Matratzenverband - Mitgliederversammlung 2011

Kommunikation mit Komsumenten stärken

Boppard - Anfang Juli hielt der Fachverband Matratzen-Industrie seine Mitgliederversammlung in Boppard ab, einem malerisch gelegenen Winzerort in der Nähe der Loreley am Mittelrhein. Die von Mitgliedern und Fördermitgliedern sehr gut besuchte Veranstaltung hatte ein straffes Programm abzuarbeiten.

Nach den Vorstandwahlen im letzten Jahr waren in diesem Jahr turnusgemäß keine Wahlen notwendig, so dass die Mitgliederversammlung den Vorstand lediglich entlasten musste. Dieser Formalitätsakt war innerhalb weniger Minuten erledigt. Danach erhielt Winfried Weber das Wort, Leiter des Technikausschusses. Er berichtete unter anderem von ersten Ergebnissen einer Studie, die der Matratzenverband gemeinsam mit dem Verband der Weichschaum-Industrie finanzierte. In der Studie ging es um die Frage, wo die technischen Grenzen bei der Volumenentnahme von PUR-Matratzen liegen. Diese Volumenentnahme geschieht regelmäßig beim Schneiden von Matratzenkernen, wobei zur Zonierung einer Matratze Material entnommen wird. Dabei stößt man dieser Untersuchung zufolge relativ schnell an technische Grenzen. Eine wichtige Erkenntnis: Es ist nicht wichtig, in welcher Form man die Schnitte vornimmt, ob rund oder eckig. Allein entscheidend ist die Menge der Entnahme. Des Weiteren berichtete Weber von einer Warnung des Bundesinstituts für Risikobewertung. Das BfR empfiehlt Herstellern, auf die Verwendung von nanoskaligem Silber oder nanoskaligen Silberverbindungen in Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs zu verzichten, bis die Datenlage eine abschließende gesundheitliche Risikobewertung zulässt und die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Produkten sichergestellt werden kann.

Verbandsgeschäftsführer Dr. Ulrich Leifeld widmete den zweiten Teil der Versammlung der Verbandskommunikation. So sei das für 2010 ausgerufene Jahr des guten Schlafs mit seiner Startveranstaltung auf der Möbelmesse Köln und weiteren Maßnahmen ein guter Erfolg gewesen. Überaus erfolgreich gestaltete sich die Teilnahme des Verbandes auf der Münchner Verbrauchermesse Heim+Handwerk. Zwar ist es nicht Aufgabe des Verbandes, Werbung für bestimmte Produkte von Mitgliedsfirmen zu machen, aber die Vorstellung von Matratzenmaterialien und -zubehör sowie einige Fachvorträge stießen auf sehr großes Interesse. Leifeld war begeistert von dem Wissensdurst der Besucher, das ihm andererseits auch zeigte, dass der Verband und seine Mitglieder noch sehr viel Informationsarbeit zum gesunden Schlaf zu leisten haben. Die Kommunikation mit dem Endkunden soll daher in den kommenden Jahren verstärkt werden. Die eigens für das Jahr des guten Schlafs ins Leben gerufene Homepage schlafauskunft.de hat ihren Dienst getan und wird nicht länger gepflegt. Besucher der Seite werden nun auf die Verbandsseite matratzenverband.de geleitet. Inhalte der schlafauskunft werden übernommen. Auch im Internet dokumentiert sich der Informationsbedarf der Endverbraucher, denn die am meisten angeklickte Seite beschäftigt sich mit Schlafmythen. Um die eigene Homepage bei den Suchmaschinen weiter nach vorne zu bringen, appellierte Leifeld an alle Verbandsmitglieder, auf ihrer Homepage einen Link zur Verbandsseite zu setzen.

Auch zum Thema Kommunikation gehört eine eventuelle Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. Leifeld ist aufgefallen, welch großes Ungleichgewicht es bei der Bewertung von Hotels zur Klassifizierung gibt.

Er hält es für ein Unding, dass eine neue Matratze nur mit einem Punkt bewertet wird, die Reinigung einer Matratze (wie auch immer) aber zehn Punkte bringt. Bei dem Bestreben, möglichst viele Punkte zu ergattern, liege es auf der Hand, dass der Reinigung vor einer Neuanschaffung der Vorzug gegeben wird. Zudem ist der Anspruch an eine Matratze sehr gering gehalten. Sie muss eine Mindeststärke von 13 cm haben und "zeitgemäß' ausgestattet sein, was auch immer das bedeuten mag. Ein essenzieller Bestandteil eines angenehmen Hotelzimmers wird daher völlig unter Wert verkauft.

Immer wieder Freude bereitet die Kölner Möbelmesse, auf welcher der Verband und seine Mitgliedsunternehmen in der mittlerweile bestens etablierten Halle 9 ausstellen. Gut war die Rückkehr zu den früheren Öffnungszeiten von 9 bis 18 Uhr. Der Versuch des Montags als Preview-Tag für ausgewählte Besucher hat sich allerdings als Flop erwiesen. Leifeld geht davon aus, dass im nächsten Jahr der Montag wieder ein "normaler' Messetag für alle Besucher sein wird. Leifeld bekräftigte gegenüber seinen Mitgliedern erneut, dass die imm "die' Messe für die Matratzen-Anbieter und dafür eine klare Geschlossenheit erforderlich sei. Nach seinen Angaben ist die Halle 9 schon wieder total ausgebucht.

Innerhalb der European Bedding Industries Association (EBIA) wird laut Jochen Brinkmann, stellvertretender Vorsitzender des Matratzenverbandes, derzeit die Verwendung von Flammschutzmitteln in Matratzen diskutiert. Nach seiner Auffassung sollte sich der deutsche Verband in dieser Angelegenheit auch innerhalb der EBIA klar gegen Flammschutzmittel positionieren. Die anwesenden Mitglieder unterstützten diese Haltung wegen der gesundheitlichen Gefahren, die von den verwendeten Stoffen ausgehen.


Tempur -Neues Mitglied im Verband


Mit Tempur Deutschland konnte der Fachverband Matratzen-Industrie ein Schwergewicht der Branche zum Beitritt in den Verband bewegen. Auch Tempur unterstütze das erklärte Ziel des Verbands, wichtige Themen zum gesunden Schlafen und die Interessen der Hersteller von Schlafsystemen auf einer möglichst breiten Ebene zu diskutieren, erklärte dazu der Verband. Tempur Deutschland im westfälischen Steinhagen ist bereits seit mehr als 15 Jahren auf dem deutschen Markt aktiv. Mit Tempur sind im Fachverband Matratzen-Industrie jetzt 14 Hersteller von Matratzen, Lattenrosten und Bettsystemen als "ordentliche Mitglieder' sowie neun Zulieferer als assoziierte Mitglieder vernetzt.
aus Haustex 08/11 (Wirtschaft)