Sven Schaller, Bettenhaus Gailing

Man muss hinter der Ware stehen


Trotz sich in den letzten Monaten aufhellendem Konsumklima-Index wird der Bettenhandel gleich zu Jahrebeginn mit diversen Preissteigerungen konfrontiert. So stabilisiert sich Baumwolle auf hohem Niveau und Federn-/Daunenpreise ziehen merklich an. Discounter, Fachmärkte und Fachhandel sind gleichermaßen betroffen. Alle werden die Preissteigerungen weitergeben müssen. Es liegt an den Händlern, diese dem Kunden über innovative Produkte nahezubringen. Dieselben Artikel wie bisher einfach zehn Prozent teurer zu machen, wird vielen Kunden nicht behagen. Wohl denen, deren Kundschaft nicht um jeden Heller feilscht und sich von modernen Produkten mit toller Optik oder Haptik faszinieren lässt. So wird - wie bisher auch - der Verkäufer oft das Zünglein an der Wage sein, ob ein Verkauf gelingt oder nicht. Die Begeisterung der Mitarbeiter bezüglich des Sortimentes und das bedingungslose "hinter der Ware stehen" sind neben klarer Darstellung des Kundennutzens die Ansatzpunkte, um kommende Teuerungen an den Verbraucher zu transportieren. Ein Trend, den wir als Bettenfachgeschäft mit zwei Standorten und gleichzeitig Matratzenfabrikant nach wie vor feststellen: "made in Germany" hat - gerade im Bettenfachhandel - mehr Bedeutung denn je. Die Verbraucher sind sensibilisiert. In einer zunehmend grüner werdenden politischen Landschaft kommen Themen wie Schadstoffe und ökologische Produktionen häufiger auf den Tisch. Berichte über Lebendrupf bei Gänsen Ende 2010 im Fernsehen tun ein Übriges. Wer sich hier klar zum Standort und zu lokaler Produktion bekennt, nutzt Kundenpotenziale im mittleren und gehobenen Preissegment. Wir erwarten ein Geschäftsjahr 2011 auf Niveau von 2010. Aber dies ist nur machbar mit durchdachten Werbeaktionen jenseits von "20 Prozent auf Alles außer Tiernahrung". Dafür sind wir Fachhändler.
aus Haustex 01/11 (Wirtschaft)