FEP Föderation der Europäischen Parkett-Industrie

Drei Fragen an FEP-Generalsekretär Endre Varga


PM: Wo liegt gegenwärtig die größte Herausforderung für die europäische Parkettindustrie?

Varga: Es ist der ständig wachsende Import aus Niedriglohnländern, besonders Asien, der allen europäischen Herstellern große Sorge bereitet. Die FEP hat immer die Prinzipien des freien Handels auf Grundlage der Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) unterstützt, weil uns das auch Vorteile bringt. Aber das führt für alle Beteiligten im Markt nur dann zum Erfolg, wenn noch eine wichtige Sache eingehalten wird - die Fairness nämlich. Korrekter Wettbewerb ist ein fundamentaler Faktor für ein ausgewogenes Handeln aller Marktteilnehmer. Das ist in unserer Branche nicht immer der Fall. Solche Marktverzerrungen sollten zügig korrigiert werden. Das ist die Aufgabe der zuständigen Behörden und die FEP verfolgt alle Maßnahmen in dieser Angelegenheit mit wachem Auge.

PM: Wie steht es um die Zusammenarbeit innerhalb der europäischen Fußbodenindustrie? Gibt es ein Verständnis für gemeinsame Probleme oder eher Wettbewerb untereinander?

Varga: Das gegenseitige Verständnis und die Zusammenarbeit haben in den vergangenen Jahren merkbar zugenommen. Es ist kein Geheimnis, dass die Parkettbranche, wie andere Industrien auch, ziemlich zersplittert war. Aber Zeiten ändern sich und es gibt ein Umdenken in den Köpfen der Führungskräfte in Richtung auf gemeinsames Vorgehen bei verschiedenen, wichtigen Aspekten. Das sieht vor allem auch die jüngere Generation so. Solch gemeinsame Herangehensweisen verkürzen den Lösungsweg. Das zeigt sich besonders in zwei wertvollen Verbraucherstudien, die ohne Mitarbeit der FEP-Mitgliedsunternehmen nicht hätten fertig gestellt werden können. Gemeinsam sind wir viel schlagkräftiger und können den Markt positiv beeinflussen, um den Parkettverbrauch in Europa zu steigern.

PM: Wie beeinflusst die schlechte Finanzlage in den südeuropäischen Staaten den Parkettabsatz?

Varga: Wenn man an Griechenland denkt - und auch an Portugal - dann haben wir keine genauen Informationen, wie die Schuldenkrise unsere Parkettproduzenten beeinträchtigt. Obwohl jeder Markt wichtig ist und seine eigenen Möglichkeiten bieten, sind diese beiden Länder keine traditionellen Märkte für Parkett. In Spanien dagegen ist die andauernde Wirtschaftskrise für alle von uns sehr unbefriedigend. Wir können nur darauf hoffen, dass auch hier bald wieder bessere Zeiten einkehren. Ein starker und stabiler spanischer Markt ist im Interesse der gesamten europäischen Parkettindustrie.
aus Parkett Magazin 05/11 (Wirtschaft)