Kemper System: Bodenabdichtung Technikzentrale Flughafen Frankfurt/Main

450 m lange Lüftungszentrale ist dicht


Der Weg geht steil nach unten. Die Technikzentrale LZ04 des Frankfurter Flughafens, eine von etwa 50 Technikzentralen des Flughafens, liegt unterhalb des Terminals 1 auf der Ebene U2 an der Schnittstelle zwischen Terminal, Regionalbahnhof und Parkhaus. Mit einer Länge von 450 m, einer Höhe von bis zu 3,8 m und einer Bruttogeschossfläche von rund 5.500 m wirkt dieser Raum wie ein langer Schlauch. Darin befinden sich die komplette Klimatechnik und versorgende Haustechnik der Airport City Mall Frankfurt. Die moderne Einkaufsmeile erstreckt sich über die komplette Ebene U1 des Terminals 1 und bildet die Verteilerebene zwischen dem Terminal und den Parkhäusern sowie die Anbindung an den darunter liegenden Regionalbahnhof und anderen Einrichtungen. Wenn unten in der Technikzentrale die Technik ausfällt, herrscht oben in der Shoppingmall "dicke Luft". Be- und Entlüftung sowie die Heizung werden zentral gesteuert. Neun raumtechnische Anlagen mit einer Luftleistung von je 30.000 m/h für Zu- und Abluft bereiten die Luft auf.

Die Technikzentrale LZ04 wurde zusammen mit dem Ursprungsflughafen Terminal 1 Mitte der 1970er Jahre gebaut. Zwischen 2007 und 2011 ließ man sie abschnittsweise sanieren. Nach der Modernisierung soll der Energieverbrauch um fast Zweidrittel, die CO-Emmission von 2.300 t/a auf 1.471 t/a sinken und dies trotz Flächenerweiterung und Nutzungsintensivierung. Sämtliche Sanierungsarbeiten erfolgten bei laufendem Betrieb. Die Technikzentrale war in unterschiedlichen Bereichen zu jeder Zeit einsatzbereit. Projektleiter Holger Schück: "Es war ein wenig wie eine Operation am offenen Herzen und der Patient bewegt sich."

Die Lüftungskanäle, die die Mall mit Frischluft versorgen, verlaufen neben und teilweise unter den Wartungsgängen der Technikzentrale. Für RLT-Anlagen gelten spezielle Hygienevorschriften. Um auszuschließen, dass bei Reinigungs- oder Reparaturarbeiten Wasser in die Lüftungskanäle gelangen kann, wurden nach der Installation der Anlagen die Bodenflächen mit Kemperol abgedichtet. Die Anforderung an die Abdichtung lautete: rutsch-, abriebs- und stoßfest sowie natürlich wasserdicht. Auf Vorschlag des federführenden Architekturbüros Jo.Franzke Architekten, Frankfurt, kam eine Flüssigabdichtung zur Ausführung. Das Material setzte sich gegen die Alternative "Fliesen mit Silikonabdichtung" durch. Da Kemperol vollflächig auf dem Untergrund haftet, besteht mit dieser Variante keine Gefahr von Unter- und Hinterläufigkeit.

Abdichtungen in Innenräumen erfordern besondere Sorgfalt. Da die Arbeiten unterirdisch ausgeführt wurden, kam nur die geruchsneutrale Flüssigabdichtung Kemperol 2K-PUR in Betracht. Das lösemittelfreie Produkt lässt sich vor Ort ohne zusätzlichen Aufwand verarbeiten. Klimaanlagen laufen ohne Unterbrechung weiter, aufwendige Luftaustauschanlagen müssen nicht installiert werden. Logistisch stellte die Baustelle die Mitarbeiter der ausführenden Firma Schmück vor besondere Herausforderungen. Das gesamte Material musste über einen einzigen Einbringungsschacht, der stirnseitig am Zentralenanfang angeordnet war, nach unten transportiert und dann im 450 m langen Raum verteilt werden. Da die Technikzentrale nur von Wartungspersonal betreten wird und weder Publikumsverkehr noch Büroarbeitsplätze vorhanden sind, war eine zusätzliche Beschichtung technisch nicht erforderlich. Die Abdichtung ist mechanisch belastbar und für Wartungszwecke begehbar. Die feuchte Kemperol Oberfläche wurde mit Quarzsand abgestreut, um die Rutschfestigkeit zu erhöhen.


Objekt-Telegramm


Objekt: Technik-Zentrale Flughafen Frankfurt/Main
Umfang: 4.500 m Bodenabdichtung
Planung: Jo.Franzke Architekten, Frankfurt/M.
Bauherr: Fraport AG
Material:
-Kempertec EP-Grundierung
-Kemperdur Quarzsand
-Kemperol 2K-PUR Abdichtung
Verarbeiter: Schmück, Bad Kissingen

Abdichtungs-Info:
Kemper System
Tel.: 0561/ 8 29 50
www.kemper-system.com
aus FussbodenTechnik 01/12 (Referenz)