Moso

Nachhaltiger chinesischer Riesenbambus


"Moso" nennen die Chinesen den Riesenbambus Phyllostachys pubescens. Moso nennt sich auch ein niederländisches Unternehmen, das sich auf Produkte aus den Stämmen dieser Pflanze spezialisiert hat: auf Bodenbeläge, Platten, Furniere und Rollenware für den Innenausbau sowie für den Außenbereich - ob für den Objektbereich oder für den privaten Wohnungsbau. Seit der Unternehmensgründung vor 14 Jahren arbeitet Moso kontinuierlich an der technischen und optischen Weiterentwicklung seines Sortiments.

Der Rohstoff für die Moso-Produkte wächst in China. In der Nähe von Shanghai betreibt das Unternehmen im Rahmen eines Joint Venture eine eigene Produktion. Bei den kooperierenden Herstellern überprüfen zehn Mitarbeiter täglich das Endprodukt und überwachen den gesamten Fertigungsprozess einschließlich Materialbeschaffung und Eingangskontrolle des Rohmaterials.

Das Unternehmensziel besteht darin, nachhaltig und durchgehend nach europäischen Normen zu arbeiten. Alle Moso-Werke sind ISO-zertifiziert, sämtliche Bodenbeläge tragen die CE-Kennzeichnung. "Da wir nur mit europäischen Leimherstellern zusammenarbeiten, erfüllen alle eingesetzten Leime die E1- oder sogar die E0-Norm", heißt es beim Anbieter. Die in der Produktion benötigte Energie gewinnen die Werke fast vollständig aus der Verbrennung von Sägemehl und Bambusabfällen.

Auch bei der Produktion von Bambusfurnieren kooperiert Moso mit einem chinesischen Partner: DMVP Bamboo Timber mit Sitz in Hangzhou. Dabei zeichnet Moso für das Management sowie die Einhaltung europäischer Standards bei den Produktionsabläufen verantwortlich.

Am Moso-Hauptsitz im holländischen Zwaag bei Amsterdam laufen alle Fäden zusammen: Rund 30 Mitarbeiter sind mit dem weltweiten Vertrieb beschäftigt und sieben Außendienstler betreuen die Kunden im deutschsprachigen Raum. Den südeuropäischen Markt bedient Moso über ein Tochterunternehmen mit Sitz in Barcelona. In anderen europäischen Ländern hat das Unternehmen ein Netz von Agenten aufgebaut, die den Großhandel in den jeweiligen Regionen betreuen. Zusätzlich beliefern verschiedene lagerhaltende Großhändler den Markt in Europa und den USA.

Moso-Objekte in ganz Europa

Bambusböden aus der aktuellen Moso-Kollektion wurden bereits in verschiedenen Objekten verarbeitet: am europäischen Hauptsitz von Toyota in Brüssel zum Beispiel oder in zahlreichen europäischen Niederlassungen des Kosmetikherstellers The Body-Shop. Auch Ekornes, der Produzent von Stressless Chairs, hat sich für Moso-Produkte entschieden. Weltweit rund 3.000 Ladengeschäfte wurden mit Bambus-Fliesen aus dem Panda-Sortiment ausgestattet. Und bei der Gestaltung des Houtan Parks für die Welt Expo 2010 in Shanghai verwandten die Landschaftsarchitekten die wetterbeständigen Bambusdielen der Qualität Moso X-Treme.

Sollen besondere Anforderungen erfüllt werden, entwickelt Moso im Dialog mit Architekten und Designern auch ganz neue Bambusprodukte. So lieferte das Unternehmen Furniere für die Armaturenbretter der aktuellen BMW-Modelle. Für das neue Flughafenterminal Barajas in Madrid entwickelten die Bambusspezialisten Deckenpaneele, die den höchsten europäischen Feuerschutznormen entsprechen. Als weiteres spanisches Objekt wurde die VIP-Lounge des Guggenheim-Museums in Bilbao mit Moso-Produkten für Boden, Wand und Decke ausgestattet. Hier sollen Bodenbelag und Paneele aus dem schnell wachsenden Rohstoff Bambus sowohl dem hohen ästhetischen Anspruch der Gäste gerecht werden als auch die Verantwortung der Museumsträger für die Umwelt widerspiegeln.
aus Parkett Magazin 05/12 (Wirtschaft)