VDP: Parkettproduktion 2011 mit leichten Verlusten

Rohstoffkosten machen Parkettherstellern zu schaffen

Das Jahr 2011 entpuppte sich für die deutschen Parketthersteller rückblickend als Berg- und Talfahrt: Wuchs die Parkettproduktion in den ersten drei Quartalen 2011 um 0,5% auf 6,9Mio.m, sank sie im letzten Quartal um rund 5,1% auf 2,3Mio.m im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Unterm Strich ging die Produktion im Gesamtjahr 2011 um 1% zurück. Dennoch rechnet der Verband der Deutschen Parkettindustrie (VDP) 2012 mit Produktionszuwachs.

Während Landhausdielen zu den Gewinnern eines schwachen Aufwärtstrends zählten, sank die Nachfrage nach Schiffsböden. Landhausdielen legten ordentlich zu und erreichten im Zeitraum Januar bis September 2011 ein Wachstum von 41,9% und damit ein Produktionsvolumen von 2Mio.m. Als "großen Verlierer" bezeichnete VDP-Vorsitzender Schmid das Massivparkett. Dessen Produktionsvolumen fiel auf 413.000m. "Wir haben 2011 alle mit einem Plus abgeschlossen", konnte Schmid auf der Pressekonferenz während der Domotex in Hannover verkünden.

Allerdings lagen zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Zahlen für das letzte Jahresquartal vor. Die geben nun Grund zur Ernüchterung: Haben die 20 Mitglieder des Verbandes in den ersten drei Quartalen 6,9Mio.m Parkett produziert, immerhin 0,5% mehr als im Vorjahr, waren es zwischen Oktober und Dezember 2011 nur noch 2,3Mio.m, also rund 5,1% weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Produktionsrückgang betraf vor allem Stab- und Mosaik-
parkett, während Mehrschichtparkett weitgehend stabil blieb.

"Vor allem die Preisanstiege bei Roh- und Hilfsstoffen sowie Energie machen den deutschen Parkettherstellern derzeit - und vermutlich auch in Zukunft - zu schaffen", erläuterte Schmid. Die Beschaffungskosten für Nadelholz (Mittellage) seien Beispielsweise um 3,5% gestiegen, so das Ergebnis einer verbandsinternen Umfrage. Hartholz habe sich um rund 3% verteuert. Die Tendenz werde künftig steigen, da das Rohholz-Angebot in Zukunft immer knapper werde. Zum einen werde die Bewirtschaftung relevanter Flächen aus Umweltschutzgründen, z.B. mit der Ausweisung von Nationalparks, eingeschränkt. Zum anderen verweist der VDP auf den - politisch gewollten - zunehmenden Einsatz von Holz zur Erzeugung von Strom und Wärme. "Die höheren Preise schlauchen uns extrem", räumte Schmid ein.

Dennoch stimmten ihn die "Signale" auf der Messe zuversichtlich: "Da passiert was", stellte der VDP-Vorsitzende fest. Mit dem vielfältigen Angebot unterschiedlicher Formate, Breiten und Farben, natürlicher "grüner Produkte" sowie den Möglichkeiten zum barrierefreien Bauen werde den Wünschen der Verbraucher Rechnung getragen. "Nur so können wir die Wertschätzung beim Kunden wieder erreichen", ist sich Schmid sicher. Die Messe veranschauliche deutlich, dass noch enormes Entwicklungspotential im Bereich Holzfußböden stecke.
aus Parkett Magazin 02/12 (Wirtschaft)