Leitinger/Feelwood: Auf die Profilierung kommt es an

Gerade Dielen statt krumme "Bananen"

Schiefe Bretter, die so genannten "Bananen", findet man im Dielenbereich öfter als bei kleinformatigem Parkett. Ein wesentlicher Grund ist, dass bei langen, massiven Dielen ein sauberer, exakter Schnitt schwieriger zu bewerkstelligen ist als bei kürzeren Parkettstäben.

Wer mit Massivholzböden handelt, sollte wissen, wo sie produziert wurden. Qualität setzt Erfahrung in Holzauswahl, Produktion und Holztechnik voraus. Nur Massivholz, das sorgfältig sortiert ist und anschließend in den Profilanlagen mit höchster Präzision formatiert wird, bietet Gewähr für Dielen mit großer Passgenauigkeit.

Unerwünschte Krümmungen bei Massivdielen seien im Wesentlichen auf die Ausführung der Profilierung zurückzuführen. Langdielen ohne Endspundung mit 12-14% Lieferfeuchte werden meist gehobelt und dann durch die Profilieranlage geschoben. Das Geheimnis schnurgerader, exakt geschnittener Dielen liegt dagegen darin, die Bretter in einem Durchlauf zu formatieren und zu profilieren. "Wichtig ist außerdem, dass die Vorschubgeschwindigkeit bei der Profilierung gering ist", erklärt Manfred Golob, Betriebsleiter der Leitinger/Feelwood in Wernersdorf. "Seitlich sollten sämtliche Kanten vorgesägt und die Profile dann gefräst werden. Das erhöht die Bearbeitungsqualitätenorm."

Bei exakter Bearbeitung kann die Fase der Dielen sehr klein ausfallen. "Doch das leisten nur speziell angepasste Profilieranlagen. Normale Hobelautomaten sind dafür nicht geeignet", betont Feelwood-Geschäftsführer Christian Dornbusch und ist überzeugt, dass sich die Investition in modernste Maschinen bezahlt macht.

Wichtig sei auch die Einhaltung der geeigneten Holzfeuchte. Nichtbeachtung führe zu breiten Fugen. Die Probleme entstehen zwar erst nach der Verlegung, die Ursachen aber liegen laut Leitinger im Vorfeld: Eine Lieferfeuchte von durchschnittlich 12% sowie unsaubere Schnittlinien verursachen nach dem Einbau unvermeidlich Bewegungen im Holzboden. "Fugen sind da programmiert", sagt Christian Dornbusch. "Das muss aber nicht sein. Wir wollen den bekannten Handwerkerspruch Passt, sitzt, wackelt und hat Luft durch Wackelt nicht und hat keine Luft ersetzen." Dazu wird die Holzfeuchte jedes Brettes vor der Profilierung über die ganze Länge zu 100% gemessen. Nur Bretter, die eine Feuchte von 9% mit 1% Toleranz über die gesamte Länge einhalten, gelangen in die Produktion.
aus Parkett Magazin 03/10 (Wirtschaft)