Kurzinterview mit Eurobaustoff-Category-Manager Jürgen Bentz

Eurobaustoff: Outdoor-Beläge weiter im Trend

ParkettMagazin: Welche Trends sehen Sie für "Holz im Garten" im kommenden Jahr?

Jürgen Bentz: Aus meiner Sicht wird der Bereich "Holz im Garten" noch mehr Bedeutung erlangen. Thermoholz sehe ich ebenfalls im Aufwind, insbesondere im Bereich der Terrassendielen. Die Outdoor-Holzbeläge nehmen schon heute einen Anteil von 30 Prozent am Gesamtumsatz vom Gartenholz ein.

Im Parkettbereich sehe ich Zukunft für neue Oberflächen. Handgehobelte Laufschichten werden immer schöner und exklusiver, sind allerdings leider bisweilen sehr teuer.

ParkettMagazin: Welche Preislagen gelten als verkäuflich?

Jürgen Bentz: Der Markt spielt sich ganz eindeutig in der Mitte ab. Billig ist absolut out. Auf der anderen Seite glaube ich nicht, dass 2010 die absolute Hochpreislage in Masse laufen wird. In vielen Fällen sind allerdings neue Technologien bezahlbar geworden. Das spricht den Kunden an.

ParkettMagazin: Wer sind Ihre Hauptlieferanten im Holzinnenausbau?

Jürgen Bentz: Hier sind es in erster Linie im Bereich Parkett, Laminat und Paneele in alphabetischer Reihenfolge die Firmen BHK, Hamberger, HDM, Kährs, Meister Leisten, Parador und Terhürne. Kork beziehen wir hauptsächlich von Amorim, Zubehör von Proline und Ewifoam.

ParkettMagazin: Können Sie uns einige Zahlen zu Ihrer Kooperation geben. Wie viele Mitglieder haben Sie?

Jürgen Bentz: Der Eurobaustoff sind etwa 470 Firmen mit ca. 1.250 Standorten angeschlossen. Der Fachgruppe Holz gehören 26 Großhändler mit ca. 135 Niederlassungen an. Dabei handelt es sich einerseits um klassische Holzhändler oder um Baustoffhändler mit einer sehr starken Holzabteilung. Das Einzelhandelsgeschäft ist bei einigen Firmen eher von untergeordneter Bedeutung.

ParkettMagazin: Aber Sie führen doch auch Holz für die Innendekoration im Einzelhandel?

Jürgen Bentz: Selbstverständlich, von unseren 353 Einzelhandelsstandorten beschäftigen sich mindestens zwei Drittel sehr stark mit Parkett und Laminat. Diese Standorte haben eine Gesamtfläche von 427.000 qm und realisieren ca. 700 Mio. EUR Bruttoumsatz. Der Anteil der Warengruppe Dekoratives Holz und Holz im Garten beträgt dabei ca. 120 Mio. EUR.

ParkettMagazin: Sehen wir es richtig, das die Anzahl der absoluten Holzspezialisten in Ihrer Gruppe etwas kleiner ist als bei Ihrem Wettbewerber aus Soltau?

Jürgen Bentz: Das stimmt wohl. Trotzdem können sich unsere Holzumsätze durchaus sehen lassen. 375 Mio. EUR Einkaufsvolumen im Groß- und Einzelhandel ist beachtlich. Wir haben keine Veranlassung, uns zu verstecken.

ParkettMagazin: Sehen Sie keinen Interessenskonflikt in Ihrer Tätigkeit? Schließlich kaufen Sie sowohl Großhandelssortimente als auch Einzelhandels- und DIY-Sortimente ein.

Jürgen Bentz: Nein, überhaupt nicht. Ich arbeite jetzt schon seit 25 Jahren bei der Eurobaustoff und habe verschiedene Aufgaben erledigt. In der Zentrallager-Abteilung hat es angefangen. Später war ich im Bereich Großhandelseinkauf Holz tätig, dann war ich als Produkt-Manager für den Aufbau der Holz-Abteilung zuständig. Nun bin ich seit einigen Jahren als Category Manager für den gesamten dekorativen Holzbereich, Holz im Garten und Sauna verantwortlich. Mit anderen Worten ausgedrückt: Ich kann ich mich ohne Probleme als Generalist in die spezifische Situation hineinversetzen. Ich denke immer aus der Sicht des Endverbrauchers. Wenn Sie so wollen, bin ich absolut "multi-tasking-fähig".

ParkettMagazin: Welche Pläne haben Sie für das kommende Jahr?

Jürgen Bentz: Konzeptionelle Arbeit ist uns extrem wichtig. Wir wollen unsere Ausstellungskonzepte noch weiter verbessern und Produktkonzepte verstärkt in den Häusern umsetzen. Ich habe mir vorgenommen, noch mehr als in 2009 unsere Gesellschafter zu besuchen, um neue Konzepte noch schneller vor Ort umsetzen zu können. Nur so bekommen wir noch mehr Dampf auf den Kessel. Dazu muss der Gesellschafter allerdings erst vom jeweiligen Konzept überzeugt werden.
aus Parkett Magazin 01/10 (Wirtschaft)