Heinz Schwarz, Oldenburger Parkettwerk

Fertigung und Einsatz von Massivdielen

Massivholzdielen aus dem Werk von Qualitätsherstellern werden auf hochwertigen Anlagen produziert, liegen mit ihren Abmessungen innerhalb der geforderten Fertigungstoleranzen und Holzfeuchten. Das Rohholz für die Dielenproduktion stammt überwiegend aus europäischen Wäldern. Unter den Laubhölzern und insgesamt bei Massivdielen setzt Eiche klar den Schwerpunkt, gefolgt von Esche und Ahorn.

Die Fertigung einer Massivdiele beginnt mit der Trocknung des zugeschnittenen Brettes. Heinz Schwarz, Inhaber des Oldenburger Parkettwerks: "Ideal wäre eine schonende Lufttrocknung im Außenbereich für ein bis zwei Jahre." Hohe Kosten und nicht ausreichende Lagerkapazitäten stehen dem aber meist entgegen. Daher wird in Kammern getrocknet. Hier scheidet sich die Spreu vom Weizen. Qualität entsteht nur, wenn das Holz gekonnt und langsam heruntergetrocknet wird, möglichst ohne Farbflecke im Holz entstehen zu lassen. Treten sie trotzdem auf, besteht die Chance, dass sie sich im Laufe der Zeit noch verlieren. Stapellattenmarkierungen, wie sie öfter auf hellen Hölzern zu sehen sind, entstehen durch falsche Stapellatten. Heinz Schwarz: "Da sollte man auf ein ordentliches Sägewerk als Lieferant achten."

Kommt das Holz zu frisch in die Kammer, besteht die Gefahr, dass die Bretter krumm werden. Geduld ist also ein wesentlicher Faktor. Die Kammertrocknung muss gleichmäßig und langsam erfolgen, um größere Feuchteunterschiede von mehreren Prozent innerhalb eines Brettes zu verhindern. Nach der Trocknung darf das rohe Brett nicht sofort in die Hobelmaschine gesteckt und in einem Gang durch den ganzen Prozess geschleust werden. Erst Vorhobeln und dann ins Konditionierungslager, lautet die Vorgabe, damit das Holz weitere Spannungen abbauen kann. Das kostet Zeit und Geld, ist letztlich aber Voraussetung für Qualität.

Mit dem Vorhobeln (Abrichten) im ersten Arbeitsschritt erreicht man eine Gradschaftigkeit des Brettes. Nach der Konditionierung folgen das Formatieren, das Auskitten, der Vorschliff, Auskappen der Äste und Einkürzung des Brettes, Formatierung der Kopfenden für die Endlosverlegung und - individuell nach Kundenwunsch - die Oberflächenbearbeitung. Für Qualitätshersteller ist die abschließende Folienverpackung selbstverständlich. Nur sie gewährt eine normgerechte Holzfeuchte bei der Erstauslieferung.

Ab 16 mm beginnt beim OPW die Diele

Massivdielen können in unterschiedlichen Ausführungen geordert werden - mit Nut/Nut oder Nut und Feder, wobei Hirnholzfedern mitgeliefert werden, die, so Schwarz, "richtig ziehen". Massivdielen sind immer vorgeschliffen, das unterscheidet sie von Hobeldielen. Ob mit oder ohne Fase und ob werkseitig eine Oberflächenbehandlung erwünscht ist, entscheidet der Kunde. Lieferbar sind Massivdielen auch mit gebürsteten oder künstlich gealterten Oberflächen.

Dielen sind in fallenden Längen oder in Fixlängen auf dem Markt. Gemäß dem Entwurf der EN 13629 müssen Massivdielen zukünftig mindestens 10 mm dick und 90 mm breit sein. Das Oldenburger Parkettwerk kann solche und andere Sondermaße je nach Objekt und Vereinbarung herstellen. Standardprodukte in Fixlängen zum Kleben sind 100 mm breit und 16 mm dick, zum Kleben oder Schrauben 130-140 mm breit und 21 mm dick. Verdeckt zu verschraubende Dielen sind in 180 mm Breite und 21 mm Dicke lieferbar. Als Maß für eine problemlose Verlegung hat sich in der Praxis die Dielen-Dimension 130-140 x 21 mm bewährt.

Verlegung von Massivdielen

Ist der Untergrund eben und plan, kann die Diele vollflächig geklebt werden. Besteht der Unterbau aus Lagerhölzern, sollten diese einen Abstand von nicht mehr als 40 cm aufweisen, damit der Boden härter liegt und weniger knarrt. Noch besser als Lagerhölzer ist ein Blindboden aus OSB- oder Spanplatten. Die müssen trocken sein, sonst entwickelt sich beim Nachtrocknen ein Knarren in der Konstruktion.

Bei der Verlegung auf Balkenlage wird meist verdeckt durch die Feder geschraubt. Ab einer Dielenbreite von 157 mm schreibt der Kommentar zu Zimmermannarbeiten ein zweifaches Schrauben vor. Die neue Generation von selbst schneidenden Schrauben ist so gut, dass ein Vorbohren nicht notwendig ist. Weil die verdeckt angebrachte Schraube dem Quelldruck des Holzes nicht immer standhalten kann, rät Heinz Schwarz, bei der Verlegung Schrauben eher im Abstand von 40 cm statt alle 80 cm zu setzen.

Noch sicherer sind Schrauben, die sichtbar von oben durch die gesamte Diele geschraubt werden. Allerdings muss der versenkte Schraubkopf dann verkittet werden, was aus optischen Gründen nicht allen Verbrauchern gefällt. Eine schwimmende Verlegung von Massivdielen mit Metallbügeln ist für Heinz Schwarz "nur bedingt" eine Alternative. Ebenso zurückhaltend beurteilt er mit Haftklebern versehene Unterlagsbahnen, auf denen Massivdielen verlegt werden.
aus Parkett Magazin 01/10 (Wirtschaft)