Fachschule des Möbelhandels Köln

Bildungspartner der Einrichtungsbranche


Köln - Wer ehrgeizige Ziele hat, muss den richtigen Weg gehen. Berufliche Entscheidungen fallen nicht immer leicht. Auch wer eine Berufsausbildung absolviert hat und bereits im erlernten Beruf steht, sucht häufig noch nach neuen Perspektiven für weitere berufliche Entwicklung. So stellt sich oft für Junioren die Frage, wie man sich optimal auf eine spätere Übernahme des elterlichen Unternehmens vorbereiten kann. Seit 70 Jahren ist es Ziel der Fachschule des Möbelhandels - kurz Möfa -, kreativen und zielstrebigen Menschen, jung oder jung geblieben, die Herausforderung in anspruchsvollen beruflichen Aufgaben rund um das Einrichten entdecken zu lassen. Die Einrichtungsbranche ist eine der wenigen Wirtschaftszweige in Deutschland, die mit der Möfa über eine eigene Ausbildungsstätte verfügt - mit qualifiziertem und pädagogisch geschulten Lehrpersonal, das die speziellen Anforderungen der Branche kennt und effektiv und praxisnah auf staatlich anerkannte Abschlüsse vorbereitet.

Die Einrichtungsbranche braucht und wird auch weiterhin Kreativität, Kommunikations- und Management-Fähigkeiten fordern. Die Möfa bietet auf diese Anforderungen ausgerichtete Fachschulstudiengänge. Darüber hinaus führt die Schule eine staatlich anerkannte Fachberufsschule für den ausbildungsbegleitenden Unterricht der Auszubildenden im Möbeleinzelhandel, der sich durch fachlich engen Bezug zur Branche, Warenkunde und Raum- bzw. Küchenplanung auszeichnet.

Seit vielen Jahren bewährter "Klassiker" der Möfa sind die einjährigen Studiengänge zum staatlich geprüften Einrichtungs- und zum Küchenfachberater, also eine praxisbezogene Fortbildung, die bereits auf berufliche Ausbildung aufbaut. Zum Betriebswirt - Fachrichtung Möbelhandel - umfasst die Aufstiegsfortbildung zwei Jahre. Alle drei Qualifizierungen bleiben wichtige Türöffner für eine Karriere in der Branche und wurden in den letzten Jahren zusätzlich attraktiv durch die Möglichkeit, an Fachhochschulen die Ausbildung für zwei bis drei Semester fortzusetzen und so den Abschluss Bachelor zu erwerben. Theorie und Praxis - eng miteinander verzahnt: eine aussichtsreiche Lösung zu Themen, wie sie auch im Möbeleinzelhandel heftig diskutiert werden - nämlich der Wettbewerb um Fachkräfte und der Run auf gute Azubis. Besonders die abnehmende Zahl junger Menschen, die für den Berufseinstieg zur Verfügung stehen, wird in naher Zukunft zu einem harten Wettbewerb der Branchen und Wirtschaftszweige führen. Darauf hat die Möfa bereits reagiert und spricht gezielt Schulabgänger/innen mit Abitur und Fachhochschulreife an mit einem besonders attraktiven Ausbildungskonzept: dem dualen Studiengang an der Möfa. Dabei spielt die Kombination von beruflicher Erstausbildung und dem Fortbildungsangebot mit entsprechenden Karrierechancen eine entscheidende Rolle.

Die Möfa bietet damit den Betrieben der Einrichtungsbranche die Möglichkeit, gezielt Bewerber mit (Fach-)Abitur zu gewinnen, um sich frühzeitig Potenzial für den Führungsnachwuchs zu sichern. Der duale Fachschulstudiengang integriert in drei Jahren die Abschlüsse Kaufmann/-frau im Einzelhandel und Betriebswirt/in (Fachrichtung Möbelhandel) und ermöglicht die Bindung der Bewerber über die Dauer der Berufsbildung hinaus an ihr Ausbildungsunternehmen. Das Unternehmen trifft die Personalauswahl und führt den betrieblichen Teil der Berufsausbildung durch, während die Möfa den ausbildungsbegleitenden Berufsschulunterricht und das Fachschulstudium anbietet. Im Rahmen des Studienprogrammes wechseln sich Theorie- (Möfa) und Praxisphasen (Betrieb) in Ausbildungsblöcken ab. Die Unternehmen konzentrieren sich auf ihr Kerngeschäft.

Je nach Studiengang und -dauer vermittelt die Möfa nach spezifischen Lehrplänen verkaufskundliche und betriebswirtschaftliche Kompetenzen sowie raumplanerische und gestalterische Fähigkeiten. Nicht nur für die Studienfächer Einrichtungsfachberater/Küchenfachberater, aber hier im besonderen Maß spielen warenkundliche Themen wie Möbelkunde und -stile, visuelle Darstellungstechniken von Einrichtungsideen sowie zunehmend Heimtextilien - ein sehr umfangreiches Fach - und Polstermöbelkunde eine Rolle.

Es geht ursprünglich um die unterschiedlichen Aufbaumöglichkeiten von Polstermöbeln, um die qualitativen Merkmale des Gestellbaues und die unterschiedlichen Methoden der Polsterung. Im Möbelfachhandel wird das Angebot, das die zukünftigen Fachberater, Abteilungsleiter, Geschäftsführer den Endverbrauchern vorführen und vermitteln werden, immer differenzierter und geht in Richtung Schlafsysteme, was auch die imm cologne, die Internationale Möbelmesse in Köln beweist, indem sie dem Thema eine eigene Halle widmet. Neben den notwendigen gesundheitlichen Aspekten, die Voraussetzung sind, den Körper während seiner Tätigkeit des "Schlafens" zu begreifen, bildet die Kenntnis der auf dem Markt befindlichen Materialien in seiner Vielfältigkeit der Gebrauchs- und Pflegeeigenschaften eine wesentliche Grundlage.

Gelehrt wird im Polsterstudio, eine Kombination aus Ausstellung und Unterrichtsraum, groß und immer wieder neu gestaltet je nach "Aktionsplan". Während auf der einen Seite wie im Klassenraum die Theorie vermittelt wird, Materialproben kennengelernt und per Internet die Kollektionen der unterschiedlichsten Hersteller vorgestellt werden, sind auf der anderen Seite die Produkte wie in der Ausstellung eines Möbelhauses präsentiert. Durch Liegeproben können die Studierenden den Schlafkomfort selbst erfahren und in Verkaufsgesprächen die Beratung trainieren. Dozent Harald Lache, der seit vielen Jahren diesen Bereich Polsterkunde vor allem mit der Erweiterung um das Thema Schlaf in der Möfa lehrt, staunt, mit welchem Interesse die Studierenden an die Sache rangehen. Er selbst ist im Laufe seiner praxisbezogenen Lehrtätigkeit immer wieder auf neue Details gestoßen, die er, wie er selbst sagt, mit Begeisterung aufgreift und weitergibt. Meist kommt neugierige oder auch kreative Reaktion. Vieles ist trotz beruflicher Vorbildung nicht bekannt. Es entsteht aber kein Routine-Lehrplan, Theorie und Praxis entwickeln sich lebhaft und stark abhängig von den Studierenden - und das gefällt Dozent Lache. Darin sieht er auch ein Leitbild der Möfa - Begeisterung.

Immer selbst am Ball bleiben, ein Hauptargument des Lehrenden. Die enge Zusammenarbeit mit den Herstellern, mit der gesamten Branche ist Grundbedingung für gute Ausbildung und Karriere. Das weit gefächerte Angebot der Hersteller zeigt sich im Studio im angegliederten "Lager" mit Handmustern und weiteren Schlafsystemen, die im Studio keinen Platz finden. Für regelmäßigen Austausch sorgen die Studierenden, die dann auch Fächer übergreifend die Gestaltung einer entsprechenden Abteilung üben. Hersteller wie Röwa, Lattoflex, Schlaraffia, Sembella, Metzeler, Tempur, Swissflex, Treca, Femira, Ruf, um nur einige zu nennen, haben dafür ihre Produkte der Möfa gestiftet, weil sie wissen, dass eine Ausbildung am Produkt mit den entsprechenden Kenntnissen der Marketingunterlagen im späteren Berufsleben zum Verkaufserfolg führt. Dabei sind alle gängigen Materialien wie die unterschiedlichen Kaltschaumvarianten, Bonell- und Taschenfederkern, Naturlatex und Strohkern und viele andere mehr vertreten. Ebenso besprochen werden die passenden Unterfederungen, vom Netzrahmen über die unterschiedlichsten Federholzrahmen bis zum Winx, textiler Unterfederung, Untermatratze, um die Bedeutung der richtigen Matratze zu betonen. Grundlagen des Unterrichtes sind das Erlernen der verschiedenen Materialien in Verbindung mit deren Verarbeitung, Gebrauchs- und Pflegeeigenschaften. Exkursionen zu den unterschiedlichen Herstellern und zu Einzelhändlern runden den Unterricht ab. Allerdings geschieht seitens der Dozenten alles markenneutral und objektiv, denn: "Was bestehen bleiben muss, sind Qualität und die richtige Vermittlung".
aus Haustex 11/10 (Wirtschaft)