Ado Goldkante GmbH & Co. KG

Ado: Wieder zahlreiche Stellen in Gefahr


Bei den Ado Gardinenwerken in Aschendorf kommt es nach 2008 erneut zu einer Entlassungswelle. Zur Zahl der abzubauenden Stellen gibt es bisher keine offiziellen Angaben der Geschäftsleitung. Das Unternehmen spricht von strukturellen Veränderungen und darüber, dass einige Bereiche defizitär seien. Betroffen von dem Personalabbau sind vor allem die Bereiche Lager, Versand, Wirkerei und Näherei. Als Begründung führte der Geschäftsführende Gesellschafter Heinz Otto Müller das weltweit veränderte Kaufverhalten im Heimtextilmarkt, Optimierungsmaßnahmen im Produktionsablauf und reduzierte Aufgaben im Bereich Lager und Versand an. Aktuell arbeiten rund 530 Menschen in dem emsländischen Traditionsunternehmen, im Jahr 2000 waren es noch 960.

Auf einer sehr emotionalen Betriebsversammlung Anfang September, auf der die Belegschaft von der Firmenleitung informiert wurde, machten die Mitarbeiter ihrem Unmut Luft. Immer wieder hätten sie Vorleistungen erbracht - etwa beim Weihnachtsgeld. Evelyn Gerdes, Bevollmächtigte der IG-Metall, hat gegenüber BTH Heimtex bestätigt, dass es bereits vor Wochen Verhandlungen zwischen Unternehmensleitung, IG-Metall und Betriebsrat gegeben habe. Diese sollen Anfang Oktober fortgesetzt werden. Klarheit über die Zahl der Entlassungen hat auch die Gewerkschaft noch nicht. Mitarbeitern, die freiwillig bis zum Jahresende gehen, seien Betriebsvereinbarungen mit Abfindungen angeboten worden.

Einen Zukunftsmarkt sieht Heinz Otto Müller in der Entwicklung technischer Textilien, die seit 2009 vorangetrieben werde. Mittlerweile würden damit am Standort Aschendorf 15% des Umsatzes erzielt - mit steigender Tendenz. Große Hoffnung setzt er jetzt auch auf Stoffe für Autositze. Zur Zeit sei man in Verhandlungen über die Lieferung von Sitzbezügen für verschiedene Autobauer.
aus BTH Heimtex 10/11 (Wirtschaft)