FEB-Geschäftsbericht 2009 analysiert Umfeld und Markt für elastische Bodenbeläge

Absatz von PVC-Designbelägen legt weiter zu

Wie im vergangenen Jahr prägte die Wirtschaftskrise auch den 5. Roundtable des Fachverbands der elastischen Bodenbelagshersteller (FEB). Sorgenkind Nummer eins ist und bleibt der strauchelnde deutsche Baumarkt, dessen Entwicklung eng mit dem Absatz elastischer Beläge verbunden ist. Dennoch verfällt die Branche nicht in Resignation. Schließlich hat sie im Vergleich zu allen anderen Bodenbelagsproduzenten die geringsten Einbußen - und erste Signale für eine wirtschaftliche Erholung lassen Hoffnung aufkeimen.

Die anhaltende Wirtschaftskrise hat zwar die Stimmung der Hersteller elastischer Bodenbeläge getrübt - schließlich sind auch ihre Umsätze gesunken. Doch in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld können sie sich im Vergleich zu anderen Branchen noch relativ gut behaupten. Und trotz vieler negativer Meldungen gibt es auch Hoffnungsschimmer. Dieses Fazit zog der Fachverband der elastischen Bodenbelagshersteller (FEB) auf seinem 5. Roundtable. "Unsere Beläge sind krisenfester als andere Beläge in der Bodenbelagslandschaft", stellte FEB-Vorstandsvorsitzender Ivo Schintz (Tarkett) zusammenfassend fest.

Deutschland steht gut da

Unter allen Bodenbelägen behaupten sich die elastischen am besten, wie Schintz deutlich machte. Wie üblich verzichtete der FEB dabei auf konkrete Zahlen, er gab lediglich Tendenzen bekannt. Demnach ging der Absatz elastischer Bodenbeläge im vergangenen Jahr in Deutschland lediglich um 2,3 % zurück, während beispielsweise Laminat immerhin 10 % einbüßte. Im Vergleich zum Ausland steht Deutschland am besten da. Denn in Österreich ging der Absatz elastischer Bodenbeläge um 3,7 % zurück, in der Schweiz gar um 8,2 %.

Absolute Spitzenreiter sind PVC-Designbeläge, die laut Schintz in Deutschland zweistellig zulegten. "In den vergangenen vier Jahren hat sich das Marktvolumen der Designbeläge verdoppelt", hob er hervor. Dies sei dem Rückgang aller anderen Belagsarten zu verdanken. Homogene PVC-Beläge brachen zweistellig ein, heterogene PVC-Beläge und Linoleum einstellig. Immerhin sind nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden insgesamt bei elastischen Belägen mit geringeren Nutzschichten Wachstumsraten zu verzeichnen.

Beim Blick in die Zukunft geben sich die Verbandsmitglieder trotz zahlreicher Risikofaktoren verhalten zuversichtlich, obwohl die für die Branche wichtige Bauwirtschaft nach FEB-Prognosen in diesem Jahr noch einmal um 0,7 % zurückgehen wird. Vor allem der Wohnungsbau befindet sich nach wie vor auf Talfahrt. Aber: "Hoffnung bereitet der Branche die gute Nachfrage zur Gebäudesanierung", betonte Schintz. Im vergangenen Jahr seien 550.000 Wohnungen über die KfW-Programme gefördert worden, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 140 % entspreche. Es gebe dabei eine Tendenz zur Nachhaltigkeit und zur energetischen Sanierung.

Unterstützt wird die eher positive Einschätzung der FEB-Mitglieder von Umfragen und Marktdaten aus der Allgemeinwirtschaft, die Erholungssignale aussenden. So stieg das Beschäftigungsbarometer des ifo-Instituts für die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes deutlich an. "Die Konjunkturerholung wird auch bei der Beschäftigungssituation sichtbar", meinte Schintz. "Der für 2010 befürchtete Einbruch am Arbeitsmarkt wird immer unwahrscheinlicher." Und auch das BauInfoConsult Baubarometer lässt Resignation nicht zu. Schließlich erwartet demnach eine deutliche Mehrheit der befragten Bauunternehmen zumindest keine Verschlechterung ihrer Geschäftslage.

FEB-Mitglieder optimistisch

Schintz ist sich sicher: "Es wird weiter Konsolidierungen in der Industrie- und Handelslandschaft geben." Schließlich gebe es in diesem Jahr noch genügend Faktoren, die die Wirtschaft negativ beeinflussten. Dazu zählt der späte Start der Bauwirtschaft. Die daraus resultierenden Umsatzeinbußen könnten kaum aufgeholt werden. Ein weiteres Problem stellen nach Ansicht des Verbandschefs die steigenden Rohstoff- und Energiepreise dar. "Haushalte haben weniger Geld für Einkäufe, Unternehmen geringere Budgets für Bauvorhaben."

Die FEB-Mitglieder aber wollen die Herausforderungen annehmen, die sich aus der Wirtschaftskrise ergeben und den Kampf gegen eine sinkende Nachfrage aufnehmen. So verriet Markus Dünkelmann, Geschäftsführender Gesellschafter von Project Floors: "Wir beobachten den Markt sehr genau und sind jederzeit bereit und in der Lage, notwendige Anpassungen vorzunehmen." Timo Jahnen, Geschäftsführer von Altro, sieht sein Unternehmen ebenfalls bestens gerüstet für die Zukunft. "Die Wachstumspotenziale in den deutschsprachigen Ländern sind vorhanden." Zwar fallen Investitionen im Bau weiterhin gering aus. "Wir versuchen jedoch, durch interne Maßnahmen gegen zu steuern", erläuterte Gerhard Hausegger, Geschäftsführer Objekt bei Gerflor Mipoplam.

Zu den Maßnahmen, die der FEB gegen die Auswirkungen der Krise in Angriff nehmen kann, gehört das Qualitätsmanagement. Wie Dr. Udo Windhövel vom Arbeitskreis Technik berichtete, müssten darüber die Wechselwirkungen zwischen den Bodenbelägen als Halbfabrikate und den Verlegewerkstoffen genauer untersucht werden. "Ich will den Dialog zwischen den Bodenbelags- und Verlegewerkstoffherstellern fördern." Weiter hat er vor, eine Ad hoc Task Force zu gründen, die sich aktueller Probleme annehmen soll. In diesem Zusammenhang ist auch die Normierung wichtig. Nach Auskunft Windhövels werden Reklamationen im FEB erfasst. Ihre Quote lag im vergangenen Jahr in Deutschland bei 1 % der verkauften Quadratmeter.


FEB im Überblick

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Vorstand: Ivo Schintz (Tarkett), Vorsitzender Oliver Kluge (Amtico), Schatzmeister Martin Thewes (Forbo Flooring), Sekretär
Mitglieder:Altro, Amtico, Armstrong DLW, Debolon, Dunloplan, Gerflor Mipolam, IVC, Nora Systems, Objectflor, Project Floors, Tarkett und WPT
Fördermitglieder:
Byk-Chemie, Lack- und Kunststoffadditive
CC Dr. Schutz, Reinigungs- und PflegemittelLott-Lacke, Lacksysteme und BeschichtungenHerbert Olbrich, Converting & AutomotiveSilfox Holding, Muster-Kollektionen und FarbmusterkartenA + E Ungricht, WalzendesigntechnologieUFloor Systems, Uzin Utz, VerlegewerkstoffeWulff, Bau Spezialprodukte
Projekte/ Projektleiter:
- Marktzahlen: Gerhard Hausegger
- Qualitätsmanagement: Heinz Steinhilber
- AK Technik: Dr. Udo Windhövel und Mitarbeiter der FEB-Mitglieder
- Vertriebswege - Vision 2015: Andreas Kopf
- AK Residential: Axl Spiecker
- AK Marketing: Timo Jahnen, Gerhard Hausegger und Markus Deimling
aus FussbodenTechnik 03/10 (Wirtschaft)