Spreetextil

Nischenproduktion als größte Stärke


Neusalza-Spremberg - Bei ihren Abnehmern (der Hauptkundenanteil liegt in den neuen Bundesländern) hat sich die Spreetextil GmbH einen guten Namen erarbeitet. Mit den Angeboten an Bett- und Tischwäsche in eher konsumigen Preislagen kommt das derzeit zehn Mitarbeiter beschäftigende Unternehmen in der von Wirtschafts- und Finanzkrise geprägten Marktsituation noch gut zurecht. Entgegen dem Trend war 2009 für Spreetextil ein erfolgreiches Jahr; der Umsatz konnte um zehn Prozent gesteigert werden. "Das ist vor allem auf den wachsenden Anteil Objektgeschäft zurückzuführen", so Winfried Haase, der seit August vorigen Jahres gemeinsam mit seinem Vater und Firmengründer Josef Haase Geschäftsführer ist. Spreetextil begeht im nächsten Jahr das 20-jährige Bestehen.

Die Sortimente Bett- und Tischwäsche werden aus zugekauften Stoffen gefertigt, wie die gesamte Produktpalette der oberlausitzer Firma; neben der Konfektion von Frottéeware auch noch textile Erzeugnisse der Baby- und Kleinkinderausstattung. Für Bettwäsche in reiner Baumwolle finden Edellinon, Linon uni, Seersucker, Biber, Makosatin, Mako- und Streifendamast sowie buntgewebtes Bauernkaro Verwendung, einiges in Mikrofaser. Das Design stellt sich "quer Beet gemustert" dar: Von modischen Druckdessins über Stoff-Konfektionsvarianten bis hin zu rustikalen Karo- und Streifendessins. Die Garnituren gibt es auf Wunsch als Wendebettwäsche, genauso Einzelkissen, Stehsaum, Rüschenfertigung und zusätzlich Meterware. Darin und auch beispielsweise auch bei Verschlussvarianten von Knöpfen und Reißverschluss oder Hotel-, Komfort- und Sackverschluss offenbart sich besonders die Spezialisierung von Spreetextil zu individueller Fertigung bzw. Nischenproduktion "als unsere größte Stärke", wie seitens der Geschäftsführung betont wird.

Die Kollektionserneuerung gestaltet sich als laufender Prozess. Um die Bettwäschekollektion wie Markenhersteller jeweils im Zyklus der Angebotszeiträume in großen Teilen zu erneuern, sei viel zu kostspielig und für Spreetextil nicht machbar. Man habe sich dergestalt den Realitäten gestellt und angepasst; was als Hauptgrund genannt wird, dass sich der Betrieb am Markt zu behaupten vermag. Insofern sei auch begründet, größere Serien von einem Partner in Tschechien ausführen zu lassen. Mit den eigenen Mitteln vielseitiger Konfektion könne man besser auf individuelle Wünsche der Kunden eingehen, einschließlich Objektgeschäft. Solche Aufträge werden im Wesentlichen für Hotels, Pensionen, Gaststätten, Wäschereien, Kindertagesstätten, Pflegeheime, Krankenhäuser und Kliniken realisiert. Abnehmer sind auch Wäschefachhändler, Raumausstatter, Wiederverkäufer, Markthändler und private Endverbraucher. Es werde "sehr viel in Direktmarketing investiert. Wir unterhalten Geschäftsbeziehungen zu Kunden in ganz Deutschland und zu einigen in Österreich und der Schweiz." Spreetextil sieht sich nach eigener Aussage als "Kombination von Produktion und Handel". Um die Angebotspalette hinsichtlich unterer Preislagen abzurunden, würden entsprechende Sortimente zugekauft. Seine Offerten unterbreitet das Unternehmen dem Handel über freie Vertreter. Seit geraumer Zeit sei stark verändertes Kundenverhalten zu beobachten: Immer mehr Anfragen würden über das Internet gestellt; auch Kontaktaufnahmen erfolgten so. Insofern werde derzeit an der Einrichtung eines eigenen Web-Shops gearbeitet.
aus Haustex 05/10 (Wirtschaft)