Pallmann: Onlineshop für Reinigung und Pflege

Win-Win-Situation für Industrie und Handwerk


Pallmann hat für seine Kunden im Parkettleger-Handwerk einen neuen Onlineshop www.parkettprofishop.de eingerichtet, mit dem gemeinsam Endkunden mit Reinigungs- und Pflegemittelprodukten für Parkett beliefert werden sollen. Damit sollen den Lebensmittel- und Drogeriemärkten Marktanteile abgenommen werden, die dieses Geschäft bisher dominieren. Wichtig ist für Pallmann, dass bei dem Konzept das parkettlegende Handwerk aktiv in die Vermarktung von Profiprodukten eingebunden wird und auch finanziell direkt davon profitiert. Man nutzt dazu die hauseigene Marketingoffensive Parkettprofi. ParkettMagazin sprach darüber mit Pallmann-Geschäftsführer Stefan Neuberger und dem Markenverantwortlichen Klaus Stolzenberger.

ParkettMagazin: Der neue Parkettprofishop von Pallmann im Internet stellt eine neue Dimension der Vermarktung dar. Welche Ziele verfolgen Sie damit?

Stefan Neuberger: Wir müssen in den Kopf des Endverbrauchers bekommen, dass es auch Profiprodukte für Pflege- und Reinigung von Parkett gibt. Bisher deckt der Endverbraucher seinen Bedarf im Wesentlichen in Lebensmittel- und Drogeriemärkten, wo er aber solche Profiprodukte nicht erwartet und auch keine fachkundige Beratung erhält. Die Gewährleistung des Parkettbodens wird aber bei nicht passendem Pflegemittel hinfällig. Bisher achtet der Endverbraucher zu wenig darauf. Die Parkettleger hingegen wissen, dass der Vertrieb von empfohlenen Reinigungs- und Pflegemitteln ein lukratives Zusatzgeschäft ist und ein gutes Werkzeug zur Kundenbindung darstellt. Hier liegt ein sehr großes Potenzial, dass wir gemeinsam mit dem Parkettleger-Handwerk erschließen wollen.

ParkettMagazin: Wie wollen Sie dieses Ziel erreichen?

Neuberger: Die Parkettbranche bedient den Fachhandel und erreicht im Reinigungs- und Pflegemittelmarkt den Endkunden derzeit nur mit einem Anteil von maximal 2 %. Die anderen 98 % werden von der Reinigungs- und Pflegemittelindustrie an den Lebensmittel- und Drogeriebereich geliefert. Dieses Geschäft geht bisher an den Herstellern von Profiprodukten und am parkettlegenden Handwerk vorbei. Das wollen wir mit dem neuen Parkettprofishop ändern und dabei das Handwerk aktiv einbinden.

Klaus Stolzenberger: Das After-Sales-Geschäft wird für den Parkettprofi immer wichtiger. Das heißt, nach ausgeführtem Parkettlegeauftrag gilt es für den Handwerksbetrieb, mit dem Kunden in regelmäßigem Kontakt zu bleiben, Stammkunden zu pflegen und Folgeaufträge zu erhalten. Dabei helfen Reinigungs- und Pflegemittelanweisungen, die spätestens mit der Rechnung vom Handwerker an den Endverbraucher zu übergeben sind. In diesen Anweisungen ist auch vermerkt, wo der Endverbraucher seinen Folgebedarf an Reinigungs- und Pflegemitteln decken kann - nämlich über unseren Parkettprofi-Shop.

ParkettMagazin: Wie wollen Sie das praktisch umsetzen?

Stolzenberger: Unsere Parkettprofi-Partner erhalten ein komplettes Paket mit individualisierten Reinigungs- und Pflegemittelanweisungen für versiegelte und geölte Böden mit ihren Kontaktdaten und mit einem individuellen Gutschein-Code, den die Endverbraucher bei ihrer Bestellung im Onlineshop einlösen können. Der Endkunde erhält über die Codenummer des jeweiligen Parkettprofis auf die im Onlineshop gekauften Reinigungs- und Pflegemittel einen Rabatt von 20%. Bei jeder weiteren Bestellung gibt es 10 % Rabatt. Der Parkettprofi ist mit einer Provision von 20 % des Bestellwertes beteiligt und erhält zudem regelmäßig eine Übersicht, wer Reinigungs- und Pflegemittel in seinem Umfeld online bestellt hat. Die Auszahlung der Provision an die Parkettprofis erfolgt alle vier Wochen. Damit lässt sich nachhaltige Kundenbindung einfach realisieren.

ParkettMagazin: Wie wird man Parkettprofi-Partner bei Pallmann?

Stefan Neuberger: Die Kunden bewerben sich für den Parkettprofi. Das ist keine elitäre Bewegung, wir achten jedoch auf die Fachkompetenz der Unternehmen. Der Jahresbeitrag für den Parkettprofi kostet 120 EUR. Mit dem Parkettprofi stellen wir das Handwerkermarketing in den Mittelpunkt.

Stolzenberger: Der erste Schritt ist eine Bewerbung. Bei der Auswahl zum Parkettprofi setzen wir stark auf unseren Außendienst. Dazu gibt es einen Bewertungsbogen. Darin wird abgefragt: Seit wann existiert der Betrieb, gehört er der Innung an, welche Referenzen und Objekte können aufgeführt werden. Wenn die Angaben passen, erhält der Parkettleger eine Bestätigung und ein Starterset mit entsprechenden Unterlagen. Der Fachbetrieb ist dann berechtigt, die eingetragene Marke Parkettprofi zu führen.

ParkettMagazin: Auf welche Leistungen kann der Pallmann-Parkettprofi zurückgreifen?

Stolzenberger: Mit unserer Initiative wollen wir das Handwerk aktiv unterstützen und gemeinsam eine Marke aufbauen, die beim Endverbraucher bekannt ist. Dazu erhält unser Parkettprofi Arbeitskleidung, Werbebanner und Aufkleber zur Unterstützung seines Marketings, außerdem Formularvordrucke, die ihn von Angebotserstellung über Baustellenberichte bis hin zur Abrechnung professionell begleiten. Außerdem kann er Fach- und Marketingwissen sowie rechtliche Hinweise unter persönlichem Login im Internet abrufen. Seit einem Jahr gibt es zudem die sechsmal jährlich erscheinenden Parkettprofi-News mit einer großen Bandbreite an Werbe- und Arbeitshilfen und anderen nützlichen Informationen.

Neuberger: Mit der Initiative Parkettprofi zielen wir klar auf den Endverbraucher, indem wir ihm unter www.parkettprofi.de Infos zu Verlegearten, Holzarten und auch ein Visualisierungs-Programm für die Gestaltung mit Parkettböden bieten. Mit den modernen Möglichkeiten des Internets fördern wir das Interesse an Parkettböden und die Nachfrage bei den Mitgliedern. Außerdem findet der Interessent dort die Kontaktdaten des nächstgelegenen Parkettprofis.

ParkettMagazin: Wie viele Partnerunternehmen zählt die Initiative Parkettprofi?

Neuberger: Pallmann fördert derzeit mit der Initiative Parkettprofi 160 parkettlegende Handwerksunternehmen. Unser Ziel ist, dass diese Zahl bundesweit noch in diesem Jahr auf etwa 250 Betriebe anwächst. Das wären dann rund 10 % der Parkettleger.
aus Parkett Magazin 05/12 (Wirtschaft)