Branchen Stimmung: Was wird das Jahr 2012 wirtschaftlich gesehen und auf die Haustextilien- und Betten-Sparte bezogen wohl bringen?

Stationärer Handel auch in Zukunft wichtig


Donata Apelt-Ihling, Alfred Apelt GmbH:

Wir waren mit dem vergangenen Jahr sehr zufrieden und schließen uns den vorsichtig optimistischen Einschätzungen des Institutes der Deutschen Wirtschaft an, das ein moderates Wachstum für 2o12 prognostiziert. Allerdings können auch wir uns nicht dem Einfluss der Eurokrise entziehen - wie dieses Problem einer langfristigen Lösung zugeführt wird, kann ich nicht beurteilen. Das Konsumklima würde ganz klar verbessert, wenn der Endverbraucher mehr verfügbares Einkommen für den privaten Konsum hätte, d.h. wenn Steuern und Abgaben nicht permanent erhöht würden. Weiter plädieren wir dafür, Konjunkturprogramme aufzulegen, die das Bauen und Renovieren berücksichtigen und es Bürgern auch mit mittleren Einkommen ermöglichen, Wohneigentum zu schaffen. Umwelt, Energiesparmaßnahmen, gesundes Leben, nachhaltige Produkte - alles Stichworte, die den Verbraucher interessieren und die er (angeblich) bereit ist zu unterstützen. Ob allerdings das nachhaltige Gewissen auch so weit geht, für solche Produkte, die umweltpolitisch und sozial korrekt hergestellt werden, mehr Geld zu investieren, bleibt zu hinterfragen. Das Angebot an billigen Importwaren wird bleiben und sich wohl noch verstärken. Waren, die hier in Deutschland oder Kern-Europa gefertigt werden, müssen zwar alle Kosten auffangen, tragen jedoch nicht etwa zu einer besseren Ertragssituation der einzelnen Unternehmen bei, wie leider oft unterstellt wird. Die Internet-Marktplätze und web-shops werden sich weiter dynamisch entwickeln, dennoch bleibt die Notwendigkeit und die Bedeutung des stationären Handels bestehen. Das Einkaufs-Erlebnis, Kontakte, reales Ansehen und Begreifen bleiben Faktoren, die die Endverbraucher weiterhin in die Läden bringt.
aus Haustex 01/12 (Wirtschaft)