PCI: Linoleum-Verlegung in der Rudolf-Oetker Halle in Bielefeld

Fußbodensanierung in einem besonderem Objekt


Die Rudolf-Oetker-Halle, an der Westseite des Bürgerparks in Bielefeld gelegen, ist ein außergewöhnlicher Ort: Ihr Großer Saal zählt seiner hervorragenden Akustik wegen zu den zehn besten Konzertsälen der Welt. Das Haus ist ein Geschenk der namensgebenden Unternehmerfamilie an ihre Heimatstadt.

Die Stadt Bielefeld ließ die Halle in den Jahren 1928/29 nach den Plänen der Düsseldorfer Architekten Hans Tietmann und Kurt Haake errichten. Die unter Denkmalschutz stehende Konzerthalle wurde im Krieg nur leicht beschädigt und in den Folgejahren durch Umbauten (moderne Technik, neue Bestuhlung, behindertengerechter Aufzug) lediglich geringfügig verändert.

In den vergangenen drei Jahren wurde die Rudolf-Oetker-Halle einer denkmalgerechten Generalsanierung unterzogen. Im Zuge des dritten Bauabschnitts übernahm der Handwerksbetrieb Fußbodenbau Fröhlich aus Bielefeld die Sanierung des Bodens. Aufgabe war die Verlegung eines neuen Linoleumbelags in den Wandelgängen einschließlich aller Vorbereitungen dazu: Entfernen des Altbelags, Sanierung des Untergrundes, Herstellen einer ebenen Bodenfläche. Diese Arbeiten erwiesen sich als anspruchsvoll. Für die Bodenlegearbeiten einschließlich der dazu erforderlichen Vorbereitungen kamen Verlegewerkstoffe von PCI Fußbodentechnik aus Augsburg zum Einsatz. Man verwende diese Materialien seit Jahren und mit Erfolg, begründete der Handwerksbetrieb seine Auswahl.

Zunächst wurde der alte Linoleumbelag einschließlich Klebstoff und Spachtelmasse untergrundschonend mittels horizontalen Fräsens entfernt. Es kam darauf an, ohne Erschütterungen oder Vibrationen zu arbeiten, die sich auf den unmittelbar angrenzenden Konzertsaal hätten übertragen können. Irreparable Schädigungen der herausragenden Akustik des Saals wären die mögliche Folge gewesen.

Die gründliche Überprüfung des Untergrundes zeigte Staub, lose, lockere, absandende und mürbe Bereiche. Bei der Suche nach hohl klingenden oder sich schalenförmig ablösenden Stellen durch Beklopfen mit einem Hammer wurde das ganze Ausmaß des Schadens mit Rissen, freiliegenden Metallrohren und schollenartigen Ausbrüchen in der Estrichkonstruktion deutlich.

Die Anforderung an das Sanierungssystem lautete: Herstellen einer selbsttragenden, monolitischen Konstruktion, um den stark vorgeschädigten Untergrund zu entlasten und für die erwarteten Belastungen zu ertüchtigen.

Im ersten Arbeitsgang wurden selbstklebende Winkelranddämmstreifen PCI Pecitape Silent gestellt. Anschließend waren größere Ausbrüche, Löcher und Bodenunebenheiten mit Schnellestrich PCI SES 36 auszufüllen, um eine ausreichende Ebenheit zu erzielen. Als Grundierung kam der sehr emissionsarme EC 1 PU-Schnellvorstrich PCI VG5 zum Einsatz und darüber als Haftbrücke der EC 1 Dispersionsvorstrich PCI VG2.

Wegen der mehr als 3 mm breiten Risse und der sehr geringen Tragfähigkeit der Estrichkonstruktion kamen die PCI Armiermatten GFS und GFM in Kombination zum Einsatz. Entlang dieser Risse wurde die standfeste Spachtelmasse PCI STL 39 mit der Zahnkelle aufgetragen und in diese frische Vorspachtelung zugeschnittene Stücke der Armiermatte GFS eingelegt und flächig angedrückt. In Armiermatten GFS sind Glasfaserstränge auf einem feinen Haftfadengitter und abziehbarer Trägerfolie fixiert.

Nach kurzer Wirkzeit in der die Faserstränge in der Vorspachtelung anhaften, lässt sich die Trägerfolie abziehen. Es war bei dieser Vorgehensweise darauf zu achten, dass die Faserstränge quer zum Riss liegen und Abschnitte der Armiermatte an den Stößen nicht übereinander, sondern nebeneinander angeordnet werden. Auf den so vorbereiteten Untergrund wurde über die gesamte Bodenfläche PCI Armiermatte GFM ausgelegt, wobei hier die Stöße der 90 cm breiten Bahnen etwa 1 cm überlappend liegen. Die Armiermatte GFM besteht aus ungerichtet angeordneten Glasfasern, die mit einem speziellen Bindemittel zusammengehalten werden. Dieses Bindemittel löst sich bei Kontakt mit der eingesetzten, faserarmierten Nivelliermasse PCI HSP 34 auf, so dass es keine Störung des Verbunds durch ein Trägermedium gibt.

Abschließend ist die gesamte Bodenfläche mit der leichtverlaufenden Nivelliermasse PCIHSP34 im Pumpverfahren eben hergestellt worden. PCI HSP 34 ist eine faserverstärkte, zementäre Nivelliermasse, die spannungsarm aushärtet. Sie hat sich beim Spachteln und Nivellieren der unterschiedlichsten Bodenarten vor der Verlegung von textilen oder elastischen Bodenbelägen bestens bewährt. Die Schichtdicke des gesamten Sanierungssystems aus PCI Armiermatten GFS und GFM sowie Nivelliermasse PCIHSP 34 beträgt im Mittel 10mm /m.

Durch diese Maßnahme konnte auf der sehr stark vorgeschädigten und gering tragfähigen Estrichkonstruktion eine neue selbsttragende Ebene erstellt werden. Verlegt wurde ein Uni-Linoleum von Forbo Flooring, dessen Typenbezeichnung "Walton" an den Erfinder des Linoleums Frederic Walton erinnern soll. Es handelt sich um die speziell für dieses Bauvorhaben angefertigte Variante eines "Klassikers" in 2,5 mm Stärke, die einen Grauton zeigt. Er wurde mit dem Linoleumkleber PCI LKL 334 verklebt, der als lösemittelfrei, sehr emissionsarm und geruchsarm beschrieben ist. Der gesamte Fußbodenaufbau ist für die Beanspruchung durch Stuhlrollen geeignet.

Das Ergebnis der denkmalgerechten Bodensanierung und Neuverlegung eines speziell für das besondere Bauvorhaben Rudolf-Oetker-Halle Bielefeld angefertigten Linoleumbelags in den Wandelgängen kann sich sehen lassen. Die hohen Anforderungen an die Biegezugfestigkeit, Festigkeit und Ebenheit sowie die geringe Aufbauhöhe des neuen Bodenaufbaus konnten mit diesem speziellen System erfüllt werden. Nach getaner Arbeit freuen sich die Mitarbeiter von Fußbodenbau Fröhlich und PCI über den Erfolg bei diesem ganz besonderen Bauvorhaben.


Objekt-Telegramm


Objekt: Rudolf-Oetker-Halle, Bielefeld
Verleger: Fußbodenbau Fröhlich aus Bielefeld
Architektur: Sabine Crayen, Bielefeld
Belag: Linoleum Walton von Forbo Flooring

PCI-Produkte:
- Randdämmstreifen PCI Pecitape Silent
- PU-Schnellvorstrich PCI VG5
- Schnellestrich PCI SES 36
- Linoleumkleber PCI LKL 334
- Dispersionsvorstrich PCI VG2
- Armiermatten GFS und GFM
- Nivelliermasse PCI HSP 34
- Linoleumkleber PCI LKL 334

Verlegewerkstoff-Info
PCI Augsburg
Tel.: 0821/5901-0
Internet: www.pci-bodenleger.de
aus FussbodenTechnik 03/11 (Referenz)