Praktiker

Strategieänderung nach Ertragseinbruch

Nachdem die Bilanz 2009 bei Baumarktfilialist Praktiker weit schlechter ausgefallen ist als erwartet, hat Konzernchef Wolfgang Werner dem Unternehmen eine strategische Neuausrichtung verordnet, die nicht mehr ausschließlich preisorientiert ist: "Wir wollen im Preis weiterhin besser sein als der Wettbewerb und dabei in Produktqualität und Service genauso gut werden."

Im Mittelpunkt steht dabei das Deutschlandgeschäft der Marke Praktiker, das mit über 1,84 Mrd. EUR zwar gut die Hälfte zum Konzernumsatz von 3,66 Mrd. EUR beisteuert, aber keinen Ertrag mehr bringt. So schmolz das EBITDA 2009 auf magere 200.000 EUR zusammen. Werner will nun binnen drei Jahren das Ruder herumreißen und den Baumarktbetreiber zur einstigen Ertragsstärke zurückführen. Schon für 2013 strebt eine Rendite von über 3 % an, die durch die Strategieänderungen sowie flankierende, synergiefördernde Maßnahmen bei Warenwirtschaft und Logistik erreicht werden soll. Große Bedeutung kommt künftig den Eigenmarken zu: Ihr Umsatzanteil soll mittelfristig von 27 auf 40 % steigen. Dazu konzentriert man sich auf zwei Label: Die Hauptmarke "Praktiker", die Markenqualität zu einm günstigen Preis verspricht, und "Budget" für den Preiseinstieg.
aus BTH Heimtex 04/10 (Wirtschaft)