Sika: Bodenbeschichtungssystem Sikafloor-PurCem

Hochleistungsboden für die Getränkeindustrie

Moderne Industriefußböden müssen extremen Beanspruchungen standhalten - Tag für Tag. Besonders in der Getränkeindustrie hängen sichere, hygienische und effiziente Produktionsprozesse von den qualitativen Eigenschaften des Bodens ab. In diesem Industriesektor sind die Böden extremen chemischen, mechanischen oder thermischen Belastungen ausgesetzt: Bei Reinigungsprozessen kommt der Boden mit Säuren und Laugen in Berührung. Enorme Temperaturschwankungen von -20 C bis +100 C sind keine Seltenheit, hinzu kommt die mechanischen Beanspruchungen durch Schläge und Stöße im täglichen Betrieb. Sika stellt für diese Anwendung das Bodenbeschichtungssystem Sikafloor-PurCem vor.

Die Anforderungen an Industrieböden sind vielfältig, das gilt besonders für die Getränkeindustrie: Höchste hygienische Ansprüche müssen zuverlässig erfüllt werden, denn bei der Lebensmittelverarbeitung müssen Böden physiologisch unbedenklich sein, d.h. sie dürfen keine gesundheitlich negativen Einflüsse auf ihre Umgebung haben. Auch bei der Reinigung muss die Beschichtung in jedem Fall abriebfest und flüssigkeitsdicht sein. Zudem sind die gesetzlichen Bestimmungen zur Rutschhemmung gemäß den Vorschriften der Berufsgenossenschaften unbedingt einzuhalten. Nicht zuletzt ist eine ansprechende Optik des Bodens erwünscht.

Warum Fliesen und Co. scheitern

Fakt ist, dass kaum ein Boden diesen vielseitigen Anforderungen gerecht wird. Keramikfliesen beispielsweise lassen sich zwar leicht reinigen, sind aber mechanisch kaum beständig und eine Reparatur ist im Schadensfall sehr aufwändig. Der Einbau von Fugen ist zudem mit Einbußen an die hygienischen Anforderungen verbunden und die PMMA-Beschichtungen sind in ihrer chemischen Beständigkeit eingeschränkt. Bei Reparaturarbeiten müssen außerdem umfangreiche Abschottungsmaßnahmen einkalkuliert werden, da die Geruchsbelastung während der Verarbeitung höher ist. Epoxidharzsysteme besitzen zwar eine gute mechanische Beständigkeit, die Kombination der Beanspruchungen hinterlässt jedoch mit der Zeit ihre unübersehbaren Spuren. Reine Polyurethan-Systeme hingegen sind aufgrund ihrer elastischen Eigenschaften höchstens als Abdichtungsschicht dauerhaft wirkungsvoll. Beide Systeme müssen aufwändig in mehreren Schichten verlegt werden und erhalten ihre Endhärte erst nach circa sieben Tagen.

Sikafloor-PurCem - der Allrounder für die Getränkeindustrie

Sika Deutschland bietet mit Sikafloor-PurCem ein optimiertes multifunktionales Fußbodensystem, das den hohen Anforderungen in der Getränkeindustrie und vergleichbaren Branchen dauerhaft gerecht wird. Außerdem lässt es sich schnell realisieren. Die Sicherheit der in der Produktion arbeitenden Menschen sowie der hergestellten Produkte hat dabei höchsten Stellenwert. Das System setzt sich aus folgenden Produkten zusammen:

Die beiden Kernprodukte sind Sikafloor-20 N PurCem sowie Sikafloor-21 N PurCem - zwei hochbelastbare 3-komponentige polyurethanvergütete Mörtelbeläge für Schichtstärken von bis zu 6 mm (Sikafloor-21 N PurCem) bzw. 6 bis 9 mm (Sikafloor-20 N PurCem). Sie bestehen aus einem 2-komponentigen Polyurethanharzbindemittel und einem Spezialzuschlaggemisch. Die drei Komponenten der Estriche sind separat verpackt und werden vor der Applikation in zwei Stufen zu einer homogenen Masse vermischt. Sikafloor-20 N PurCem ist bestens für die Beschichtung von Produktionsräumen, Böden in Abfüllanlagen, Labors und Lager geeignet. Je nach Untergrund und Aufgabenstellung sind ergänzende Produkte verfügbar: der Hohlkehlmörtel Sikafloor-29 N PurCem und die Versiegelung Sikafloor-31 N PurCem.

Das System stellt eine echte Alternative zu Keramikbelägen dar. Es verträgt Temperaturschwankungen zwischen -40 C und +120 C, besitzt eine hohe Schlag- und Stoßfestigkeit sowie chemische Beständigkeit. Sikafloor-PurCem ist mechanisch stark belastbar, unbedenklich im Lebensmittelbereich, flüssigkeitsdicht und abriebfest sowie rutschfest auch bei Nässe. Die Rutschhemmung und die physiologische Unbedenklichkeit wurden von verschiedenen Prüfstellen zertifiziert. Es steht eine zeitgemäße Auswahl an RAL-Farben zur Verfügung und die Böden sind leicht mit einem Dampfstrahler zu reinigen.

Während der Verarbeitung sind eine gute Haftung auch bei mattfeuchtem Untergrund sowie eine schnelle Aushärtung gewährleistet. In den meisten Fällen ist die Applikation in nur einem Arbeitsgang und ohne Grundierung möglich, so dass in der Ausführung viel Zeit gespart wird. Häufig können zu sanierende Bodenflächen sogar bei laufendem Betrieb instand gesetzt werden. Lediglich bei porösen, trockenen Untergründen ist eine Epoxidharzgrundierung empfehlenswert. Die Applikation kann sowohl von Hand als auch mit dem Applikationsschlitten erfolgen. Mit der Beschichtung lassen sich auch Detaillösungen in der Getränkeherstellung wie der Einbau von Rinnen, Gullys und Einläufen umsetzen. Der beschichtete Boden ist bereits nach 12 bis 24 Stunden begehbar und spätestens nach fünf Tagen wieder voll belastbar.
aus FussbodenTechnik 04/12 (Referenz)