Lanxess Calciumsulfat-Fließestrich für neue Kölner Konzernzentrale

Beste Basis für Böden im Lanxess Tower


Rund 38.500 m Bürofläche der neuen Kölner Konzernzentrale des Spezialchemie-Konzerns Lanxess erhielten in den vergangenen Monaten einen Hohlboden mit einer Tragschicht aus Calciumsulfat-Fließestrich. Geliefert wurde er von Cemex Deutschland im Auftrag des ausführenden Systembodenherstellers Sybotec. Die Basis des Estrichs ist der Calciumsulfatbinder CAB 30 von Lanxess.

"Als künftiger Mieter freuen wir uns, dass unsere eigenen Produkte die beste Basis für den Boden unserer neuen Konzernzentrale bilden. Als Hersteller sind wir stolz darauf, dass der Lanxess Tower, eines der modernsten Bürogebäude Deutschlands, ein Referenzobjekt für unsere Estrich-Bindemittel darstellt", verriet Michael Witte, Marketing Direktor Anhydrit bei Lanxess. Er gehört zu den rund 1.000 Angestellten, die in der zweiten Jahreshälfte 2013 in das Verwaltungsgebäude im Herzen von Köln ziehen.

Im engen Zeitfenster bleiben

"Schade, dass der Estrich ein eher unsichtbares Bauteil ist. Denn er könnte sich durchaus sehen lassen", bedauert Witte. "In der Baubranche haben sich unsere Produkte, insbesondere unser Calciumsulfatbinder CAB 30 und die große Familie unserer Estrich-Additive, nicht ohne Grund einen guten Namen gemacht. Sie helfen Estrichlegern, qualitativ hochwertige Estrichkonstruktionen herzustellen und dabei im - meist sehr engen - Zeitfenster zu bleiben." Auf diese wichtigen Produkteigenschaften wurde bei Umbau, Renovierung und Modernisierung des Büroturms am rechten Rheinufer auch gesetzt. Das rund 100 m hohe, 22-stöckige Bauwerk ist nicht nur durch seine unmittelbare Lage an Deutschlands wasserreichstem Strom und den unverbaubaren Blick auf den Kölner Dom ein Juwel; es soll nach Fertigstellung zu den energieeffizientesten Gebäuden Deutschlands gehören.

Hinsichtlich der Haustechnik wollte man maximale Flexibilität mit hoher Qualität verbinden. Daher fiel bei der Projektplanung die Entscheidung, die rund 38.000 m Bürofläche mit einem Hohlboden auszustatten, der mit einer Tragschicht aus Fließestrich versehen werden sollte. Geliefert wurde ein Estrich der Güteklasse CAF-C25-F5 von Cemex Deutschland; den Einbau führte Systembodenhersteller Sybotec aus Frammersbach aus.

Estrich-Kunst mit doppeltem Boden

"Hohlböden sind praktisch, denn sie verstecken auch bei großen Bodenflächen alle Installationen unter der Oberfläche. Stolperfallen können so von Grund auf vermieden werden. Und die zahlreichen Revisionsöffnungen ermöglichen ein einfaches Neu- und Nachbelegen", erklärt Sybotec-Bauleiter Harald Gadau. Heutzutage brauche man nicht nur Platz für Strom und Telefonleitungen, sondern auch Zugänge für ein ganzes Arsenal an Medientechnik.

Für viele Bauherren sind Hohlböden daher die optimale Lösung: Der Estrich wird dazu auf einer aufgeständerten, "verlorenen Schalung" verlegt, zumeist bestehend aus 18mm dicken Gipsplatten, die auf Stahlstützen montiert, auf die gewünschte Höhe gebracht und vor dem Ausbringen des Estrichs mit einer Trennlage aus Polyethylen-Folie versehen werden. Die Folie schützt die Schalung beim Verlegen und während der Trocknung bzw. Aushärtung vor dem im Fließestrich vorhandenen Wasser. Der Hohlraum unter dem belegreifen Boden bietet dann mehr als genug Platz für die Verlegung der notwendigen Leitungen. Seine Höhe liegt in der Regel zwischen 3 und 30 cm; in der neuen Lanxess-Zentrale liegt die Nennhöhe des Hohlbodens bei 170 mm, wovon jedoch nur 110 nutzbar sind, da rund 60mm von der Bodenkonstruktion beansprucht werden. Etwa 38mm davon beträgt die Dicke des ausgehärteten Estrichs.

Bei der Modernisierung des Lanxess Towers - bis 2007 Sitz der Lufthansa Hauptverwaltung - waren die vier bis fünf Wochen bis zur Belegreife des Calciumsulfat-Fließestrichs jedoch kein Thema. "Das Gute an Fließestrich aus Calciumsulfatbinder ist, dass man die Trocknungszeit erheblich beschleunigen kann", weiß Witte, "etwa mit Trocknungsgeräten". Von dieser Möglichkeit musste bei dem Kölner Objekt jedoch kein Gebrauch gemacht werden.

Über 1.000 m pro Woche

Für die 38.500 m Hohlboden der neuen Lanxess-Zentrale galt es, rund 3.000t Estrichmörtel herzustellen - das entspricht in etwa dem Inhalt von 150 Fahrmischern mit einem Fassungsvermögen von jeweils zehn Kubikmetern Mörtel. Mit der Produktion für die Belieferung der Großbaustelle im Kölner Stadtteil Deutz begann Cemex bereits im November 2011 an den Standorten Langenfeld und Kerpen-Türnich. Das für die Mörtelherstellung benötigte Bindemittel, rund 900t Calciumsulfatbinder CAB 30, produzierte Lanxess in Leverkusen.

Um im Zeitplan zu bleiben, musste Systembodenhersteller Sybotec pro Woche über 1.000 m Estrich einbauen - das entspricht etwa der Fläche eines Einzel-Tennisfelds pro Arbeitstag. "Selbst für uns stellt der Lanxess Tower keine alltägliche Größenordnung dar", betont Gadau, der bereits viel Erfahrung mit Großbaustellen hat.

In diesen Größenordnungen konnte der Calciumsulfatbinder auch gleich eine andere, wesentliche Stärke ausspielen: Auf Grund der außerordentlich geringen Schwindmaße und niedrigen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Anhydrit-Estrichen eignen sich diese besonders für die Verlegung von großen, zusammenhängenden Flächen ohne störende Fugen.

Aufgrund der guten Eigenschaften, erfreut sich Calciumsulfatbinder seit Jahren zunehmender Beliebtheit. Erstmals in den 60er Jahren in größerem Umfang genutzt, machen Calciumsufat-Fließestriche und konventionelle Calciumsulfatestriche heute bereits ein Drittel des Estrichmarkts in Deutschland aus; Tag für Tag werden in Deutschland rund 200.000 m calciumsulfatgebundene Estriche verlegt - das entspricht ungefähr den überbauten Flächen des Frankfurter Flughafens.
aus FussbodenTechnik 04/13 (Referenz)