imm cologne 2010

Konstante Besucherzahl trotz eines Messetags weniger


Köln - Eine positive Bilanz zog die Koelnmesse nach Beendigung der Möbelmesse. Trotz Verkürzung um einen Tag wurde das Vorjahresergebnis mit rund 100.000 Besuchern gehalten. Auf Ausstellerseite erzielte die Veranstaltung sogar ein leichtes Plus zum Vorjahr. Aus Sicht der Koelnmesse wurden damit die hohen Erwartungen an die imm cologne als eine der wichtigsten Messen für die weltweite Einrichtungsbranche erfüllt. "Die Aussteller haben sich mit ihrer Innovationskraft gegen die Krise gestemmt. Dafür sind sie mit guten Geschäften belohnt worden", so Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse. "Köln ist die Business-Plattform der Branche", so das Fazit des Messechefs.

Die positive Stimmung, die während der ganzen Messedauer in den Hallen vorherrschte, unterstrich auch Dirk-Uwe Klaas: "Dies war seit Jahren die mit Abstand erfolgreichste Möbelmesse. Mitten in der Krise haben die Fachbesucher und die Endkunden eindrucksvoll bestätigt, dass die imm cologne zu alter Stärke zurückgefunden hat", so der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM). Wie die Koelnmesse und der VDM als ideeller Träger der imm cologne auf der Messe verkündeten, wurde die erfolgreiche Zusammenarbeit über die imm cologne 2010 hinaus langfristig vertraglich verlängert.

Die Messe 2010 fand unter sehr guten Rahmenbedingungen statt. Mit 1.053 Unternehmen wurde insgesamt ein Zuwachs von rund einem Prozent verzeichnet. Im Inland wurde sogar ein Plus von sieben Prozent erzielt. Der Auslandsanteil lag bei 58 Prozent, die Anbieter kamen aus 51 Ländern. "Damit ist die imm weltweit eine der wenigen Konsumgütermessen, die gegen den Trend überaus stabil bleibt", so Gerald Böse. Dieses gute Ergebnis spiegelte sich auch in den Besucherzahlen wider. Im Gegensatz zum letzten Jahr stieg die Zahl der Fachbesucher aus dem Ausland wieder an (+5,7 Prozent). Vor allem in den für den Export wichtigen Regionen Nordamerika (+23 Prozent) und Osteuropa (+18 Prozent) konnte die Messe punkten. Starke Zugewinne wurden auch in Asien und Südamerika erreicht. Das Inland blieb stabil, nachdem es im Vorjahr deutlich zugelegt hatte. "Dieses Ergebnis sehe ich als Beweis dafür, dass unsere vielfältigen Aktionen in Richtung der nationalen und internationalen Besucher, wie etwa unsere VIP-Packages, erfolgreich waren", so Udo Traeger, Geschäftsbereichsleiter, Wohnen, Einrichten und Textil der Koelnmesse.

Zufriedene Aussteller, gute Abschlüsse und unzählige Innovationen ergaben insgesamt ein sehr positives Stimmungsbild. "Die diesjährige imm cologne hat Optimismus verströmt. Die Stimmung bei den Kunden war gelöst und heiter. Die Messe selbst ist auf einem sehr guten Weg - angefangen von der kompakt geplanten und gut gefüllten Halle 11, über das tolle, neue Format pure village für kleinere Anbieter bis hin zu den neuen Öffnungszeiten von 10 bis 19 Uhr", lautete das Fazit von Leo Lübke, Geschäftsführer Interlübke und Cor Sitzmöbel. "Insgesamt ist die imm dank kurzer Wege, des zentral gelegenen Geländes und der guten Organisation die Arbeitsmesse für Profis", so Lübke weiter. Die Aussteller freuten sich zudem über den starken Besucherandrang und gut gefüllte Stände. Für die ausgezeichnete Stimmung sorgte ebenso der gute internationale Zuspruch.

Positiv äußerten sich die Aussteller auch über das starke Orderverhalten der Besucher. "Mit der Frequenz der Verbände an unserem Stand sind wir sehr zufrieden. Wir konnten viele Aufträge schreiben und haben den Eindruck, dass die Zahl der internationalen Besucher zugenommen hat. Wir erwarten darüber hinaus auch ein sehr gutes Nachmessegeschäft", so Giovanni Rossi, Vertriebsberater, Maronese International. Insgesamt waren nach Befragung der Kölnmesse rund 95 Prozent der Aussteller mit der imm zufrieden, über 80 Prozent wollen wieder nach Köln kommen. Nicht nur die Aussteller waren zufrieden mit der Veranstaltung. Die imm cologne überzeugte auch die Besucher. So ergab die Besucherbefragung, dass sich rund 80 Prozent der Besucher mit der Erreichung ihrer Besuchsziele sehr zufrieden oder zufrieden zeigten. Diese durchgehend positive Beurteilung der Veranstaltung hat zur Folge, dass über 80 Prozent der befragten Besucher die imm cologne 2011 wieder besuchen wollen.

Im Zentrum des Interesses der Halle 9 Sleep standen wie gewohnt die Matratzen und Schlafsysteme der verschiedenen Hersteller. Während in den Jahren zuvor die Halle im Prinzip stets eine gestiegene Attraktivität der Aussteller verzeichnen konnte, musste in diesem Jahr doch eher eine Stagnation festgestellt werden. Dass der österreichische Anbieter Joka in die Halle 10 abgewandert ist, war sicherlich aufgrund der limitierten Marktbedeutung bei Matratzen zu verschmerzen. Aber dass ein Schwergewicht wie Otten fehlte, war schon bedauerlich. Ebenso fehlten Auping, BluTimes, Bodyform, Ekornes, Elastica und VI-Spring. Dafür gab es Neuzugänge wie Ada, Bico, Eastborn, Frankenstolz, Jensen, Houben. Die Bemühungen der Messe, die Halle mit weiteren Sortimenten rund ums Bett anzureichern, sind definitiv nicht gelungen. Von Bettwäsche keine Spur, auch in Sachen Bettwaren hat sich nichts getan. Kein Wunder, wenn ein Vertreter der Messe Frankfurt mit einem zufriedenen Lächeln durch die Halle zog!

Dass der Montag als Messetag weggefallen ist, hat man bei der Zahl der Besucher nicht nachteilig registriert. Egal mit wem man auch sprach, die Frequenz in der Halle stimmte, zumindest an den ersten drei Messetagen. In der Zeit hatte der Berichterstatter zum Teil große Mühe, die Gesprächspartner zu bekommen, da diese sich quasi permanent in Kundengesprächen befanden. Entsprechend war die Stimmung unter den Ausstellern auch gut bis sehr gut. Wer bis Donnerstag seine wichtigsten Termine nicht "im Sack' hatte, dürfte allerdings ein Problem bekommen haben, denn danach fiel der Besucherandrang reichlich ab.

Traditionell ist der Messedienstag der Branchenabend der Matratzenindustrie auf der Messe. Er bildete durch den Wegfall des Messemontags in diesem Jahr erstmals die Auftakt-Abendveranstaltung. Auch in diesem Jahr luden Koelnmesse und Matratzenverband Aussteller, Zulieferer und Besucher zu einem bunten Abend ein. Eine Liveband spielte flotte Musik, es gab verschiedene warme Speisen, und das Kölsch floss dank emsiger Köbesse in Strömen. Die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen, wurde reichlich genutzt. Wie zu hören war, kamen einige doch recht spät in ihre Hotelzimmer zurück. Wen immer man auf den Abend ansprach, war voll des Lobes und möchte diese Veranstaltung nicht mehr missen.

Neu auf der Möbelmesse waren die Öffnungszeiten, die um eine Stunde nach hinten verlegt wurden, von 10 bis 19 Uhr. Nur was das sollte, konnte keiner so recht nachvollziehen. Auch wenn man eine Stunde länger im Bett bleiben konnte, man kam durch den späteren Messeschluss auch eine Stunde später ins Hotel. Die Forderung der meisten Befragten in der Halle 9 votierten daher gegenüber der Haustex dafür, die Messe wieder um 9 Uhr beginnen zu lassen. Mal sehen, ob sich in der Beziehung etwas tut. Die nächste imm cologne findet statt vom 18. - 23. Januar 2011.

Dann wird parallel auch erstmalig die internationale Küchenmesse LivingKitchen veranstaltet. Sie wird als eigenständige Veranstaltung im zweijährigen Turnus stattfinden. Sie hat laut Koelnmesse sogar drei Publikumstage und soll namhafte nationale und internationale Aussteller der gesamten Küchenindustrie vereinen. Die LivingKitchen zeigt also nicht nur Küchenmöbel und Einbaugeräte, sondern auch Spülen, Armaturen, veredelte Küchenarbeitsplatten und Küchenaccessoires, Licht und Dienstleistungen rund um die Küche. Bereits ein Jahr vor der Messe liegen rund 30 Anmeldungen von führenden Unternehmen vor.
aus Haustex 03/10 (Wirtschaft)