Garant Möbel Austria/Wohnunion

"Krisengewinner" im Einrichtungshandel

Österreichs kleiner und mittelständischer Einrichtungsfachhandel (KMU) gibt ein kräftiges Lebenszeichen: Beispielsweise haben 51,7 Prozent der Garant Möbel Austria-Handelspartner in den letzten zwölf Monaten Umsatzzuwächse verzeichnet, ergab eine Umfrage des Grazer Marktforschungs-Unternehmens bmm (Brandstätter Matuschkowitz Marketing). "Wir sind von der guten Stimmungslage vieler Mitglieder positiv überrascht", gesteht Mag. Christian Wimmer, Geschäftsführer von Garant Möbel Austria und Wohnunion, den beiden größten Verbundgruppen des österreichischen Einrichtungshandels.

Knapp 70 Prozent der Garant- und Wohnunion-Handelspartner gaben an, in ihrem Geschäftsalltag von der Wirtschaftskrise nicht betroffen zu sein. Rund ein Viertel der befragten Unternehmen hat in diesem Jahr sogar die Mitarbeiteranzahl erhöht, viele Betriebe planen eine weitere Aufstockung ihrer Verkaufsteams. 43,7 Prozent der Garant- und 58,3 Prozent der Wohnunion-Handelspartner glauben, im Vergleich mit Branchenkollegen außerhalb der Verbände besser abgeschnitten zu haben.

Die 233 organisierten KMUs der beiden größten Einkaufsverbände des österreichischen Einrichtungshandels scheinen jedenfalls nicht von Zukunftsängsten geplagt zu sein: Nur 29,9 Prozent der Garant- und 36,7 Prozent der WohnUnion-Mitglieder erwarten, von der Wirtschaftskrise zukünftig etwas "abzubekommen". Mehr als 80 Prozent der befragten Händler blicken optimistisch in die eigene unternehmerische Zukunft.

Erfolgreiche Händler haben in den schwierigen Zeiten eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen. Als wirkungsvollste Aktivitäten bezeichnen sie das Generieren von Empfehlungen (Mundpropaganda), die Optimierung ihrer Serviceleistungen, die Intensivierung des Dialogs mit den Kunden (insbesondere durch Veranstaltungen und Mailings), die Verbesserung der Verkäufer-Qualifikationen und eine fundierte Bedarfsermittlung im Zuge der Beratungsgespräche. "Man darf davon ausgehen, dass die Krisengewinner unter unseren Mitgliedern in den letzten Jahren ihre Hausaufgaben gemacht haben", stellt Christian Wimmer fest, "einmal mehr bewahrheitet sich nun die Tatsache, dass jeder seine Konjunktur selbst in die Hand nehmen muss". Momentan, so Wimmer, seien besonders "unternehmerische Tugenden" gefragt. Der Verband versuche, die Händler bestmöglich zu unterstützen, zum Beispiel durch Verstärkung des Beraterteams und Verpflichtung eines Servicecoaches. Für Schulungen mit über 100 Teilnehmern würden weitere 35.000 Euro aufgewendet. Im kommenden Jahr werde man verstärkt den Bereich Montage und Verlegung unter die Lupe nehmen.

Wimmer bleibt trotz des jüngsten optimistischen Stimmungsbildes vorsichtig: "Das aktuelle Jahr ist sicher schwierig", sagt er, "wir haben auch Mitglieder, die Einbußen hinnehmen müssen." Die vorliegenden Marktdaten des Einrichtungshandels weisen für 2009 einen leichten Rückgang aus. "Unsere Verbände werden das Jahr etwa im Branchenschnitt abschließen", glaubt Wimmer, "die Performance für das kommende Jahr 2010 wird dank der 17 neu gewonnenen Handelspartner sicher positiv ausfallen."
aus Haustex 12/09 (Wirtschaft)