Gerber Spitzen & Stickereien GmbH

Plauener Spitze mit guten Marktchancen

Plauener Spitze-Produzenten, insbesondere vogtländische und ein erzgebirgischer Stickereibetrieb - haben sich als Aussteller auf der Heimtextil längst etabliert. Mit ihrem kontinuierlichen Messe-Engagement gelingt es, auch auf Exportmärkten mehr und mehr Fuß zu fassen. Zum Messegeschäft fiel das Resümee der Spitze-Anbieter alles in allem positiv aus.

Nicole Gerber - im Familienbetrieb Gerber Spitzen & Stickereien, Auerbach, für Verkauf zuständig - will mit der Präsentation dieses transparenten Tischwäscheartikels schon ein wenig Frühlingsstimmung verbreiten. Die Firma nutzte die Messe schwerpunktmäßig zur Präsentation ihrer aktuellen Jahreskollektion, die seit Anfang Januar zur Verfügung steht. Dabei gewährleistete ein Mix aus soliden Uniqualitäten, klassischen und modernen Stickereien, themenbezogenen Stoffen und Spitzen, den unterschiedlichen Kaufinteressen Rechnung tragen zu können. Eine Technologieneuheit, die 3-D-Stickerei, bereichert neuerdings das Angebot. Für den Facheinzelhandel machen nach wie vor die trendig gestalteten Tischwäscheartikel und die unverzichtbaren Basissortimente die Verkaufsschwerpunkte aus. Neu entwickelte Stickereierzeugnisse präsentierten sich beispielsweise als Artikel Celina und Cecil mit leicht transparenter blumiger Optik, klassisch und modern gemischt oder in Form des Uniartikels Rustico, der durch seine klaren Strukturen in farblicher Vielfalt überzeugt. Es sind Produkte, die mit ihrem anspruchsvollen, in Stickerei-"Kunst" umgesetzten Design Lebensfreude und Optimismus ins Heim tragen sollen. "Nichts wird derzeit mehr begrüßt als die positive Marktentwicklung. Vermehrte Aufträge und steigende Umsätze konnten verzeichnet werden. Das Kaufinteresse nimmt spürbar zu und gibt Anlass zu positiven Konjunkturprognosen", freut sich der geschäftsführende Gesellschafter Ulrich Gerber.

Geschäftsführerin Cordula Bauer von Stickperle, Falkenstein, spricht insgesamt "sehr positiv" von der Heimtextil: Leider habe sich der Trend fortgesetzt, dass der deutsche Fachhandel nur wenig in Erscheinung tritt. Dafür waren ausländische Besucher stärker vertreten. "Wir konnten neue Auslandskontakte knüpfen und feststellen, dass die osteuropäischen Märkte auch für unsere Produkte immer interessanter werden." Noch verhalten zeigten sich japanische Abnehmer. Bei Tischwäsche laufen vor allem klassische Erzeugnisse; dies bei Verkäufen nach Russland, Länder des nahen Ostens und auch nach Japan.

Mit eleganten Wohnstoffen präsentierte sich der Firmenverbund Dietrich Wetzel / Florentina, Plauen. Markenzeichen sind aufwendige Stickereien. Zum Sortiment gehören neben Fensterdekorationsstoffen auch Tischdecken in Plauener Spitze sowie Bezugsstoffe für Kissen und Möbel. Im Mittelpunkt der von Pastelltönen geprägten Stickerei-Kollektionen stehen fein fließende Qualitäten auf der Basis von Polyestergeweben. Produziert wird auch für Geschäftspartner in Europa, Japan, Kanada und Russland, mit denen man sich in Frankfurt trifft.

Auf der Heimtextil zum zweiten Mal im Premiumbereich Halle 11.1 platziert, sah das vogtländische Stickereiunternehmen W. Reuter & Sohn, Auerbach, abermals seine Bemühungen belohnt, dort ein auf außergewöhnliche Ansprüche abgestelltes Sortiment anzubieten. Designerin Kati Reuter: "Unser Ziel, hier Neukunden zu gewinnen, haben wir erreicht. Vor allem zu ausländischen Kunden konnten wir neue Kontakte knüpfen. Wir sind zufrieden und durchaus optimistisch." In der Produktpalette wurden neben Erzeugnissen, die für Tradition und klassisches Design der Plauener Spitze stehen, auch Produktinnovationen und moderne Dessins gezeigt. Gerade diesem Aspekt - umgesetzt beispielsweise in Spitzen und Stickereien, die den Bedürfnissen an junges Wohnen Rechnung tragen - wurde mit einem großen Teil der Offerte entsprochen.

Auch dieser erzgebirgische Stickereibetrieb Funke fertigt Plauener Spitze und Stickereien insbesondere in Form einer breiten Erzeugnispalette an Tischwäsche und Accessoires. In den Produktionsstandort Eibenstock wurde in den zurückliegenden Jahren insbesondere in modernste Automaten investiert. Zur Heimtextil offerierte Hartmut Funke, geschäftsführender Gesellschafter, ein neues, komplexes Leinensortiment unter "Funke". Diese Erzeugnisse waren hier bis dato in Lohnstickerei für die inzwischen aufgegebene österreichische Firma Halltex gefertigt worden. Nunmehr entsteht die Leinenkollektion in eigener Regie auf Stoffen einer vogtländischen Weberei. Verarbeitet wird weiterhin ein Leinen-Acryl-Mischgewebe mit jetzt leicht erhöhtem Leinenanteil von zehn Prozent.
aus Haustex 02/11 (Wirtschaft)