Garant-Möbel

Erstmals über 2.000 Lizenznehmer in Deutschland


Das Garant-Möbel Partnerforum Anfang November in Rheda-Wiedenbrück spiegelt die Stabilität der Einrichtungsspezialisten in dem hart umkämpften Möbelmarkt wider. Wie der Vorstand der Garant-Möbel Holding zum Auftakt der Veranstaltung mitteilte, ist die Zahl der Lizenznehmer von 1.997 im Vorjahr auf aktuell 2.033 gestiegen.

Nach wie vor halte sich der Trend, dass die mittelständischen Mitgliedsunternehmen, die sich in ihren Sortimentsbereichen spezialisiert haben, im Wettbewerb mit den Großbetriebsformen ihre Existenzberechtigung haben, betonte Franz Hampel. Die Verbundgruppe, die traditionell weder Umsatz- noch Ertragszahlen nennt, habe in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres um fünf Prozent zugelegt. Sollte sich dieser Trend auch im letzten Quartal fortsetzen, könnte das Unternehmen sein Wachstum gegenüber 2009 sogar verbessern. Im vergangenen Jahr legte der zentral regulierte Umsatz der Gruppe um knapp drei Prozent zu.

Strukturverschiebungen innerhalb der Handelssegmente, die die Verbundgruppe betreut, seien jedoch auch im laufenden Jahr unvermeidlich gewesen. So habe die Zahl der so genannten Vollsortimente im Jahresvergleich von 489 auf 438 abgenommen. Horst Paetzel erklärte dieses Minus durch Geschäftsaufgaben von Häusern, in denen es keine Nachfolger mehr gäbe, sowie durch geringfügige Abwanderungen zu Wettbewerbsverbänden.

Anders dagegen habe es sich bei den Küchenspezialisten verhalten, die unter dem Namen Küchen-Areal am Markt auftreten. In diesem Segment sei die Zahl der Lizenznehmer von 343 auf 364 gestiegen. Mit einem Verlust von zwei Häusern hätte sich der Bereich der Bettenspezialhäuser erfolgreich geschlagen, erläuterte Paetzel, denn die 142 Lizenznehmer in den Modulen Morgana und Notturno hätten im Umsatz erfreulich zulegen können. Nach Angaben von Hans-Jörg Koch, Modulmanager Morgana und Notturno, habe er im laufenden Geschäftsjahr 14 neue Modul-Partner gewinnen können. Allerdings hat er sich auch von dem einen oder anderen Fachhändler in gegenseitigem Einvernehmen getrennt, weil sich die Zusammenarbeit für beide Seiten nicht gelohnt habe. Auch wenn man darum jetzt per Saldo etwas weniger Verbund-Mitglieder im Verbund habe, so sei der qualitative Zuwachs der 14 Neumitglieder so stark, dass man in diesem Jahr "mit Sicherheit' das gute Ergebnis von 2009 wiederholen werde.

Probleme sieht Koch auf einer ganz anderen, der Lieferanten-Seite: Einige Hersteller hätten inzwischen durch die enorm gestiegenen Baumwollpreise und das sinkende Angebot von Rohware Lieferschwierigkeiten. Als Schwerpunkte der Messe nannte Koch für seinen Bereich den Ausbau der Eigenmarken und Verbandsprodukte. Um neue Impulse bei den Matratzen zu setzen, entwickelte die Schlafschiene von Garant gemeinsam mit einem Lieferanten eine Matratze aus Latex mit Kaltschaum. Latex habe nun einmal auch einige Eigenschaften, die durchaus für die Verarbeitung in einer Matratze sprächen, so Koch. Erfreuliches konnte er bei der Resonanz auf die Prospekt-Aktionen des Verbandes berichten: Dank der guten Nachfrage durch die Modul-Partner sei es gelungen, die Zahl der gestreuten Prospekte innerhalb eines Jahres von gut fünf auf knapp sieben Millionen Exemplare zu steigern.

Für 2011 setzt sich die Verbundgruppe ehrgeizige Ziele. Insbesondere solle der Bereich Wohnen dadurch gestärkt werden, dass die inzwischen eingeführten Eigenmarken Liva und Aera dem Handel Umsatz und Gewinn bringende Attraktivität versprechen. Mit den selektiv zusammengestellten Sortimentslinien für das gesamte Wohnen sei auch die Voraussetzung geschaffen worden, neue Mitglieder zu gewinnen. Im Dienstleistungsbereich soll ein E-Business-Projekt dafür sorgen, dass der stationäre Handel sich neue Umsatzpotenziale in der Online-Vermarktung erschließt, erklärte Franz Hampel. Darüber hinaus können aufgrund einer Vereinbarung mit dem Portal Kaufda Prospekte künftig ins Internet gestellt werden. Ergänzend betonte Hampel, dass das Auslandsgeschäft künftig weiter ausgebaut werden solle. Potenziale seien sowohl im europäischen Ausland und insbesondere in den asiatischen Märkten zu erschließen, wo durch Hochwerthäuser in den Metropolen durchaus Käufer für europäische Möbel anzusprechen seien.

Ohne eine präzise Prognose für das kommende Jahr geben zu wollen, setzt die Verbundgruppe weiter auf Wachstum. Wenn dieses Jahr wie erwartet mit einem Plus zwischen drei und fünf Prozent abschließe, sei damit der Grundstock für eine positive Entwicklung auch im kommenden Jahr gelegt, fassten die Vorstände Hampel und Paetzel zusammen.
aus Haustex 12/10 (Wirtschaft)