Praktiker AG

Praktiker setzt nach Verlusten auf Eigenmarke

2010 erzielte der Praktiker Konzern einen Umsatz von 3,5 Mrd. EUR, 5,9% weniger als im Vorjahr. Den Rückgang begründet der Baumarkt-Betreiber mit den anhaltend schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Osteuropa und Griechenland sowie der Entscheidung, in den deutschen Praktiker-Märkten das Ausmaß umsatztreibender Rabattaktionen weiter einzuschränken. Allerdings hatte auch die Konzerntochter Max Bahr mit Einbußen zu kämpfen.

Immerhin konnte das EBITA vor Sondereffekten um 6,6% auf 67,7Mio.EUR verbessert werden. Aufwendungen für ein Restrukturierungsprogramm und Rückstellungen für eine drohende Kartellstrafe in Polen verdreifachten aber den Jahresfehlbetrag auf 33,6Mio.EUR. Als Reaktion auf die unbefriedigende Entwicklung vor allem der Praktiker-Märkte, wurde inzwischen deren Vermarktungskonzept geändert. Eine zentrale Rolle soll hier künftig die Eigenmarke "Praktiker" spielen. Nachdem diese im vergangenen Jahr mit Erfolg im Gartensegment eingeführt wurde, wird es 2011 unter anderem auch Farben, Laminatböden und Parkett geben.

Vorbei sind hingegen die "20% auf alles"-Aktionen, stattdessen setzt man auf "temporäre Top-Bestsellerangebote". Zudem kündigte das Unternehmen eine Qualitätsoffensive in Sortimenten und Services an. Schon begonnen hat der Aufbau einer eigenen Importorganisation in Hong Kong. Die Praktiker Group Buying soll im Verlauf des Jahres die Einkaufstätigkeit in Asien übernehmen.
aus BTH Heimtex 05/11 (Wirtschaft)