Uniep

Deutliches Nein zur VOC-Richtlinienverschärfung

Die VOC-Verordnung hat die Farbenhersteller zwar vor Schwierigkeiten gestellt, die aber haben sie gemeistert. Ihnen gelang es, trotz "dramatisch" reduzierter Lösemittelanteile den VOC-gerechten Lacken ein Eigenschaftsprofil zu geben, das den hohen Ansprüchen der Verarbeiter genügt - auch wenn unter Berücksichtigung von Einzelkriterien Unterschiede zu herkömmlichen Anstrichsystemen festzustellen sind.

Das ist das Fazit eines Vortrags, den Dr. Hans-Joachim Güttler bei der Generalversammlung der Uniep (Union international des Entrepreneurs de Peinture) im Rahmenprogramm der Messe "Farbe - Ausbau und Fassade" in München hielt. Als Mitglied der Geschäftsleitung der Meffert AG ist Güttler Vorsitzender der Deco sector group von Cepe, der europäischen Vereinigung der Farbenhersteller.

Trotz aller Erfolge bei der Entwicklung VOC-konformer Lacke appellierte Güttler an die gesetzgebende Seite auf europäischer Ebene, eine weitere Verschärfungen der VOC-Richtlinie vorerst aufzuschieben. Diese überfordere sowohl Hersteller als auch Verarbeiter und führe zu einer übereilten Anwendung von noch nicht ausgereiften und damit nicht profigerechten Wasserlacken. Aus dieser Sorge heraus haben Cepe und Uniep bei der Europäischen Kommission bereits heftig gegen jeden Versuch interveniert, schon 2015 die VOC-Richtlinie weiter zu verschärfen.

Nach Ansicht Güttlers hat die "Farbe - Ausbau und Fassade" deutlich gezeigt, wie die Branche auf die 2. Stufe der VOC-Verordnung reagiert hat. Es kämen zwar neue Produkte auf den Markt. Die sich daraus ergebenden Verarbeitungstechniken befänden sich in Deutschland jetzt in der praktischen Anwendung. Allerdings fehlten Erkenntnisse über die Langzeitwirkung.

Güttler betonte, dass das verarbeitende Handwerk und die Hersteller das Interesse hätten, den hohen Standard bei Anstricharbeiten aufrecht zu erhalten und mit umweltgerechten Produkten und deren Applikation einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
aus BTH Heimtex 05/10 (Wirtschaft)