Pressless

Rückenwind für Abstandsgewirke


Falkenau - "Beim Einsatz von Polyester-Abstandsgewirken als Komponenten der Matratzen-Konstruktion, als Sitzpolster für Möbel und Kraftfahrzeuge oder als Kerne für Baby- bzw. Kindermatratzen erkenne ich einen deutlichen Aufwärtstrend", sagt Nico Mach, Geschäftsführer der Pressless GmbH. Sein gemeinsam mit Bodet & Horst als Joint Venture gegründetes Unternehmen ist auf die Produktion von PE-Abstandsgewirken spezialisiert und konnte im zurückliegenden Geschäftsjahr - beendet am 30. Juni 2009 - auf ein Umsatzplus von 95 Prozent verweisen. Der Aufschwung habe sich über die letzten neun Monate fortgesetzt. Der lediglich acht Mitarbeiter zählende Betrieb bringt es derzeit aus Verkauf von Abstandsgewirken auf einen Jahresumsatz von 1,2 Mill. Euro.

Als Schnittstelle für die jetzt sichtlich steigende Marktakzeptanz der PE-Abstandsgewirke sieht Nico Mach die Messe Interzum 2009. Dort sei es offensichtlich mit einer überzeugenden Präsentation gelungen, den Nachweis der besonderen Funktionalität dieser Gewirke zu erbringen; insbesondere als Kern-Komponenten oder Komfortpolster in Matratzen. In der Ansicht habe ihn der zur jüngsten Kölner Möbelmesse nachvollziehbare Umstand bestärkt, dass inzwischen die Mehrzahl der Matratzenhersteller bei der auf höhere Gebrauchswerte und interessantere Optiken ausgerichteten Konstruktion ihrer Erzeugnisse sich der Abstandsgewirke bedient: Als Komponente zur Belüftung, als Spiegel oder zumindest als Borderstreifen. Davon habe man offensichtlich profitiert. Geschäftsführer Mach sieht zugleich vielfältige Bemühungen seines Unternehmens belohnt, mit Neu- und Weiterentwicklungen das Image der Abstandsgewirke verbessert zu haben. In den letzten beiden Jahren sei zudem besonderer Wert auf Optik und Design der Oberflächen gelegt worden; auch Farbe - z. B. im Borderbereich - kam ins Spiel. Investiert wurde in Versuche und Zertifikate bezüglich Schadstoffe und Umweltverträglichkeit bei den Hohensteiner Instituten oder hinsichtlich der vorteilhaften physikalischen Eigenschaften von PE-Abstandsgewirken beim Ergonomie-Institut München. Die daran geknüpften Erwartungen hätten sich erfüllt, beispielsweise auch in Form überzeugender Verkaufsargumente.

Die größte Investition tätigte Pressless zuletzt mit der Anschaffung einer zweiten CAD-gesteuerten High Distance-Wirkmaschine des Textilmaschinenherstellers Karl Mayer, die es ermöglicht, nunmehr Abstandsgewirke von 2 bis 45 mm Dicke herzustellen; "bislang noch einzigartig auf der Welt." Alles auf einer Maschine fertigen zu können, schlage sich in höherer Effizienz der Produktion und mehr Flexibilität bei der Auftragsabwicklung nieder. Nicht zuletzt steigen die Chancen, sich bei laufender Produktion stärker auch der Produktentwicklung zuzuwenden. Als Beispiel nennt Nico Mach bereits unternommene Versuche, die Oberflächen der Abstandsgewirke weiter zu verbessern. Wurde bisher nur Polyester - zu 100 Prozent - eingesetzt, werden dafür nunmehr neue Materialien wie Baumwolle oder Viskose als Veredler der Deckflächen getestet.

Genauso "zufrieden" zeigt sich Mach mit dem Verkaufserfolg eines eigens für Baby-Matratzen entwickelten Abstandsgewirkes, das von Pressless für profilierte und am internationalen Markt etablierte Kindermatratzen-Anbieter gefertigt wird. Der mit verstärktem Rand für mehr Sicherheit ausgestattete Kern sei dabei Standard. "Guten Gewissens" könne bilanziert werde, dass es Pressless bei diesen Zulieferungen mittlerweile auf reichlich 80 Prozent Marktanteil gebracht hat. Um für die PE-Abstandsgewirke generell mehr Marktanteile zu erzielen, sieht Nico Mach nur eine Möglichkeit: "Preislich ist nichts zu machen; unsere Chancen liegen in Produktinnovationen, Flexibilität der Fertigung und Liefertreue."
aus Haustex 04/10 (Wirtschaft)