Martin Wartig, Vorsitzender des Verbandes der Bettenfachgeschäfte

Zuversicht für 2010


Das vergangene Jahr ist in vielen Bettenhäusern besser als erwartet verlaufen. Die befürchtete Krise hat die Bettenbranche bislang weitgehend verschont. Per Ende November dürfte der Bettenhandel nach VDB-Schätzungen aufgelaufen im Schnitt den Vorjahresumsatz in etwa gehalten haben.

Allerdings ist die Bandbreite - wie immer in den letzten Jahren - sehr groß und schwankt zwischen zweistelligem Minus und hohem Plus. Es gibt selbst bei vergleichbaren Geschäften zum Teil große Unterschiede - oft als Folge von Sondereinflüssen wie Umbauten oder Jubiläen. Und oft spielt auch die individuelle Situation am Standort eine kaum zu beeinflussende Rolle.

Ansonsten waren im vergangenen Jahr wieder einmal der unternehmerische Einsatz und die geschäftliche Kreativität ganz entscheidend für den Unternehmenserfolg. Tendenziell überdurchschnittlich abgeschnitten haben dabei im Jahr 2009 solche Unternehmen, die sich klar als beratungs- und qualitätsorientiertes Fachgeschäft positioniert haben. Die Speerspitze dieser Entwicklung stellt nach wie vor die Zertifizierung zum "Kompetenz-Zentrum Gesunder Schlaf" dar, die mittlerweile fast 30 Bettenhäuser abgeschlossen haben.

Fast alle Bettenhändler berichten zudem über unverändert steigende Durchschnittsbons, welche den seit Jahren anhaltenden Frequenzrückgang abfedern oder sogar überkompensieren konnten. Erfolgreich verkauften sich vor allem gehobene Preislagen, während es im absoluten Premiumbereich zum Teil zu schmerzlichen Einbußen kam. Der Kunde war zuletzt verstärkt auf der Suche nach klar erkennbarem "value for money" und war deshalb bei Zudecken im vierstelligen und bei Bettsystemen im fünfstelligen Preisbereich deutlich zurückhaltender als in den Vorjahren.

In das Jahr 2010 kann der Bettenfachhandel durchaus mit Zuversicht gehen. Nennenswerte Umsatzsteigerungen dürften zwar nur in wenigen Fällen zu realisieren sein, es gibt aktuell aber auch keine Anzeichen für branchenweite Umsatzeinbrüche. Vieles wird sicher davon abhängen, wie sich die Arbeitslosigkeit - und damit die Konsumstimmung - in 2010 entwickeln werden. Das Jahr 2010 wird kein Selbstläufer werden, aber schwierige Zeiten ist die Bettenbranche ja gewöhnt.

Angesichts dieser Aussichten bleibt es für den Bettenfachhandel auch in 2010 wichtig, seine Kosten im Griff zu halten und gleichzeitig an der eigenen Professionalität zu arbeiten. Straffe Sortimente, ansprechende Warenpräsentationen, permanente Kommunikation mit den Haupt-Lieferanten und dabei immer die Wünsche des Kunden im Auge behalten - das sind in diesem Zusammenhang zentrale Aufgabenstellungen. Gerade für den selbständigen Fachhändler ist es zudem wichtig, neue Anregungen zu bekommen und sich immer wieder mit Kollegen auszutauschen. Eine Möglichkeit dazu ist z.B. die VDB-Unternehmertagung, die in diesem Jahr am 27. und 28. April in Hameln stattfinden wird. Auch Kollegen, die nicht Mitglied des VDB sind, sind herzlich eingeladen, einmal unverbindlich an der Tagung teilzunehmen.
aus Haustex 01/10 (Wirtschaft)