Välinge

Strukturierte Laminatböden mit Pressfolie statt Pressplatte


Strukturierte Oberflächen moderner Laminatböden werden üblicherweise mit einer Pressplatte aus Metall hergestellt. Alle Laminatelemente einer Produktionscharge erhalten so die gleiche Struktur. Der schwedische Entwickler Välinge hat nun ein digitales Verfahren für eine Pressfolie entwickelt, das Kosten sparen soll und die Strukturgebung variabler macht. Zudem können die Strukturlinien dabei mit dem digitalen Druckdekor in völlige Übereinstimmung gebracht werden.

Die Technologie nutzt das gleiche Prinzip wie die von Välinge kürzlich entwickelte digitale "Binder And Powder" (BAP) Druckmethode. Dabei werden trockene, harte Partikel in einem digital definierten Muster auf der Oberfläche einer Pressfolie gebunden. Im folgenden Pressvorgang entsteht daraus die gewünschte strukturierte Schicht. Der Ablauf geht so: Im ersten Schritt wird mit einem Digitaldrucker auf eine Folie ein flüssiges Bindemittel aufgetragen. Darin fangen sich harte Mineralien wie Korund. Nicht gebundene Teile werden im Vakuum entfernt, der Rest bildet ein strukturiertes Muster. Die Folie wird nun auf einem Fußbodenträger positioniert und gegen die Oberfläche gepresst. Dadurch verformt sich die Folie teilweise und die harten Mineralpartikel werden in die Oberfläche gedrückt. Schließlich wird die Folie mit ihren Partikeln abgezogen, übrig bleibt eine strukturierte Fläche.

Die Tiefe der Struktur reicht, laut Välinge, bis zu 0,5mm und kann unterschiedliche Glanzgrade innerhalb der Struktur erzielen. Die Folie - als eine Art Blaupause - lässt sich mehrfach wieder verwenden.
aus Parkett Magazin 03/13 (Sortiment)