Fachverband Wasserbett

Optimierung von Wassermatratzen-Vliesen


Rotenburg/Sindelfingen - Die Qualität von Wassermatratzen-Vliesen und deren Verhalten als "Beruhigung" im Wasserkern über die Jahre hinweg war Thema eines Referates anlässlich der Jahreshauptversammlung des Fachverbandes Wasserbett in Rotenburg. Der Leiter der Sparte BluTimes Wasserbetten bei der Goldeck Textil GmbH, Stefan Richter, stellte zunächst Gründe für nachlassende Beruhigungen dar, lieferte anschließend Details zur Bestimmung der geeigneten Faser und schloss mit Hinweisen zur Verarbeitung der Faser zum Vlies.

Einführend erklärte Richter, dass man es sich im Rahmen der vollständigen Integration der Marke BluTimes in die Mutterfirma Goldeck Textil GmbH zur Aufgabe gemacht habe, an der Produktions- und Qualitätsoptimierung zu arbeiten. Darunter falle auch eine Optimierung der bestehenden Matratzenvliese. Deshalb hat Goldeck zunächst einen Forschungsauftrag an die Montan Universität in Leoben (Steiermark/Österreich) vergeben, um Ursachenforschung bei Minderung oder gar Verlust der Beruhigung von Vliesen zu betreiben, um anschließend Lösungen für die Neukonstruktion im eigenen Haus erarbeiten zu können. Hierbei wurden Umweltfaktoren genauso einbezogen wie die wirtschaftliche Umsetzbarkeit.

Untersucht wurden "Problemfälle" sowohl aus eigenem Hause als auch von Mitbewerbern. Die Untersuchungsergebnisse zeigten, dass ein Grund für nachlassende Beruhigungen in der Zusammensetzung der Fasern und dem Bonding (Verbindungen, die durch Verschmelzung entstehen) liegt. Ist die Verschmelzung der Fasern nicht mehr gewährleistet oder nur an der Oberfläche der Vliese, nicht aber im Inneren, führt dies ebenso zur Zerstörung des Vlieses wie eine ungünstige Zusammensetzung der Faser. Fasern mit hohen Anteilen an Regeneraten (Recyclingmaterialien) können brechen. Zu kurze Fasern bieten zu wenig Basis für die Entstehung vieler Verbindungen, und zu lange Fasern reduzieren die Flexibilität in der Verarbeitung und in der Kreuzlegung. Auch die Faserstärke spielt eine Rolle. Ebenso ist das Mischungsverhältnis zwischen Polyesterfaser und Schmelzfaser entscheidend für ein langlebiges Vlies. Während die Polyesterfaser für die Rückstellkraft verantwortlich ist, bedingen die Schmelzfasern das Bonding, also die Entstehung der Schmelzpunkte.

Ausgehend von den Untersuchungsergebnissen verwendet BluTimes, Mitglied des Fachverbandes Wasserbett, ein neues Vlies, das sich durch eine hohe Auflösung und eine homogene Fasermischung auszeichnet. Die hauseigene Produktion erfolgt mittels optimaler Kompression nach der Kreuzlegung sowie der für optimal angesehenen Temperatur beim Schmelzen. Je mehr die Faser vor dem Verschmelzen zusammengedrückt werde, umso stabiler sei später das Vlies, so Richter. Zuviel Druck allerdings reduziere die Möglichkeit einer Rückstellflexibilität und ließe das Vlies zu hart werden. Es könne dann kaum oder gar kein Wasser mehr hindurchfließen und wäre somit als Beruhigungsvlies ungeeignet. Stefan Richter dokumentierte das neue Vlies mit Detailfotos und einem Muster, so dass die Anwesenden sich persönlich von der Qualität überzeugen konnten. Im Vergleich zu einem handelsüblichen Vlies war trotz der geringeren Vlieshöhe die verbesserte Rückstellkraft spürbar. Das neue Wassermatratzen-Vlies aus dem Hause BluTimes/Goldeck trägt den Namen "BluFiber". Informationen unter www.blutimes.de oder www.goldecktextil.com ah
aus Haustex 08/11 (Wirtschaft)