Armstrong DLW GmbH

Armstrong Europa fokussiert sich auf das Objektgeschäft

Armstrong Floor Products Europe, die europäische Geschäftseinheit des amerikanischen Armstrong-Konzerns, verabschiedet sich komplett aus dem klassischen Handelsgeschäft und konzentriert sich künftig auf das Objekt. Damit einher gehen eine Bereinigung des Produktsortiments und eine Anpassung der Vertriebsstrategie. Deklariertes Ziel ist die Marktführerschaft in ausgewählten Produktsegmenten in bestimmten Regionen.

Der Kurswechsel ist verbunden mit einer tiefgreifenden Restrukturierung des europäischen Geschäfts. Als einzige Fertigungsstätten in Europa sollen die beiden deutschen Standorte Bietigheim-Bissingen und Delmenhorst verbleiben. Dass die CV-Produktion im britischen Teesside eingestellt werden soll, war bereits verkündet worden (BTH Heimtex hat darüber in der Ausgabe 09/2010 berichtet, Anm.d. Redaktion). Nun steht auch das Werk im schwedischen Holmsund mit 120 Mitarbeitern vor der Schließung - vorbehaltlich der gesetzlich erforderlichen Einbindung der Arbeitnehmervertretungen -, da die dort hergestellten heterogenen Beläge aus dem Programm genommen werden.

In Bietigheim-Bissingen und Delmenhorst fordert die Adaption an die neuen Bedingungen ebenfalls etliche Arbeitsplätze: jeweils 50 in der Fertigung sowie 70 in der Verwaltung, insgesamt also ca. 170. Im Vertrieb, inklusive Marketing und Innendienst, sind europaweit weitere 70 betroffen. Auch das muss noch mit den Arbeitnehmervertretungen im Rahmen der gesetzlichen Regelungen beraten werden.

Zudem will Armstrong in Deutschland durch die bereits begonnene Umsetzung einer Lean Management-Strategie mittelfristig Herstellungs- und Verwaltungskosten reduzieren und so seine Wettbewerbsposition verbessern. Parallel soll langfristig in die Entwicklung neuer Produkte und neue Fertigungstechnologien investiert werden, um damit dem Anspruch an Design- und Qualitätsführerschaft nachzukommen.

"Wir haben herausragende Produkte und führende Marktpositionen in wichtigen europäischen Märkten", sagt Charles Irving-Swift, erst kürzlich als neuer CEO von Armstrong Floor Products Europe angetreten. Er fügt aber auch selbstkritisch hinzu: "Trotzdem erwirtschaften wir Verluste." Die Lösung: "Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren - mit der Konsequenz, dass wir schwächere Produktgruppen und Vertriebsregionen aufgeben, um wieder profitabel zu werden." Denn: "Langfristig wollen wir in der Lage sein, aus eigener Kraft in unser Geschäft zu investieren."
aus BTH Heimtex 10/10 (Wirtschaft)