Keimfarben im Kolumbarium, Mülheim an der Ruhr

Letzte Ruhestätte in Silber und Gold


Die deutsche Bestattungskultur ist im Wandel begriffen. Diese Entwicklung zeigt sich auch im Kolumbarium in Mülheim an der Ruhr. Der neuartige private Urnenfriedhof stellt sich der Tradition und bietet gleichzeitig modernde Bestattungsformen an, die mit niedrigen Kosten und ohne nachfolgende Grabpflege auskommen. Den Neubau errichtete Architekt Wolfgang Kamieth als schlichten Riegel mit Natursteinfassade, in den er eine zentrale Rotunde mit Platz für 400 Urnengräber einfügte. Sie besteht aus vorgefertigten Sichtbetonelementen, deren Oberflächen dreilagig mit der mineralischen Keim Granital-Lasur beschichtet sind. Alle Innenwand- und Deckenflächen außerhalb der Rotunde wurden mit Keim Biosil beschichtet.

In Zusammenarbeit mit Farbgestalterin Annette Kamieth-Flöer vom Farboffice hatte ein Keim-Fachberater verschiedene Auftragsmuster für die Rotunde angelegt, um die Farbwirkung zu testen. Die Wahl fiel auf eine Silber-Gold-Lasur. Zunächst wurde eine Schicht Keim Granital-Lasur in Silber aufgetragen, anschließend folgten zwei Lagen in Gold, wobei die Betonstruktur sichtbar blieb. Der Goldton der Fassade zieht sich bis in den Innenraum hinein, um dem Gebäude außen und innen eine wertige Ausstrahlung zu verleihen.

Der Fußboden aus Terrazzo mit Goldeinschlüssen zieht sich wie in alten Kirchen üblich fugenlos durch das Gebäude. Unterstützt wird die sakrale Raumwirkung durch die aufwändige Gestaltung der Urnenschränke, der Portale und der Sitzbank mitten im Rondell mit dunklen Walnussholzelementen.

Insgesamt ist ein Bauwerk entstanden, das mit seiner feierlichen Atmosphäre einen idealen Ort des Abschieds und der Erinnerung bildet. Die Trägerschaft liegt bei der Altkatholischen Kirche in Nordrhein-Westfalen, das Kolumbarium steht jedoch über alle konfessionellen Grenzen hinweg für Bestattungen zur Verfügung.
aus BTH Heimtex 11/13 (Referenz)