FEP zieht Bilanz für 2011

Europäischer Parkettmarkt uneinheitlich

Gemischt fällt das Resümee der europäischen Parketthersteller für 2011 aus. Insgesamt ist die Produktion leicht gestiegen, der Verbrauch aber geringfügig gesunken. Dabei haben sich die Märkte völlig unterschiedlich entwickelt. Deutlichen Steigerungen in der produzierten Menge stehen teilweise zweistellige Einbrüche beim Absatz gegenüber - und das in ein und demselben Land.

Uneinheitlich - so lässt sich die Entwicklung der europäischen Parkettindustrie im Jahr 2011 zusammenfassen. Und das gilt nicht nur für die Produktionszahlen, sondern auch für den Verbrauch. Entsprechende Zahlen präsentierte jetzt der Verband der europäischen Parkett-Industrie (FEP).

Verglichen mit 2010 ging der Parkettabsatz in den 17 im FEP vertretenen Ländern im vergangenen Jahr leicht zurück und zwar um 1,7% auf 91,4Mio.m. Dabei waren es nicht etwa nur die von der Finanzkrise besonders betroffenen Staaten Südeuropas, in denen der Verbrauch gesunken ist; einzig Spanien weist hier ein zweistelliges Minus von 12,6% aus. Besonders eklatant war der Rückgang in Ungarn (-27,8%), den zusammengefassten skandinavischen Märkten Dänemark, Norwegen und Finnland (-19,9%) sowie in den Niederlanden (-13,5%).

Italien, ebenfalls krisengeschüttelt, lag immerhin auf Vorjahresniveau. Wachstumsspitzenreiter waren hingegen Schweden (+15,6%) und Österreich (+14,2%). Auch in Deutschland (+6,7%) ging es weiter bergauf.

Den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch erreichen nach wie vor die Österreicher (0,87 m). Dahinter folgen Schweizer (0,74 m) und Schweden, die mit 0,72 m aufgeholt haben. Deutsche Verbraucher liegen mit 0,25 m noch über dem europäischen Durchschnitt (0,23 m).

Deutschland: Trotz gestiegener Absatzzahlen sinkt die Produktion

Betrachtet man die Produktionszahlen der FEP-Mitgliedsstaaten, ergibt sich teilweise ein vollkommen entgegengesetztes Bild zur Verbrauchsentwicklung. Die höchsten Zuwachsraten in der Produktion verzeichneten zwei Länder, in denen die Nachfrage regelrecht eingebrochen war: die Niederlande (+31,6%) und Ungarn (+28,2%). Auch die Schweizer Hersteller konnten deutlich zweistellig zulegen (+20,1%).

Deutsche Produzenten finden sich 2011 mit -5,9% leider auf der Seite der Verlierer. Härter traf es nur spanische (-13,8%) und belgische (-7,9%) Wettbewerber.

Unter dem Strich ergibt sich für die Mitglieder im FEP ein angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen erfreulicher Produktionszuwachs von 0,6% auf 70,7Mio.m. Davon entfielen 78% auf Mehrschichtparkett, 20% auf Massiv- und 2% auf Mosaikparkett.

Der Verband weißt darauf hin, dass eine Reihe von Mitgliedern Teile ihrer Werke inzwischen außerhalb des FEP-Gebietes betreiben. Rechne man deren Ausstoß noch hinzu, ergebe sich ein ein Plus von bis zu 3%.

Mit einem Anteil von 17,6% ist Polen größter Parkettproduzent im FEP. Dahinter folgen Deutschland (14,6%), Schweden (13,3%) und Österreich (11,7 %).


FEP- Daten und Fakten


FEP Föderation der Europäischen Parkett-Industrie
Rue Montoyer 24 / box 20
B-1000 Brüssel
www.parquet.net

Vorsitzender: Lars Gunnar Andersen
Generalsekretär: Endre Varga

Mitglieder: 75, davon 52 Parketthersteller, 15 Zulieferer, 8 Verbände
Neue Mitglieder 2011: Hain Parkett (D), PPS Galekovic (HR), Maderas Iglesias (E), Boogie s.p (SLO),
Neue Mitglieder 2012: Spacva Inc., Monolitinvest d.o.o. (beide Kroatien)
Ausgeschieden: Treffert (D), Chimiver (I), Beter Hout (NL), AB Skanditra (S), Cytec (B), Parkett Sudhoff (D)
aus BTH Heimtex 09/12 (Wirtschaft)