MZE

"Für die Zukunft bestens gerüstet

Seit 25 Jahren ist MZE als Verband in der Branche aktiv. Mit über 500 Mitgliedern gehört er zu den mitgliederstärksten Verbänden der Einrichtungsbranche. Was sind die aktuellen Ziele des MZE? Ein Interview über die Zukunft des Verbandes mit dem Geschäftsführer Rüdiger Gehse und Vertriebsleiter Helmut Stauner.

Haustex: Herr Gehse, MZE feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum in einer Zeit, in der das Wort Krise allgegenwärtig ist und auch die Bettenbranche vom Strukturwandel betroffen ist. Wie geht der Verband damit um?

Rüdiger Gehse: Strukturwandel war schon immer und wird auch immer sein, also auch unaufhaltsam. So gesehen ist Strukturwandel auch niemals eine Krise. Wer tatsächlich von den Veränderungen am Markt überrascht wurde, hat eine ganz andere Krise, eine Wahrnehmungskrise. Natürlich ist der Verdrängungsprozess noch nicht abgeschlossen, und es wird noch einige mittelständische Fachgeschäfte treffen, die ihr Geschäft aufgeben müssen. Aber andererseits zeigen doch auch viele Indikatoren, dass die Verbraucher die Großunternehmen, diese "Moloche" viel kritischer beobachten als noch vor der Krise. Ich persönlich glaube, dass Eigenschaften wie "klein, persönlich und menschlich" hervorragende Voraussetzungen für Geschäfte der Zukunft sind, deshalb ist mir für den Großteil unserer Anschlusshäuser nicht bange, genauso wenig für MZE.

Haustex: Welche Vorraussetzungen muss ein Verband erfüllen, um in der Zukunft bestehen zu können?

Gehse: Als Leitidee für unser Jubiläumsjahr sagen wir: "Gemeinsames Einkaufen ist die Basis - gemeinsames Verkaufen ist die Zukunft.' Ich glaube, dass es für den Mittelstand existenziell ist, mit durchtrainierten Vertriebskonzepten und gut platzierten Exklusiv-Kollektionen gegen die Filialisten und Großflächenhäuser anzutreten. Das trifft dann natürlich auch auf den Verband zu, dessen klare Aufgabe es ist, solche Konzepte und Ideen zu entwickeln. An der Qualität solcher Konzepte und deren Umsetzbarkeit innerhalb der Verbandsmitglieder werden sich die Verbände unterscheiden.

Helmut Stauner: Im Schlafbereich haben wir hierbei unsere Hausaufgaben gemacht. Im ergonomischen Bereich arbeiten wir mit der Marke Ipnomed und im ästhetischen Bereich mit der Marke Keno Kent. Beide Marken haben mehrere Diversifizierungen und eine Reihe unterstützender Präsentations- und Marketingmaßnahmen.

Gehse: Und beide Marken haben etwas, was für Händler sehr wichtig ist, denn sie bieten eine Marge, die weit über dem Branchenüblichen liegt. Ich weiß, dass es hierzu unterschiedliche Meinungen gibt. Aber unsere Analysen sagen uns ganz klar: Bei den Anforderungen, die der Verbraucher an Fachgeschäfte hinsichtlich Kulanz, Beratungskompetenz und Service stellt und zeitgleich nur den günstigsten, bei Google gefundenen Preis akzeptiert, benötigt der Fachhandel die Margen der "Exklusivmarken". Ausschließlich mit Herstellermarken und deren schlechteren Margen könnte der Fachhandel nicht überleben. Natürlich spielt auch die gesamte Verbandsgröße eine Rolle. MZE wächst seit Jahren. Insbesondere im Bereich Schlafen sind wir der am stärksten gewachsene Verband in den letzten zehn Jahren, mit rund 200 Mitgliedern. Da auch die Bereiche Raumausstattung und Küchen kontinuierlich wachsen, sehen wir uns durchaus für die Anforderungen der Zukunft gewachsen. Denn es gibt sicherlich eine kritische Größe für Verbände, um den Anforderungen der Mitglieder und des Marktes gerecht zu werden. Die hat MZE jedoch bereits weit überschritten.

Haustex: Worin sind Ihre Erfolge in der Warengruppe Schlafen begründet, die seit Jahren für Mitgliederzuwächse sorgen?

Stauner: Wir haben innerhalb kürzester Zeit ein großes Portfolio an Marketingmaßnahmen erstellt, auf das unsere Mitglieder zugreifen können - von den bereits genannten Eigenmarken über alle Warengruppen, über diverse Kommunikationsmittel bis hin zur Zertifizierung durch unser "Institut Physiomed" zum Rückenzentrum Schlafen oder Rückenzentrum Sitzen. Hierbei haben wir von Anfang an die größtmögliche Individualisierung ermöglicht und die Anschlusshäuser dabei unterstützt, eine regionale Marke zu werden. Die Summe all dieser Leistungen hat sicherlich den Ausschlag gegeben.

Haustex: Wie sieht sich der MZE gerüstet für die anstehenden Aufgaben?

Gehse: Wie bereits ausgeführt, die erforderliche Größe besitzt MZE. Da wir uns seit Jahren bereits als Verkaufsverband sehen, sind wir sowohl vom Konzept als auch von der Struktur her richtig positioniert. Ein Sprichwort sagt, der Unterschied zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Unternehmen liege in den Menschen, die in ihm arbeiten. Diese Ansicht teile ich. MZE hat ein sehr gutes Team. Was übrigens nicht mehr selbstverständlich ist: dass auf Verbandsebene jemand ohne Berechnung zu den Mitgliedern vor Ort kommt, um die Beratungen vorzunehmen. Mit Helmut Stauner, der den Bereich "Schlafen" eigenständig leitet, haben wir einen absoluten Branchenexperten, der auch eine hohe Akzeptanz bei der Industrie genießt. Ihm zur Seite stehen erfahrene Kollegen aus den Bereichen Einkauf, Werbung und Marketing, die exklusiv für den Bereich Schlafen zuständig sind. So wie wir es unseren Händlern empfehlen, so leben wir es selber auch: perfekter Service - hohe Dienstleistungsbereitschaft.
aus Haustex 06/10 (Wirtschaft)