Ralph Beckmann, Ibena Textilwerke

Stärke und Pflege der Marken


Nach der Wirtschaftskrise begann das Jahr 2010 mit einer sehr positiven Erholung. Der Ungewissheit und Zurückhaltung des Vorjahres folgte ein Auf- und Nachholen. Ein Großbrand jedoch, dem im Februar ein Teil unseres Warenlagers und das Verwaltungsgebäude zum Opfer fielen, drohte die erfreuliche Entwicklung zu konterkarieren. Doch in einer beispielhaften organisatorischen und logistischen Kraftanstrengung gelang es, die Brandfolgen rasch zu bewältigen und die Versorgung der Kunden zu sichern. Ab der Jahresmitte sorgten dann die Turbulenzen am Baumwollmarkt für neue Ungewissheit. Die Notwendigkeit zu Preiserhöhungen zeichnete sich immer deutlicher ab. Aufgrund der langfristigen Warendeckung und der guten Lieferantenbeziehungen wurde Ibena in seiner Lieferfähigkeit jedoch nicht beeinträchtigt. Für 2010 rechnen wir mit einem zufrieden stellenden Abschluss und gehen mit Zuversicht in das Jahr 2011. Sicher werden die Themen Preiserhöhung und Eckpreislagen in 2011 für kontroverse Gespräche führen, aber letztendlich handelt es sich um notwendige Anpassungen eines über viele Jahre hinweg unterbewerteten Rohstoffes. Auch sehen wir in den internationalen Beschaffungsmärkten eine Verschiebung der Gewichte vom Abnehmer zum Anbietermarkt - insbesondere bei den chinesischen Produzenten. Mehr denn je wird es in 2011 daher auf das Sourcing ankommen. Sourcing in der gesamten Bandbreite von der Ideenfindung über die Ideenumsetzung bis hin zur verlässlichen Auslieferung. Als Alternative und Konsequenz dieser Entwicklung sehen wir mittelfristig auch ein Erstarken der lokalen Wertschöpfung, d.h. der Eigenfertigung. Die Vorteile der Qualität und Flexibilität gewinnen an Bedeutung. Voraussetzung für die erfolgreiche Positionierung im Markt und die Akzeptanz von Preiserhöhungen durch den Konsumenten ist die nachhaltige Kontinuität in der Leistung sowie die Stärke und Pflege der Marken.
aus Haustex 01/11 (Wirtschaft)