Garant-Möbel

Sommerloch war kein Thema

Rheda-Wiedenbrück - Im 55. Jahr ihres Bestehens berichtete die Garant-Möbel-Gruppe anlässlich ihres Partnerforums im November über eine ungebrochene positive Entwicklung. Mehr Handelspartner, ein stärkerer Spezialisierungsgrad und wachsender Umsatz begründen den Optimismus der beiden Vorstände Franz Hampel und Horst Paetzel auch für das kommende Jahr.

Insgesamt sei die Zahl der Handelspartner im Jahresvergleich von 2.033 auf aktuell 2.052 gestiegen. Wie der für Marketing und Vertrieb zuständige Horst Paetzel erläuterte, habe sich die bereits in den letzten Jahren vollzogene Strukturveränderung weiter verstärkt. So habe der Bereich Bad & Haustechnik von 1.089 auf 1.130 Handelspartner zugelegt. Auch bei den Küchenspezialisten habe man die Zahl der Partner um 41 auf 377 steigern können. Die Spezialisten für Schlafraumeinrichtung und -ausstattung verzeichneten einen Zugang von zwei Partnern auf insgesamt 144, bei einem allerdings erfreulichen Umsatzzuwachs und einer möglichen erzielbaren Rendite, die Hampel so manchem Garant-Partner in den anderen Produktsegmenten wünscht. Bei den so genannten Vollsortimentern, die ursprüngliche Keimzelle des Verbandes, konnte dagegen dem allgemeinen Trend des Rückganges bei kleinen und zur Geschäftsaufgabe entschlossenen Familienunternehmen nicht entgegengewirkt werden, so dass sich hier die Zahl der Handelspartner von 438 auf 401 reduziert habe. Einige von ihnen blieben dem Verband allerdings durch den Wechsel in einen anderen Bereich erhalten.

Ohne traditionell konkrete Umsatzzahlen zu nennen, erwartet der Vorstandsvorsitzende Hampel vor diesem Hintergrund, zum Jahresende mit einem Umsatzplus von etwa fünf Prozent abschließen zu können. Dazu beigetragen habe, dass der Anteil des Küchenverkaufs am Gesamtumsatz inzwischen 50 Prozent betrage. Mit den Handelsmarken Liva, die vor vier Jahren gestartet wurde, und Aera, seit zwei Jahren im Markt, erziele man bereits ein Fünftel des Umsatzes mit steigender Tendenz. Mit großen Schritten komme auch der Bereich Bad & Haustechnik voran, der frühzeitig Schwerpunkte im Bereich der Nutzung regenerativer Energien gesetzt habe. Zur künftigen Geschäftsentwicklung wies Hampel darauf hin, dass insbesondere im Bereich Wohnen und Einrichten trotz der Zunahme der Baugenehmigungen und der erkennbaren Umschichtung der Vermögenswerte zugunsten von Sachanlagen der Gesamtumsatz im deutschen Markt schon seit Jahren nahezu nicht mehr steige. Es gehe jetzt darum, im Kampf um Marktanteile durch zunehmende Spezialisierung im Wettbewerb zu verdrängen. Paetzel: "Mehr als in anderen Bereichen gilt die These: Nicht das Produkt ist die Zukunft, sondern das Konzept. Wir sind auf einem guten Weg."

Morgana und Notturno

Nach Angaben des Modul-Managers Hans-Jörg Koch gab es für seine Partnerbetriebe aus der Morgana- und Notturno-Schiene kein Sommerloch in der Nachfrage. Im Gegenteil, das größte Thema seien derzeit die langen Lieferzeiten in der Industrie. Erfreut zeigte sich Koch auf dem Partnerforum darüber, dass es ihm gelingt, interessante Fachhandelsgeschäfte für Garant zu gewinnen. Dazu zählen unter anderem Ruhe aus Wetzlar, Bettenwelt Schülken aus Castrop-Rauxel und König Wasserbetten in Dielheim.

Immer stärker wird in den Geschäften das Thema Boxspring-Betten. Koch hat kein Problem damit, dass inzwischen sogar Unternehmen wie Lidl oder Tchibo auf den Zug aufspringen und versuchen, dem Fachhandel damit Konkurrenz zu machen. In seinen Augen wird diese für Deutschland noch ungewohnte Form des Schlafens dadurch nur bekannter gemacht. Um den Garant-Partnern eine Alleinstellung bei Boxspring-Betten zu ermöglichen, ist das Unternehmen eine Kooperation mit Fey eingegangen. Der Matratzen- und Schlafsystemspezialist bietet den Anschlusshäusern unter dem Namen MySpring eine Vielzahl von Boxspring-Ausführungen, die in fünf Schritten zusammengestellt werden können: Kopfteil, Box, Füße, Matratze und Topper. Preislich liegen die Betten bei einem Doppelbett zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Für noch höhere Ansprüche arbeitet Garant mit dem belgischen Unternehmen Veldeman zusammen, das bei seinen hochwertigsten Betten bis deutlich in den fünfstelligen Bereich vordringt.

Neu gestaltet wurde auch der Morganaflex-Katalog, in dem das hochwertige Sortiment der Eigenmarke geführt wird. Um den Morgana-Partnern ein flexibles Prospekt-Programm bieten zu können, arbeitet man jetzt mit Einlegern für die unterschiedlichen Matratzen-Techniken. Der Händler kann somit ganz nach seinem vorhandenen Sortiment die richtigen Einleger in einen Prospekt einfügen. Auf diese Weise werden nicht Matratzen beworben, die gar nicht im Geschäft verfügbar sind. Es gibt drei Matratzentypen: Taschenfederkern, Kaltschaum, Naturlatex 100 Prozent im Kern sowie Federholz- und Tellerrahmen.

Generell wurde die Marke Morgana im Auftritt am POS wertiger gestaltet. Die Garant-Partner haben künftig unter dieser Marke ein komplettes Sortiment an Werbemitteln, die solide und repräsentabel wirken. Wie wichtig Verbandsmarken für den Fachhandel sind, zeigte die Reaktion eines Morgana-Partners auf die Frage Hampels bei einem Besuch, was Garant denn wohl besser machen könne. Die Antwort: Wir brauchen mehr Produkte unter der Eigenmarke, um uns stärker aus der Vergleichbarkeit zu bringen. Dieser Wunsch war Modulmanager Koch Befehl. Damit nicht genug, bietet man den Morgana-Partnern nun auch ein interessantes Shop-System in Anthrazit, das die überwiegend weiße Ware gut zur Geltung bringt. In die gleiche Richtung der Profilierung am POS geht die Zertifizierung des Verkaufspersonals als Schlafberater durch den bekannten Schlafexperten Professor Jürgen Zulley. Besonders erfreut zeigte sich Koch, dass die Firma Hasena erstmals überhaupt an der Hausmesse eines Verbandes teilnimmt. Insgesamt nahmen in der "Hall of Sleep' 25 Lieferanten an dem Forum teil. Nicht dabei waren im Gegensatz zum Vorjahr Otten und Metzeler.
aus Haustex 12/11 (Wirtschaft)