50 Jahre Calciumsulfatbinder von Lanxess

Moderner Werkstoff mit Geschichte

Vor fünf Jahrzehnten begann der Siegeszug des Calciumsulfatbinders CAB 30 von Lanxess. Heute wie damals beeindruckt er durch Formstabilität, niedrige Schwindungen und schnelle Trocknungszeiten. So ist der Werkstoff zum Beispiel perfekt geeignet für Estriche, die großflächig fugenlos verlegt werden sollen - und spart auf wirtschaftliche Weise Zeit, wenn es schnell gehen muss. Damit passt der Calciumsulfatbinder CAB 30 ausgezeichnet in die heutige Welt, in der Böden längst zum Hingucker geworden sind und jeder Tag vermeidbare Trocknungszeit viel Geld kostet.

Lanxess blickt 2011 auf 50 Jahre Calciumsulfatbinder zurück. Wenn man sieht, in welchem Tempo die Bodenbranche in jüngster Zeit mit Neuentwicklungen aufwartet, ist das ein bemerkenswertes Jubiläum. Steigende ästhetische Anforderungen erfordern besondere Werkstoffe. Immer öfter ist der Calciumsulfatbinder als Estrichbindemittel die ideale Grundlage: Zum Beispiel dann, wenn lange Flure oder große Verkaufsräume mit einem großflächig fugenfreien Estrich ausgestattet werden sollen. Estrichfugen, bei klassischen Zementestrichen nicht zu vermeiden, werden zunehmend nicht nur als Sollbruchstellen eines hochbeanspruchten Estrichs wahrgenommen, sondern auch als optisch störend empfunden, da sie großzügige Räume kleinteilig unterteilen.

Estriche auf Calciumsulfatbasis, wie der Lanxess Calciumsulfatbinder CAB 30, sind hier weitaus besser geeignet: Sie weisen im Gegensatz zu Zementestrichen ein sehr geringes Schwind- und Quellmaß von weniger als 0,2mm pro m auf. Daher eignen sie sich insbesondere für die durchgängige Verlegung großer, zusammenhängender Flächen; auch Muster von Fliesenbelägen werden nicht mehr durch störende Fugen unterbrochen.

Aufschüsselungen oder Randabsenkungen - häufig bei Zementestrichen reklamiert - kommen bei Calciumsulfatestrichen kaum vor. Der Binder ist zudem ein sehr spannungsarm aushärtendes Material, das auf Bewehrungen etwa in Form von Stahlmatten oder Fasern verzichten kann. Gleichzeitig verträgt er sich bestens mit Warmwasser-Fußbodenheizungen; auch konventionelle Calciumsulfatmörtel lassen sich heute soweit plastifizieren, dass sie sich ohne Hohlstellen um die Heizschlangen legen und so eine optimale Wärmeübertragung sicherstellen.

Auch auf einem ganz anderen Spielfeld ist Calciumsulfatbinder ideal für unsere Zeit: Calciumsulfatestriche trocknen rasch und zeichnen sich durch eine sehr hohe Frühfestigkeit aus. So können sie bereits nach wenigen Tagen belastet werden. Bei integrierten Heizsystemen kann bereits ab dem siebten Tag nach der Estrichverlegung mit dem Aufheizen begonnen werden. Calciumsulfatbinder sind also ideal, wenn es schnell gehen muss - und Zeit ist zum Beispiel in der Neugestaltung von Verkaufsräumen oder Renovierung von Lagerhallen nun einmal Geld.

30.000 m pro Tag

Bei einem derart zeitgemäßen Werkstoff aus dem Hause Lanxess mag es fast verwundern, dass es ihn schon seit 50 Jahren gibt. Tatsächlich kamen die ersten Chargen dieses Hightech-Estrichbinders bereits vor fünf Jahrzehnten aus dem Werk: Mitte des vergangenen Jahrhunderts fiel den Chemikern und Ingenieuren im Chemiepark Leverkusen auf, was für einen spannenden Werkstoff sie mit dem hochreinen Calciumsulfat aus dem Drehrohrofen ihrer Flusssäureanlage in Händen hielten. Schon 1961 begannen sie, das im Chemiker-Jargon "Anhydrit" genannte Material als Bindemittel für Calciumsulfatestriche zu vermarkten. Sie wurden als erste Anbieter zu Pionieren in einem Einsatzfeld, das sich bis heute blendend entwickelt.

In den späten 60er Jahren begannen die Calciumsulfatbinder von Lanxessihr Einsatzgebiet nachhaltig zu erobern. Inzwischen kommt der Anhydrit aus Leverkusen in mehr und mehr Fließestrichen als auch in ihren konventionellen Pendants zum Einsatz. Mittlerweile liegt z.B. der Marktanteil konventionell gefertigter Calciumsulfatestriche in Deutschland in einer Größenordnung von 10% - das entspricht 50.000 m pro Tag, mit steigender Tendenz. Heute machen calciumsulfatgebundene Estriche insgesamt rund 30 bis 35% des Estrichmarktes in Deutschland aus.

Beeindruckende Zahlen und Zahlenspiele

Seit 1961 haben Estrichexperten rund 6 Mio.t Calciumsulfatbinder aus Leverkusen verarbeitet - das sind rund 250.000 Lastwagen voller Material. Aneinandergereiht ergäbe das eine Lkw-Schlange von Leverkusen nach Athen und zurück. Aus ihrer Ladung könnte man 240Mio.m Bodenfläche mit einem robusten Belag auszustatten. Das entspricht der Wohnfläche von ungefähr zweiMio.Einfamilienhäusern. Mit der Verarbeitung der 6 Mio.t CAB 30, die in den vergangenen 50 Jahren von Leverkusen aus die Welt eroberten, wären alle Estrichleger Deutschlands fünf Jahre beschäftigt.

Auch für ihren Arbeitgeber hat sich die Pionierarbeit der Leverkusener gelohnt: Heute ist Lanxess der führende Anbieter für Calciumsulfatbinder-Sackware CAB 30 zur Herstellung konventioneller Calciumsulfatestriche. Seine stärkste Verbreitung zeigt der Binder derzeit in den Ballungsräumen Mitteldeutschlands - aus historischen Gründen: In den ersten Jahrzehnten seines Produktlebens gelangte das Material in erster Linie entlang des Rheins zu seinen Verarbeitern. Im Rhein-Main-Gebiet besteht daher bereits etwa jeder fünfte Quadratmeter Gebäudeboden aus konventionellem Calciumsulfatestrich. Heute ist das Material in ganz Deutschland verfügbar und behauptet sich sogar in ehemaligen Zementhochburgen.

Noch besser durch maßgeschneiderte Additive

Der Spezialchemiekonzern Lanxess bietet der Baubranche nicht nur Calciumsulfatbinder, sondern auch Estrichadditive, mit denen sich Druck- und Biegezugfestigkeiten des Estrichs steigern und die Pumpfähigkeit und Verdichtungswilligkeit erdfeuchter Mörtel verbessern lassen. Bereits 1970 kam ein CAB-Compound auf den Markt, das sich durch eine Kombination aus Binder und Fließmitteln für Fließestrichanwendungen eignet. Lanxess ist ein Vorreiter pulverförmiger Zusatzmittel für Calciumsulfat- und Zementestriche.

Moderne Lanxess Additive sorgen für eine gute Plastifizierung, ohne dass Luftporen in den Mörtel eingetragen werden und verbessern die Verarbeitbarkeit beim Abziehen und Glätten; sie verhindern lokale Festigkeitsschwankungen und das gefürchtete Absanden der Estrichoberflächen, die durch eine zu hohe Wasserzugabe verursacht werden können. Estrichadditive können auch helfen, Wasser beim Anmischen einzusparen, indem sie die gewohnte, plastische Konsistenz des Estrichs auch mit weniger extensiven Wasserbeimischungen gewährleisten. Das Resultat ist eine noch kürzere Trocknungszeit.

Aktuell unterzieht Lanxess seine Additivpalette einer "Frischzellenkur", d.h. einer gründlichen Überarbeitung. Der jüngste Streich: Ein neuer, besonders effektiver Trocknungsbeschleuniger für konventionell verlegte Calciumsulfatestriche mit dem Markennamen Mebofix. Dieses Additiv reduziert die Trocknungszeit um mehr als 50% - damit sind frisch verlegte Estriche bereits nach zwei Tagen begehbar und bei Schichtdicken von 40mm und guten Trocknungsbedingungen nach sieben Tagen trocken. Damit stoßen Calciumsulfatbinder fast schon in die Domäne so genannter Schnellzemente für die konventionelle Estrichverlegung. Da weniger Wasser im Mörtel den Estrich zugleich robuster macht, steigert Mebofix obendrein die Druck-, Biegezug- und Oberflächenfestigkeit der Estriche.

Streng geprüft und für gut befunden

Nun ist "Chemie im Bau" ein Begriff, der vielen Menschen Bauchschmerzen macht. Nutzer von Lanxess-Estrichrohstoffen können diesbezüglich jedoch beruhigt sein: Der Leverkusener Anbieter hat Estriche aus seinen Calciumsulfatbindern und Estrichadditiven vom unabhängigen Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Stuttgart, untersuchen und nach den Vorgaben des Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) bewerten lassen. Die AgBB, in der neben den Ländergesundheitsbehörden, dem Umweltbundesamt, dem Deutschen Institut für Bautechnik auch die für Städtebau und Wohnungswesen zuständigen Ministerien, die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung sowie das Bundesinstitut für Risikobewertung vertreten sind, hat besonders rigorose Grundsätze für die Bewertung von Emissionen in Innenräumen erarbeitet.

Ergebnis: Die geprüften Estriche gaben weitaus weniger flüchtige organische Verbindungen (VOC) ab, als von dem AgBB gefordert wird. Sie werden also auch strengen Anforderungen an den Gesundheitsschutz gerecht. Auch die technische Qualität seines Binders CAB 30 lässt Lanxess freiwillig von der Materialprüfanstalt NRW regelmäßig überwachen. Das Unternehmen ist nach ISO 9001 zertifiziert.

Umweltverträgliche Herstellung

Auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten kann Calciumsulfatbinder überzeugen. Der Binder entsteht aus Flussspat bei bedeutend niedrigeren Temperaturen, als sie zum Beispiel in der Zementherstellung gefordert sind. In den Drehrohöfen von Lanxess genügen dank einer besonders fortschrittlichen Herstellungstechnik Temperaturen um lediglich 220C, um die Rohstoffe in den gefragten Binder zu verwandeln. Dem gegenüber werden Zementrohstoffe bei rund 1.450C gebrannt. Das Verfahren von Lanxess nutzt sogar die Wärmeenergie der heißen Reaktionsnebenprodukte, um Heizkosten zu sparen. Daher trägt diese Technologie in Europa das Gütesiegel der "Best Available Technology". Unterm Strich ist der Primärenergiebedarf bei der Herstellung des Calciumsulfatbinders erheblich geringer als derjenige der Zementproduktion. Da bei dieser Herstellung anders als beim Brennen von Zement auch kein chemisch gebundenes Kohlendioxid frei wird, kann der Binder zudem im Blick auf die Treibhauseffekt-Problematik punkten.

Starke Beratung

Heutzutage genügt es längst nicht mehr, einfach nur einen Baustoff bereitzuhalten: Die Estrich-Unternehmer wünschen sich weitgehende technische Unterstützung, um in ihrem Markt mit besten Ergebnissen punkten zu können. Auch hier ist Lanxess mit der Zeit gegangen. Das Anhydrit-Team veranstaltet regelmäßig Kunden- und Händlerschulungen, war von Anfang an als Aussteller auf der Estrich-Fachmesse EPF vertreten und berät seine Kunden fachkundig in allen Anwendungsfragen. Hinzu kommen konkrete Hilfestellung auf den Baustellen - zum Beispiel durch Probenahme und Güteprüfungen. Auf der Webseite www.anhydrit.de finden Planer und Verarbeiter Unterlagen sowie Planungshilfen, die ihnen die Arbeit erleichtern, zum Beispiel Verbrauchsrechner, Fugenplaner und einen Ausschreibungsmanager. Auch können dort Sonderdrucke angefordert werden - viele davon sind auch für Bauherren interessant.

Darüber hinaus macht sich Lanxess für seine Partner auch in einschlägigen Verbänden und in der Normungsarbeit stark: Vertreter des Spezialchemie-Konzerns arbeiten aktiv im Bundesverband Estrich und Belag sowie im Industrieverband Werkmörtel mit und sind im Normungsausschuss
DIN 18560 (Estriche im Bauwesen) und EN 13454 (Calciumsulfatbinder) aktiv. Damit ist sichergestellt, dass Calciumsulfatestriche auch für die Anforderungen der Zukunft gerüstet sind.


Anhydrit-Team von Lanxess im Überblick


Lanxess Deutschland GmbH
BU Advanced
Industrial Intermediates
Marketing Anhydrit
Gebäude B 108 / Zimmer 403
51369 Leverkusen, Germany
Tel.: 0214/ 30-42980
Fax: 0214/ 30-959-42980
E-Mail: michael.witte@lanxess.com
Internet: www.anhydrit.de

Anhydrit-Team:
- Michael Witte (Leiter)
- Alexander Henkel
- Susanne Hafermann
- Clayton Claybourne
- Bert Neschen
- Ralf Overdüyn
- Michael Wolf
- Michael Sungen

Gründungsjahr: 1961

Sortiment:
-Calciumsulfatbinder CAB 30
-Fließmittel für Calciumsulfat-Fließestrich Anhyplan M
-Zusatzmittel für Calciumsulfat- und Zementestriche Anhydur BN, Anhydur SA, Anhyplast, Meborapid, Mebodur, Mebonit, Anhymix und Mebofix
-Haftbrücken für Verbundestriche Anhydur SA und Meboplast
-Grundierung für Calciumsulfat- und Zementestriche Meboplast
-Spachtelmasse für Calciumsulfat- und Zementestriche Ureplan
-Kunstharz zur Sanierung von Estrichrissen Thixopont F
aus FussbodenTechnik 06/11 (Wirtschaft)