Deutscher Kork Verband: Absatz bei Kork-Fertigparkett

Imagewandel bei den Korkböden

Die Bilanz des Deutschen Kork-Verbandes (DKV) fällt für das vergangene Jahr insgesamt stabil aus. Mit einer Absatzmenge von 4Mio.m Kork-Fertigparkett wurde das Niveau des Vorjahres erreicht. Optimistisch blickt Tomas Cordes (Amorim), Sprecher des Vorstandes, in die Zukunft und sieht sogar einen "stabilen bis positiven" Trend in der Branche.

Das vergangene Jahr begann mit Preiserhöhungen bei den Vorprodukten, dadurch stiegen die Preise für Korkböden bis zu 6%. Dennoch: "Gefühlt war das Jahr 2011 für Kork-Bodenbeläge ein sehr gutes Jahr", resümierte DKV-Vorstand Tomas Cordes auf der jüngsten Pressekonferenz. Er räumte aber ein, dass der Absatz von 4Mio.m Kork-Fertigparkett diese Einschätzung nicht auf den ersten Blick widerspiegele. "Wir bewerten die Absatzmengen eher als Konsolidierung des Marktes." Hierfür sieht der DKV-Sprecher zwei Gründe: Erstens den Preis- und Qualitätsverfall beim Holz-Fertigparkett, das Kork-Bodenbelag zunehmend verdränge. Zweitens fokussiere sich der Handel aus Verbandssicht auf neue Produkte wie LVT oder Vinyl-Floatings. Konkurrenz also von allen Seiten. Dennoch gebe es Grund zum Optimismus - wenn auch eher auf lange Sicht. Cordes verwies auf die Intercork-Kampagne 2010/2011, die im Auftrag des DKV und des portugiesischen Verbandes APCOR durchgeführt wurde. Diese Werbe-Maßnahme hat der Korkgruppe 2011 zwar noch keine hohen Umsätze beschert - aber "unsere Mitglieder werden 2012 beginnen können, die Ernte einzufahren, die durch die Marketing-Kampagne gesät wurde." Das Interesse an der mittlerweile äußerst vielfältigen Produktgruppe sei groß. Ebenso der Optimismus des Verbandes: Für dieses Jahr wird ein Absatz von 4,2Mio.m erwartet, obwohl erneut mit Preissteigerungen zu rechnen ist. Aber auch die Ergebnisse der Verbraucherstudie "Wahrnehmung und Stellenwert von Korkböden 2011" schüren den Optimismus des DKV. Demnach bewerten 99% der 900 befragten Verbraucher den Belag als sehr gut oder gut, jeder neunte empfiehlt ihn weiter. Der Korkboden punktet vor allem durch Haptik, Pflegeaufwand, Qualität und Design.

Von der Ökonische zum Trendprodukt

Machte der Marktanteil des braunen Granulatkorks vor einigen Jahren noch 50% aus, ist er mittlerweile auf 35% gesunken. Für den Verband ein Indiz, dass für die Kunden nicht mehr nur der ökologische Aspekt im Vordergrund steht, sondern auch die Optik - gefärbte und digital bedruckte Korkbeläge liegen im Trend. Dafür ist der Endverbraucher bereit, tiefer in die Tasche zu greifen, wie laut DKV die Zahlen aus dem Bereich Holz- und Bodenbelagshandel beweisen. Auch beim Klebekork sei der Durchschnittspreis gestiegen. Sein Absatz bewegt sich weiterhin stabil auf niedrigem Niveau unterhalb der 500.000 m-Grenze.

Bei technischen Anwendungen kann Kork mit knapp 2,5Mio.m seine Stellung behaupten. Im Bereich Laminat und Parkett kommt er verstärkt als Trittschalldämmung zum Einsatz.
aus Parkett Magazin 02/12 (Wirtschaft)