Prinz

Verdeckte Profilsysteme haltbar und leicht zu lösen


Die zurückliegenden 25 Jahre haben auch den niederrheinischen Profilsystem-Spezialisten Prinz nachhaltig geprägt. Ausgehend von der Entwicklung einer Messingschiene mit stahlhartem Eisenkern (Ferro-Messing-Schiene), hat sich das familiengeführte Unternehmen im letzten Vierteljahrhundert zu einem international agierenden Komplettanbieter entwickelt.

"Endverbraucher bevorzugen Systeme mit verdeckter Befestigung", betont Geschäftsführerin Katharina Prinz. Ganz gleich, ob Profilsysteme auf Parkett, Laminat, Teppichböden, Designbelägen oder aber als Sockelleisten an der Wand befestigt werden - überall gelten schraubenfreie Oberflächen als modern. Denn: Die "nylonstrumpffreundlichen" Ausführungen entsprechen dem heute eher puristischen Wohnstil.

Bereits Ende der 1980er Jahre präsentierte das Familienunternehmen ein Bodenprofilsystem mit verdeckter Befestigung, das laut Anbieter genauso sicher verankert war wie die gängigen verschraubten Profile. "Dübelfest ohne Schrauben" (D.O.S.) taufte man die Neuheit, die den Grundstein für ein heute eigenes Marktsegment legte. Vor allem auch im Zusammenspiel mit den schwimmend zu verlegenden Laminat- und Fertigparkettböden wurde das Produkt gern und zunehmend genutzt.

Profile, die sich mühelos demontieren lassen

Spätestens von diesem Zeitpunkt an fand sich Prinz auf Expansionskurs. Drei Jahre vor der Millenniumwende investierten die Nordrhein-Westfalen in ein neues, hochmodernes Versand- und Logistikzentrum. Auch das Sortiment wurde erweitert - um zwei mit Europa-Patenten ausgestattete Premiumprodukte. Profi-Tec-Master ist ein zweiteiliges Steckprofil, ebenfalls mit verdeckter Befestigung. Durch leichtes Eindrücken rastet bei dieser Technologie der bogenförmig gezahnte Gelenksteg des Oberprofils Zahn um Zahn immer weiter in den Klemmkanal des Basisprofils ein. Die Konstruktion passt sich automatisch dem Untergrund an und schließt an beiden Seiten dicht ab.

Nur drei Jahre später (2003) folgte das PS-400-Schraubprofil. Es ist laut Prinz das einzige System, bei dem die Abdeckung mit Bohrschrauben im Basisprofil verankert wird. Anders als im marktüblichen Schraubkanal hat hier die Bohrschraube einen rundum toleranzfreien Wandkontakt. So entsteht ein hochfester Kraftschluss, der selbst mehrjährigen intensiven Zug- und Druckbelastungen standhalten soll. Die Premiumlinien wurden kontinuierlich erweitert.

Weitere Prinz-Neuerungen: das PS 400 Treppenkanten-System, PS 400 XXL für Belagstärken von 17 bis 27 mm, Kabelkanalsysteme für Laminat und Parkettböden, das PS-400-PEP-System für niedrige Belagstärken und zuletzt das Profi-Design-Profil für die schwimmende Verlegung von Designbelägen mit Klick-Verbindung. Zwischenzeitlich integrierte Prinz das 2009 akquirierte Dämmunterlagengeschäft von Protectfloor ins eigene Portfolio und verdoppelte durch den Bau einer weiteren Halle das Lagervolumen.

"Profilsysteme mit verdeckter Befestigung sind inzwischen zum Standard geworden", unterstreicht der Hersteller. Prinz stellt sie heute mit einem weiteren Anspruch her: Die Profile und Sockelleisten sollen sich mühelos wieder demontieren lassen, damit bei Bedarf der Bodenbelag geschliffen oder die Wand neu tapeziert werden kann. Auf dieses Kriterium hat auch der TÜV Nord die Prinz-Profile untersucht. Das Ergebnis: Selbst nach mehrmaliger Demontage blieb die Passgenauigkeit von Ober- und Unterprofil unverändert. Dabei gestattet das System Punktbelastungen von bis zu 1,5 t.

Ziel: den Umsatz versechsfachen

Auch in Zukunft wird Prinz mit einschlägigen Neuentwicklungen den Markt bereichern, davon ist Geschäftsführerin Katharina Prinz überzeugt: "Ideen kommen nicht auf Kommando. Aber Unternehmen, die im engen Austausch mit ihren Kunden stehen und erfolgreich eine Innovationskultur implementiert haben, besitzen das Potenzial, auch in Zukunft neue Lösungen anzubieten."

Seit der Erstauflage des ParkettMagazins im Jahr 1987 hat Prinz seinen Umsatz nach eigenen Angaben vervierfacht - obwohl die Dübelfertigung, die zuletzt 15 % zum Jahresumsatz beigetragen hatte, 2006 ausgegliedert und verkauft wurde.

Trotz der aktuellen Euro-Raum-Diskussionen rechnet das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren mit einer jährlichen Umsatzsteigerung zwischen 5 und 10%. Im bisherigen Jahresverlauf habe man diese Zielmarke bereits übertroffen. Katharina Prinz: "Wenn unser Plan aufgeht, werden wir in fünf Jahren den Umsatz von 1987 mehr als versechsfacht haben."
aus Parkett Magazin 05/12 (Wirtschaft)