Homag: Neue Fußbodenstraße

Maximale Flexibilität mit einem Vorschub von 150 m

Rekordverdächtig ist das, was Maschinenhersteller Homag von seiner neuen Profilierlinie meldet: sie bearbeitet Mehrschichtparkett auf hohem Niveau mit einer Hochleistung von 150 m/min. Vorschub.

Hohe Kapazität durch enorme Vorschubgeschwindigkeit, das ist es, was die aktuell für einen Kunden des nordamerikanischen Marktes konzipierte und gebaute Homag-Fußbodenprofilieranlage unschlagbar machen soll. Außerdem hat sie kurze Umrüstzeiten und ist sehr flexibel hinsichtlich möglicher Profilarten und Formate. Das ist nicht nur etwas für Amerikaner, die sich immer mehr auf den Klick-/Loc-Markt einstellen. Weltweit will die Homag Group Engineering Fußbodenhersteller von den technischen Vorteilen dieser Hightech-Lösung überzeugen.

Die erste Anlage dieser Art im Einsatz besteht aus zwei Doppelendprofilern zur Längs- und Querprofilierung sowie den passenden Handling-Einheiten. Für die Profilierung von Mehrschichtparkett ist jede Einheit mit acht Motorpositionen ausgestattet. Das macht ihre Flexibilität aus.

Reibungsloser Ablauf und längere Lebensdauer

Die Beschickung übernimmt ein Halfpipe-Wender mit angetriebener Bürstenwalze. Er dient dazu, die Parkettdielen nach dem Zuschnitt schonend von Gutseite oben auf Gutseite unten zu wenden. Bei Homag Doppelendprofilern, die meist für die Bearbeitung der Dielen mit der Gutseite nach unten konstruiert sind, dient die untere Gutseite gleichzeitig als Referenzseite, an der die Werkzeuge ausgerichtet werden. Das präzise Transportsystem mit Blockgliederketten und geschliffenen Kettenplatten erkennt minimale Toleranzen zwischen der Gutseite und dem Profil.

Nach dem Wenden füllen servomotorisch höhenverstellbare Riemen ein Magazin, aus dem die Dielen per Vakuumband heraus transportiert und den Beschleunigungsbändern vor dem Profilieren zugeführt werden. Der lückenlose Transport der Dielen durch den Doppelendprofiler sorgt für längere Lebensdauer der Werkzeuge.

Ausgestattet mit einer Magnetkettenbahn erreicht der Doppelendprofilier ,FPR525 eine maximale Vorschubgeschwindigkeit von 150 m/min. Abgesetzte Kettenplatten ermöglichen die Profilierung von Teilen mit mindestens 76mm bis maximal 400mm Breite. Die acht Bearbeitungspositionen mit großen vertikalen und horizontalen Verstellbereichen und schwenkbaren Motoren bieten ausreichende Möglichkeiten zur Bearbeitung unterschiedlichster Profile von Nut-Feder- bis hin zu neuesten Klick-Profilen. Sogar gleichzeitig kann die Maschine mit Nut-Feder-Werkzeugen und Klick-/Loc-Werkzeugen bestückt werden. Lange Umrüstzeiten entfallen deshalb.

Wachsapplikation inklusive

Im Anschluss an die Längsmaschine bietet ein Riemenförderer genug Platz, um Aggregate zur Wachsapplikation in der Linie einzubauen. Die Nutzung eines separaten Riemenförderers für die Wachsaufbringung bietet, laut Homag, einen entscheidenden Vorteil: Die Verschmutzung der Kette wird verhindert. Das sichert Transportgenauigkeit und ergibt eine längere Lebensdauer des gesamten Transportsystems.

Beim Übergang von der Längs- zur Quermaschine erzeugt eine Stufe zwischen dem Riemenförderer und den anschließend etwas langsamer laufenden Bandförderern ein Überlappen der Dielen. Dies schont das Zwischenmagazin der Quermaschine und sorgt für weniger Störungen. Eine pneumatische Hebevorrichtung ermöglicht ohne manuelles Zutun das automatische Einfahren der ersten Diele. Weil Mehrschichtdielen gelegentlich zum Krümmen oder Verdrehen neigen, führen Niederhalter im Zwischenmagazin der Quermaschine jede Diele von den niedrigen Nocken aus dem Magazin bis unter den Oberdruckriemen.

Der zweite Doppelendprofiler dieser Linie erreicht eine Vorschubgeschwindigkeit von 60 m/min und profiliert Dielen mit einer Länge von 400 - 2500mm auf der Querseite (Abbildung 8). Auch er verfügt über acht Bearbeitungspositionen und viele Bestückungsmöglichkeiten. Bei Bedarf lässt sich ein Federeinbringungsaggregat in der Maschine installieren. Die Wachsapplikation auf der Querseite erfolgt innerhalb der Maschinenverlängerung, in der die Dielen über Nockenriemen transportiert werden.

Als letztes Highlight der Linie übernimmt ein Sternwender die Dielen mittels Nockenriemen aus der Quermaschine. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit ist er mit einem Stoßdämpfer ausgestattet, um eine Beschädigung des Profils beim Einlaufen in das Sternrad zu verhindern. Der Sternwender wird über die Antriebswelle der Quermaschine angetrieben, läuft damit stets synchron zu den Nockenriemen und begünstigt einen störungsfreien Transport.
aus Parkett Magazin 01/13 (Sortiment)