A.S. Création legt Jahresbilanz 2011 vor

Teure Rohstoffe schmälern Ertrag

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicken die Verantwortlichen bei A.S. Création auf das Geschäftsjahr 2011. Obwohl der Umsatz von Wachstums geprägt ist, bleib der Ertrag aufgrund gestiegener Kosten deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Der börsennotierte Tapetenhersteller A.S. Création legt eine zwiegespaltene Jahresbilanz 2011 vor. Die Verkaufserlöse legten 2 gegenüber dem Vorjahr um 4,1 % auf 192,3Mio. EUR zu. Dies ist ein großer Sprung im Vergleich zu 2010, als das Plus lediglich 1,8 % betragen hatte. Die Wachstumsimpulse kamen nach Angaben des Unternehmens im vergangenen Jahr vor allem aus dem deutschen Markt, den osteuropäischen Ländern außerhalb der EU und einigen asiatischen Märkten, insbesondere China. Hier wirkte sich das ausgeweitete Sortiment positiv aus. Sorgenkind war die EU ohne Deutschland, vor allem aber Frankreich, mit sehr schwacher Nachfrage.

Trotz des erfreulichen Umsatzzuwachses blieb der Jahresüberschuss mit nur noch 4,6 Mio. EUR um satte 44,6 % unter dem Vorjahresniveau. Maßgeblicher Grund waren die hohen Rohstoff- und Energiekosten. Diese seien mit der zum 1. März 2011 vorgenommene Erhöhung der eigenen Verkaufspreise auf Teile des Sortiments nicht ausgeglichen worden. Daher lag die Rohertragsmarge von 45,8% unter Vorjahr (48,5 %). Bezogen auf die Gesamtleistung des Jahres 2011 in Höhe von 193,5 Mio. EUR entspricht das einem fehlenden Rohertrag von 5,2 Mio. EUR. Belastet wurde das Ergebnis auch durch die Anlaufkosten für den Aufbau der russischen Produktionsstätte.

Hoch fallen die Investitionen aus. So wurden im vergangenen Jahr die Restanteile an zwei französischen Tapetengroßhändlern erworben, an denen A.S. Création seit 2008 die Mehrheit hielt. Zusammen mit dem Aufbau der Tapetenproduktion in Russland führte dies im Geschäftsjahr 2011 zu Investitionen in Höhe von 19,7 Mio. EUR, 12,9 Mio. EUR mehr als 2010. Dafür erhöhte sich die Nettofinanzverschuldung von 16,3 Mio. EUR auf 29,4 Mio. EUR. Dennoch bezeichnete der Vorstand die Finanzstruktur mit einer hohen Eigenkapitalquote von 56,9 % (Vorjahr: 54,9 %) und einem niedrigen Verschuldungsgrad von 32,9 % (Vorjahr: 18,3 %) als solide.

Für das laufende Jahr geht A.S. Création von einem nach wie vor schwierigen Marktumfeld aus, das weiterhin von steigenden Rohstoff- und Energiekosten geprägt sein werde. Man erwarte dennoch eine positive Geschäftsentwicklung. Die Planungen sehen einen Konzernumsatz von 195 bis 205 Mio. EUR vor. Einbezogen ist darin der Start der Tapetenproduktion in Russland im Herbst dieses Jahres. Der Konzernüberschuss wird nach Vorstandsberechnungen zwischen 6 und 7 Mio. EUR liegen. Grundlage dieser Ergebnisverbesserung werde eine Erhöhung der eigenen Verkaufspreise in diesem Frühjahr und ein verbessertes Angebot sein.

Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, eine Dividende in höhe von 0,75 EUR (Vorjahr: 1,35 EUR) je Stückaktie zu zahlen, was einer konstanten Ausschüttungsquote von 44,4 % (Vorjahr: 44,3 %) entspricht.
aus BTH Heimtex 04/12 (Wirtschaft)