Böhmerwald GmbH vereinigte Bettfedern- und Bettwarenfabriken und Handelsgesellschaft

Böhmerwald stellt sich der Verantwortung

Cham - Der Bettfedern- und Bettwarenlieferant Böhmerwald GmbH wehrt sich gegen die in einem TV-Bericht erhobenen Vorwürfe, bewusst ungarische Daunen aus Lebendrupf in Bettwaren verarbeitet und verkauft zu haben. In dem Zusammenhang hat sich das Unternehmen in einem von Gesellschafterin Sigrid Luksich-Gebhardt unterzeichneten offenen Brief an seine Kunden gewandt. Darin heißt es: "Der Vorwurf, wir hätten üble Tierquälerei unterstützt, hat mich als Gesellschafterin und unsere Mitarbeiter zutiefst schockiert. Das Unternehmen Böhmerwald verurteilt tierquälerischen Lebendrupf auf das Schärfste."

Sich der Verantwortung nachhaltig bewusst, habe man auf den Vorgang mit Änderungen der betrieblichen Einkaufsorganisation sowie mit personellen Konsequenzen reagiert. Die Position des Geschäftsführers hat mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres Gesellschafterin Luksich-Gebhardt als geschäftsführende Gesellschafterin übernommen. Die Verantwortung für den Wareneinkauf Federn und Daunen wurde Dietmar Ellger übertragen, der im Unternehmen bereits erfolgreich die Bereiche Vertrieb und Marketing leitet.

Im offenen Brief wird Stellung genommen zu den Vorwürfen, Lebendrupf verarbeitet zu haben: Bei dem ungarischen Lieferanten, der in den Medien genannt wurde, liege die letzte Bestellung über zehn Jahre zurück Man habe keine Kenntnis darüber gehabt, dass die in Rede stehende Lieferung im September 2010 auf tierquälerische Art und Weise gewonnen worden sein soll Die vorhandene Ware werde nicht in den Verkauf gehen Jegliche Geschäftsbeziehungen zu dem Lieferanten wurden beendet. Mit Unterstützung von externen Beratern will Böhmerwald die Lieferbeziehungen eingehend untersuchen. Sichergestellt werden soll, dass nur auf zulässige Art und Weise gewonnene Daunen in das Unternehmen gelangen, z. B. durch eine standardisierte Nachweispflicht der Vertragspartner und deren Lieferanten sowie Kontrollen vor Ort. Bereits jetzt lägen von allen Lieferanten Herkunftsnachweise über die Ware vor, die deren Unbedenklichkeit bescheinigen. Ausdrücklich begrüßt und unterstützt wird das in 2010 im Europäischen Verband der Bettfedern- und Bettwarenindustrie e. V. (EDFA) europaweit verabschiedete Tracebility-System, das Anfang 2011 in Kraft tritt. Es macht die Herkunft der Ware transparent und dokumentiert deren regelgerechte Gewinnung.
aus Haustex 01/11 (Wirtschaft)