Fachschule für das Handwerk

Meisterstücke aus Oldenburg


15 Teilnehmer des jüngsten Meisterkurses der Fachschule für das Handwerk in Oldenburg haben ihre Abschlussprüfung bestanden. Im Dezember wurden die Meisterbriefe überreicht und die Meisterkojen als praktische Abschlussarbeit präsentiert. Schulleiterin Gisela Schang war mit den gelungenen Rauminszenierungen sehr zufrieden: "Es war ein guter Jahrgang."

Die Meisterprüfung ist die höchste Stufe der handwerklichen Ausbildung und die Fachschule in Oldenburg ist dafür eine anerkannt gute Adresse. So kamen wieder viele Besucher zum Schautag, um die Meisterkojen zu begutachten. Die fünf Schüler und zehn Schülerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich rund 930 Stunden lang intensiv Kenntnisse in der fachlichen Theorie und Praxis angeeignet. Zum Abschluss konnten die erfolgreichen Absolventen ihre Kojen präsentieren, bei denen sie sich durchweg an aktuellen Inneneinrichtungstrends orientiert hatten.

Bereits zum dritten Mal wurde nach den neuen Verordnungen geprüft. Darin werden unter anderem eine maßstabsgetreue Zeichnung der Raumsituation sowie eine Kalkulation in zwei Teilgebieten gefordert, zum Beispiel Dekoration und Polster oder Wand und Boden.

Alice im Wunderland, 50er Jahre, Nürburgring, Popart oder auch Figurine Modedesign haben die Schüler ihre Meisterstücke genannt. Gezeigt wurden ausgefallene Sonnenschutzarrengements an der Decke, aufklappbare Sessel oder auch spezielle Lichtkreationen an der Wand und im Boden. Florian Fuhs etwa hat das Thema Nürburgring konsequent durchgezogen - einschließlich Bodenintarsie der Rennstrecke im Umriss und Sicherheitsgurten am Sessel.

Julia Kemper aus dem Münsterland war mit einer 1 die Jahrgangsbeste. Die 22-Jährige, die ihre Ausbildung im elterlichen Betrieb absolvierte und seit zwei Jahren Gesellin ist, hatte ihre Koje "Figurine Modedesign" als Ladenlokal gestaltet: mit runden weichen Formen, femininen Farben, einer Bodenintarsie, die das Ornament aus dem Deko wiedergab und als Laufsteg von der Umkleidekabine zum Spiegel führte. Besondere Aufmerksamkeit erzielte sie mit einer extravaganten Wandapplikation.

Neben den Meisterstücken konnten die Besucher eine Ausstellung experimenteller Sitzmöbel aus dem Designunterricht des Meisterkurses besichtigen. Dabei bewiesen die Schüler, was alles aus einem schlichten weißen Freischwinger werden kann. Zwei Kreationen waren später sogar auf der Möbelmesse in Köln zu sehen.
aus BTH Heimtex 03/11 (Wirtschaft)