ZGV-Tagung 2010 bei Besko in Salzburg

Mit guten Perspektiven

Fast nur zufriedene Gesichter gab es auf der Herbsttagung 2010 der ZGV-Fachgruppe Bodenbeläge/Heimtextilien/Tapeten/Farben. Die Verbundgruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben die Krise weitgehend hinter sich gelassen und bei den Umsätze zum Teil deutlich zugelegt. Wenn im Einzelfall noch etwas Luft nach oben sein sollte, ist das im kommenden Jahr ganz sicher kein Nachteil. Ohnehin haben eben diese Kooperationen im vergangen Jahr große Anstrengungen unternommen, um neue, effizientere Strukturen zu schaffen. Ihre Chancen für 2011 haben sie dadurch wesentlich verbessert. Und so machte sich beim Blick in die Zukunft überall Optimismus breit. Gastgeber des Treffens war die Besko, die ins schöne Salzburg eingeladen hatte und dort mit einem Rahmenprogramm der Extraklasse für eine rundum gelungene, harmonische Veranstaltung sorgte.

Roland Simmer für die Besko
"Unsere neue Webseite bietet 24 h-Service"

Mit rund 150 Mitgliedern in Österreich, Bayern und Südtirol und 250 gelisteten Lieferanten ist die Besko unter der Geschäftsführung von Roland Simmer die führende österreichische Verbundgruppe im Bereich Bodenbeläge, Heimtextilien, Tapeten und Farben und der umsatzstärkste Einkaufsverbund für Raumausstatter mit Zentralregulierung. Den größten Anteil am Sortiment haben klar Bodenbeläge und Zubehör mit gut 75 %, und hier ist wiederum Parkett am bedeutendsten. Insgesamt werden 60 Eigenkollektionen in den verschiedenen Segmenten geführt.

Die Besko ist sehr schlank organisiert und legt Wert auf eine relativ autarke Finanzierung. "Wir nehmen nur einen minimalen Betrag von unseren Lieferanten für das Delcredere, keinen WKZ o.ä.", betont Simmer. Auch sei man die einzige Kooperation in Österreich, die keinen Mitglieds-Beitrag von ihren Anschlusshäusern erhebt.

Das Besko-Konzept kommt an, wie die geringe Fluktuation unter den Mitgliedern belegt. Sie bescherten sich und der Kooperation per Ende Oktober einen Umsatzanstieg von 4,7 % mit zweistelligem Zuwachs bei elastischen Belägen, einer "sehr, sehr guten Steigerung" auch bei Parkett, jedoch einem massiven Rückgang bei textilen Belägen.

Zum Serviceangebot der Besko zählt die Interieur-Akademie, die Seminare und Weiterbildungsveranstaltungen bis hin zu Studienreisen nach Übersee organisiert und durchführt - mit sehr guter Resonanz. Weniger erfolgreich sind nach Angaben Simmers die Erfa-Runden, die deshalb eingestellt wurden. Weit mehr Mitglieder erreiche man jetzt mit Unternehmerstammtischen.

Für mehr Umsatz soll das Kundenmagazin Interieur sorgen. Es wurde nach neuesten Aspekten des Neuromarketings speziell auf die Zielgruppe Frauen hin optimiert und erscheint in einer Auflage von 60.000 Stück. Natürlich lässt es sich für jedes Mitglied individualisieren.

2010 wurde auch die Besko-Webseite überarbeitet. Im neu gestalteten Mitgliederbereich haben die Anschlusshäuser Zugriff auf die Zentralfakturierung, Statistiken sowie wichtige Kennzahlen. Sie dienen etwa zum Vergleich zwischen den aktuellen und letztjährigen Umsatzverläufen. Beispielsweise können sowohl für die Eigenkollektionen als auch für die jeweiligen Lieferanten eigene Auswertungen erstellt werden. Online sind auch die Konditionen für sämtliche Kollektion abrufbar, so dass Preiskalkulationen 24 Stunden und 7 Tage die Woche möglich werden.

Nachdem die Casa in Salzburg für 2011 abgesagt wurde, auf der sich die Besko traditionell groß präsentiert, wurde nach einer Alternative gesucht, um sich bei den Mitgliedern zu bedanken und gemeinsam mit ihnen zu feiern. Nun laden die Salzburger zu einer Tagung in ein idyllisches Schloss und und bieten an zwei Tagen ein grandioses Programm an fachlicher Information, Unterhaltung und Kommunikation.


Manfred Birkenstock für die Copa
"Uns erwarten viele neue Produktentwicklungen"

Dem Bodenbelagsgroßhandel geht es offenbar gut - zumindest den Grossisten, die in der Copa organisiert sind. Manfred Birkenstock, geschäftstführender Vorstand der Kooperation, meldete ein Plus von 5 % bei den Verkaufsumsätzen für die ersten neun Monate 2010. Elastische Beläge als größte Produktgruppe (25,7 % Umsatzanteil) legten um 6,9 % zu, PVC-Beläge gar um 14,6 %. Sie profitieren vom anhaltenden Höhenflug der LVTs, "neudeutsch" für Designbeläge, die in der Kundengunst zunehmend Laminat, Parkett, keramische Fliesen und Kork verdrängen. Gleichzeitig nehme das Angebot ständig zu. Birkenstock schätzt, dass inzwischen rund 50 Anbieter am Markt aktiv sind. Bei der Copa haben vor allem Amtico und Marktführer Objectflor den Umsatz vorangetrieben. Objectflor hatte erst vor drei Jahren sein Lager vergrößert, hat schon wieder Platzprobleme und erweitert erneut.

Mit dem LVT-Boom einher geht allerdings zunehmender Preisdruck. "Wir haben schon Produkte unter 5 EUR gesehen..." Birkenstock glaubt, dass der LVT-Markt noch weiter wachsen wird und auch an Breite gewinnt, d.h. alle Distributionskanäle abdeckt. Neben den klassischen Produkten zur Verklebung gibt es inzwischen auch Beläge mit Klicksystem (Bitte lesen Sie dazu unser Interview mit Windmöller Flooring auf S. 80) sowie LVT-Fertigböden mit HDF-Träger zum Klicken.

CV notierte per Ende September 2010 immerhin +5,5 %, während Linoleum und Gummi auf dem Vorjahresniveau stagnierten.

Bei Teppichboden war die Entwicklung in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres verhaltener; er lag nur vergleichsweise bescheidene 1,7 % über Vorjahr. Das resultiert aus Einbußen bei Nadelvlies (-3,6 %) und Webware (-5,5%), während Tuftings besser abgesetzt werden konnten (+ 3,2 %).

Bei Laminat (+ 1,0 %), Parkett (+2,8%) und Kork (+13,6 %) ging es wieder aufwärts, Impulse erwartet Birkenstock hier künftig aus neuen (Produkt-)Entwicklungen. Ein wichtiges Thema, an dem viele Anbieter arbeiten, ist die Akustik. So hat Hamberger jüngst den "leistesten Laminatboden der Welt" vorgestellt (Bitte lesen Sie dazu S. 100). Egger hat einen neuen Belag konstruiert, bedruckt, mit integrierter Korkschicht, der schallreduzierend wirkt. Bei Kork kommen Typen in neuer Optik, die "sich nicht mehr als Kork identifizieren lassen".

Zubehör und Verlegewerkstoffe segelten im Windschatten der elastischen Beläge mit und überholten sie sogar (+2,6%). Farben/Lacke(+43,8 %) und Tapeten/Zubehör (+42,9 %) sind für die Copa nur Randsortimente, deren hohe Steigerungsraten aus den diesbezüglichen Aktivitäten einzelner Gesellschafter resultieren.

Per Ende 2010 hat sich die Copa übrigens von einem Gesellschafter getrennt, weil es dort einen Eigentümerwechsel gab: Grossist Kunsmann wurde verkauft an Farben Latz in Düren, der Mitglied bei der Kollegen-Kooperation Decor-Union ist.

Hervorragend angenommen werden die Produktforen für textile und elastische Beläge der Copa. Im März steht wieder der Termin für Textilbeläge an, zu dem sich bereits sämtliche Gesellschafter und Lieferanten angemeldet haben.


Uwe Bergmann für den VFG
"Es gibt weitere Interessenten für den Setta-Fachmarkt"

Bei der ZGV-Tagung 2010 amtierte Uwe Bergmann noch als Geschäftsführer der VFG (Verbund Farbe und Gestaltung GmbH) und sprach deshalb für die Farbengroßhandels-Kooperation. Seine Prognose für den Einkaufsumsatz 2010 lag bei einem Zuwachs zwischen 1,5 und 2 %.

Angesichts eines schwachen ersten Quartals könne man damit durchaus zufrieden sein. Zu Jahresbeginn hatte das schlechte Wetter den Mitgliedern übel mitgespielt und vor allem die Umsätze mit WDVS beeinträchtigt; insgesamt blieb das Segment Farben/Lacke hinter den Vorjahreszahlen zurück. Mehr als ausgeglichen wurden die Rückgänge durch Zuwächse bei den Bodenbelägen, unter anderem durch eine neue Nadelfilz-Kollektion und Laminat. "Es tut sich was in diesem Bereich" - das ist auch ein Signal dafür, dass die Zusammenarbeit mit Bodenbelagslieferant Jordan ordentlich funktioniert. Eine "gute Entwicklung" bescheinigt Bergmann Tapeten und Werkzeug.

Auf dem richtigen Weg sieht sich der VFG mit der Eigenmarke Setta. Nach dem ausgesprochen erfolgreichen Auftritt auf der "Farbe 2010" in München startete der ersten Setta-Fachmarkt und ist kaum minder erfolgreich. Inzwischen haben bereits fünf weitere Gesellschafter Interesse an dem Konzept bekundet.

An der Marke wird auch 2011 weiter gearbeitet, zudem stehen neue Bodenbelags- und Tapetenkollektionen sowie die Einführung einer Berufskbekleidungskollektion auf der Agenda.


Klaus Kurringer für den Südbund
"Wir sind wieder auf Wachstumskurs"

Für 2009 hatte Südbund-Vorstand Klaus Kurringer bei den Mitgliedern noch eine Abschmelzung von rund 100 Mitgliedsbetrieben bilanzieren müssen; inzwischen ist der Abwärtstrend gestoppt, in Backnang sieht man wieder Licht am Ende des Tunnels. So war 2010 laut Kurringer "im Prinzip kein schlechtes Jahr". Besonders freut ihn, dass das Lagergeschäft mit den eigenen Kollektionen um 10 % zugelegt hat. "Damit entziehen wir uns der Vergleichbarkeit. Das ist der richtige Weg." Auch im Objektgeschäft sei ein "sanfter Anstieg" zu verzeichnen.

Da mit den bestehenden Anschlusshäusern das Wachstumspotenzial ausgeschöpft ist, sucht der Südbund neue zu gewinnen - und auch weitere Kunden, die die Leistungen der Kooperation in Anspruch nehmen, ohne Mitglied werden zu müssen. Hier komme man gut voran, konstatierte Kurringer, zum Beisipiel bei Schreinern, die sich in Süddeutschland häufig nicht nur mit Holz beschäftigen, sondern vielseitig engagiert seien.

Auch finanziell scheint das Schlimmste überstanden. Nachdem im Frühjahr 2009 überraschend die Kreditversicherer gekündigt hatten, arbeitet man inzwischen wieder mit einem Partner zusammen - "aber keinem der früheren". Zudem hat sich das Verhältnis zu den Banken entspannt. Das Ergebnis sehe besser aus, offenbarte Kurringer und werde sich in den nächsten Jahren deutlich weiter verbessern, wenn die Zinslast sinkt.

Für 2011 hat sich der Südbund einiges vorgenommen: Gleich zu Anfang, Ende Januar, findet die erste von zwei Hausmessen statt, die zweite folgt im September. Dann gibt es künftig ein eigenes Bettenprogramm, allerdings ohne Matratzen. Und es sind Schulungen speziell für die neue Zielgruppe Schreiner geplant.


Regina Hebbeln-Röttjer für die Decor-Union
"Die Restrukturierung ist abgeschlossen"

Hinter der Decor-Union liegt ein Jahr des Umbruchs. Juristisch und materiell aufwändig war die Verschmelzung der zahlreichen Tochtergesellschaften auf nun nur noch ein Unternehmen, konstatiert Geschäftsführerin Regina Hebbeln-Röttjer. "Und es mussten ja auch alle Mitglieder und Lieferanten mitspielen". Aber man sei termingerecht fertig geworden und nehme nun im nächsten Schritt ein weiteres Mammutprojekt in Angriff, eine neue EDV-Struktur. "Fast abgeschlossen" ist die Versuchsphase bei "Web-to-Print" oder Online-Publishing. Zudem werde weiter an der Intensivierung der Vernetzung der drei Säulen (Einzelhandel, Großhandel, Objekteuere) sowie der Regionen gearbeitet. Eine Personalie gibt es auch: Ingo Weigt, zuvor für den Großhandel zuständig, hat die Decor-Union verlassen. Seine Position soll nicht neu besetzt werden, seine Aufgaben übernimmt die Geschäftsführung.

Während sich die Hannoveraner Kooperation bei der Organisation auf einem guten Weg befindet, haben die Umsätze 2010 etwas gelitten. Noch im Frühjahr hatte die Decor-Union mit einem Minus von 3,5 % zu kämpfen. Bis Ende Oktober habe man den Verlust auf knapp 2 % reduziert; zum Jahresende rechnet Hebbeln-Röttjer dann nur noch mit -1,4 %.

Bei Farben und Lacken gingen 4,3 % verloren, noch schlechter erging es Haustextilien (-4,6 %), nur unwesentlich besser Sonnenschutz (-3,1 %) und Bodenbelägen (-2,0 %). Ein positives Vorzeichen schmückt lediglich Stoffe (+2,4 %), Haustextilien (+4,6 %), Zubehör (+1,4 %) sowie die Dienstleistungen.


Henning Ruf für die Home Trendberater
"Wir interessieren uns stark für das Thema Internet"

Im direkten Vergleich 15 Mitglieder weniger zählte Home Trendberater 2010. Geschäftsführer Henning Ruf kann das plausibel damit erklären, dass der Kooperation über die Großhandelsmutter oft Testmitglieder zugeführt werden, die für eine bestimmte Zeit gerne die Vorteile von Home Trendberater in Anspruch nehmen, dann aber wieder ausscheiden.

Damit liegt die Verbundgruppe derzeit bei 220 Anschlusshäusern, die nach den ersten zehn Monaten 2010 den Vorjahresumsatz knapp (-0,5 %) halten konnten. Das Minus resultiert rein aus schwächeren Erlösen bei textilen Bodenbeläge (-5,7 %), Hartbeläge (+4,5 %), Stoffe und Sonnenschutz (+1,0 %) sowie Zubehör (+4,5 %) bewegten sich alle im Plus.

Deutlich weiter als andere sind die Home Trendberater beim Thema Internet, was einer Affinität des jungen Geschäftsführers zu diesem modernen Medium geschuldet sein mag. So wurde der Online-Auftritt der Mitglieder komplett überarbeitet und dabei "echte Mehrwerte" geschaffen, etwa das interaktive Bodenstudio Active Online oder die eigene Wohnzeitschrift im PDF-Format. Das alles ohne Mehrkosten, denn die Dienstleistungen im Bereich Internet werden vom regulären Mitgliedsbeitrag abgedeckt. Das Intranet der Home Trendberater umfasst jetzt ein System zur besseren Verwaltung von Seminaren und Tagungen.

Bei den Finanzdienstleistungen gibt es ebenfalls einige Veränderungen: Im Rahmen der Zentralregulierung werde man vorerst keine Vorfinanzierung mehr anbieten, erklärte Ruf. Aufgrund restriktiver Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) prüfe die Kooperation die Umstellung auf Zentralfakturierung für rund 50 Lieferanten. Und bei der Warenkreditversicherung habe man einige Verbesserungen zugunsten der Mitgliedsunternehmen durchgesetzt.


Peter J. Schroeder für MZE/2HK
"Wir haben jetzt mehr als 100 Mitglieder"

2010 war für Projektleiter Peter Schroeder und 2HK ein gutes Jahr, für Mutter Möbel- Zentral-Einkauf, kurz MZE, sogar ein "außerordentlich erfolgreiches". Die vergleichsweise junge Innenausstattungs-Schiene des MZE, konnte netto 48 neue Mitglieder hinzugewinnen und hat damit die Schallmauer von 100 durchbrochen. Zahlenmäßig und an Umsatz gewonnen haben vor allem Fachmärkte (Bitte lesen Sie dazu unser Interview auf S. 166).

"Sehr gut" entwickelt hat sich das Konzept "Der textile Einrichter". 13 Anschlusshäuser tragen es mit und ernten die ersten Erfolge. Auch der Lieferantenkreis konnte erweitert werden, unter anderem mit Fuggerhaus, Parador, Imago und Sonnhaus.

Bis Ende September stand ein Umsatzplus von 14,5 % zu Buche, bereinigt waren es immerhin noch 9,8 %. Detaillierte Angaben zu den einzelnen Produktgruppen gibt es derzeit noch nicht. Die Erwartungen für das Gesamtjahr 2010 waren Mitte November positiv, auch die Prognose 2011 ist optimistisch, zumal Gespräche mit weiteren Interessenten im Gange seien.


Karl-Heinz Deckmann für die Wotex
"Fast in allen Produktgruppen Zuwächse"

Wotex-Geschäftsführer Karl-Heinz Deckmann konnte für die ersten zehn Monate 2010 ein positives Resümee ziehen. Fast in allen Warengruppen zogen die Einkaufs-Umsätze an: Bei Bodenbelägen um 7,4 % - unter anderem beflügelt durch einen neuen Hochwert-Koffer bei Teppichboden -, Tapeten um 2,4 %, Farben/Lacken um 1,8 % und Zubehör um 5,2%. Durch die Listung zweier neuer Lieferanten machte Sonnenschutz sogar einen Sprung um fast 14 %. Lediglich Gardinen und Stoffe (-2,1 %) sowie abgepasste Teppiche (-0,1 %) rangierten im Minus. Für das Gesamtjahr ging Deckmann Mitte November von einem "schönen Plus" aus.

Auf einem guten Weg sieht sich die Wotex bei der Neuausrichtung der ehemaligen Krautol-Mitglieder. Deren farbenlastige Struktur wurde nach der Übernahme durch Bodenbeläge erweitert. Farbe allein sei für einen Fachmarkt grundsätzlich nicht ausreichend, zeigte sich Deckmann überzeugt, eine Erweiterung bis zum Vollsortimenter daher von elementarer Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg.

Aktuell arbeitet die Wotex an der Neugestaltung der eigenen Webseite und - gemeinsam mit der Decor-Union - dem Aufbau der Zentralfakturierung als zweistufiges Verfahren.

Joerg Grieder für die Netto Einkaufsgruppe
"Wir sind in der Schweiz nahezu flächendeckend präsent"

Eine Zwischenbilanz ganz ohne negative Vorzeichen konnte Joerg Grieder für die Netto ziehen. Die Schweizer Einkaufs- und Servicegemeinschaft lag Ende Oktober 4 % besser als im Vorjahr. Ausreißer nach oben waren Korkböden (+13 %), Laminat (+ 11 %) - "völlig gegen den Markt, unsere neue Kollektion hat richtig eingeschlagen" - und Parkett (+5 %). Positiv vermerkt Grieder, dass Linoleum sich erholt habe, "dafür verlieren wir bei bei CV und PVC-Belägen."

Generell sei das Jahr 2010 ausgesprochen wechselhaft gewesen, keine Konstanz im Einkaufsverhalten und im Umsatzverlauf zu erkennen. Nach einem gebremsten Start folgten drei "sensationelle Monate", der Absturz im Mai/Juni, ein kometenhafter Aufstieg im Juli, ein immer noch "sehr guter" August und ein schwacher September. Die Gründe für diese Berg- und Talfahrt seien schwer zu analysieren, sagte Grieder. "Die Objekte sind da und auch der private Konsum stimmt."

Aber die Netto lässt sich nicht beirren und so stellte der Geschäftsführer unter anderem das neue Kundenmagazin und Flyer für die Bodenfachleute vor. Hinzu kommen Schulungen, wobei hier vor allem technische Seminare oder Veranstaltungen zur Reklamationsabwicklungen gefragt seien. Kaufmännische Seminare, Verkaufstrainings oder Motivationskurse würden von den Mitgliedern hingegen nicht so gut angenommen, beklagte Grieder.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht man bei der Netto die Tatsache, dass es in der Eidgenossenschaft für die Kooperation kaum noch weiße Flecken gibt. Das Potenzial sei weitestgehend ausgeschöpft. Immer häufiger gebe es Einsprüche bestehender Mitglieder, weil neue Interessenten die gleichen Gebiete bedienen. Derartige Probleme müssten dann in Einzelgesprächen aus dem Weg geräumt werden.

Als Erfolg verbuchte Grieder auch die zweite Auflage der Netto-Messe mit erneut über 100 Ausstellern; Veranstaltung Nr. 3 findet im Februar statt. Änderungen wird es hingegen bei der Logistik geben: Nachdem der bisherige Dienstleister sein Angebot reduziert, ist man derzeit auf der Suche nach einem neuen Partner.
aus BTH Heimtex 01/11 (Wirtschaft)