Saint-Gobain Weber: Weberbiene erleichtert dünnschichtige Spachtelarbeiten

Spachtelmasse direkt aus dem Karton


Mit einer neuen Maschinentechnik sorgt der Baustoffhersteller Saint-Gobain Weber für eine deutliche Erleichterung bei dünnschichtigen Spachtelarbeiten. Kernstück ist eine kleine Misch- und Fördereinheit, die mit 220 V betrieben wird. So können Strom- und Wasserversorgung direkt aus dem Gebäude bezogen werden. FussbodenTechnik sprach mit Günter Fischer, Leiter Produktmarketing Boden, über die so genannte Weberbiene.

FussbodenTechnik: Herr Fischer, mit der neuen Maschinentechnik von Saint-Gobain Weber sollen Boden- und Estrichleger Spachtelarbeiten deutlich schneller und einfacher ausführen können. Was genau hat es damit auf sich?

Günter Fischer: Während für große Flächen und höhere Schichtdicken schon seit langem maschinelle Lösungen wie die Duo Mix 2000 oder der Weber.floor PumpTruck zur Verfügung stehen, werden Ausgleichs- und Spachtelmassen noch zu 95 % von Hand verarbeitet. Vor allem dünnschichtige Aufbauten lassen sich mangels passender Pumpleistung mit Maschinentechnik bisher kaum umsetzen. Jedoch bringt die manuelle Verarbeitung für den Bodenleger-Betrieb einen hohen Zeit-, Arbeits- und Personalaufwand mit sich, von der körperlichen Belastung der Mitarbeiter ganz zu schweigen.

FT: Und welche Lösung hat Saint-Gobain Weber dafür entwickelt?

Fischer: Wir bieten eine Fließspachtelmasse als Kartonware an, die in Verbindung mit einer einfachen Misch- und Fördereinheit die schnelle Spachtelung von kleinen wie auch großen Bauvorhaben ermöglicht. Die Weberbiene, so der Name der neuen Maschinentechnik, ist Rührwerk, Pumpe und Mischer in einem. Damit setzt Weber ganz neue Maßstäbe hinsichtlich Einbauleistung, Sauberkeit und Ergonomie. Die Maschine ermöglicht einen kräfteschonenden Einbau von großen Förderhöhen und Weiten.

FT: Wie funktioniert die Weberbiene?

Fischer: Kernstück ist eine kleine Misch- und Fördereinheit, die mit 220 V betrieben wird. So können Strom- und Wasserversorgung direkt aus dem Gebäude bezogen werden. Hinzu kommt ein Kartonbehälter, der direkt mit der Antriebseinheit verbunden wird. Er hat ein Fassungsvermögen von 800 Kilogramm und beinhaltet die zementgebundene Premiumspachtelmasse Weber.floor 4031, die sich durch eine besonders hohe Fließfähigkeit und schnelle Belegbarkeit auszeichnet.

FT: Wie hoch ist der Personalaufwand?

Fischer: Weder Material noch Pumpe müssen in das Gebäude transportiert werden. Das mühevolle Tragen von Säcken entfällt ebenso wie das manuelle Anrühren der Masse. Die Arbeiten können unmittelbar nach Anschluss des Schlauches und Einstellen der Materialkonsistenz mittels Fließmaß beginnen.
Die Misch- und Fördereinheit pumpt die Spachtelmasse in konstanter Qualität in die zu bearbeitenden Raumbereiche. Ein Mitarbeiter kümmert sich um das Vergießen, während der andere das Material rakelt. Bei größeren Bauvorhaben empfiehlt sich ein dritter Mitarbeiter für Vorarbeiten und zur Unterstützung im Ablauf. Eine Stachelung kann aufgrund der ausgezeichneten Fließeigenschaften der Spachtelmasse entfallen. Mittels Fernbedienung lässt sich die Arbeit jederzeit unterbrechen und wieder aufnehmen.

FT: Mit der neuen Maschinentechnik soll sich die Verlegeleistung laut Aussage von Saint-Gobain Weber nahezu verdoppeln. Gibt es hierzu schon verlässliche Zahlen?

Fischer: Natürlich. Die neue Technik wurde erfolgreich getestet. Die Arbeiten an den Testbaustellen sind ausnahmslos sehr zufrieden stellend verlaufen. Die Tests ergaben, dass die Kartonfüllmenge von 800 kg bei einer Spachtelung von 2 mm für circa 250 m2 Fläche ausreicht. Zum Vergleich: Für die Füllmenge von 800 kg müssten normalerweise 32 Säcke á 25 kg zur Baustelle transportiert werden. Das Anrühren nähme - inklusive entsprechender Reifezeit - mindestens eine weitere Stunde in Anspruch. Die Weberbiene lässt sich dagegen in 15 bis 20 Minuten einrichten. Auch der Transport der angemischten Ware entfällt, da die Maschine während der gesamten Spachtelarbeiten an einem Ort verbleiben kann. Und sollte ein 800 kg-Karton nicht ausreichen, genügen zehn Minuten, um die Technik umzurüsten und einen weiteren Karton anzuschließen.

FT: Und die Geschwindigkeit geht nicht zu Lasten der Qualität?

Fischer: Nein, im Gegenteil. Die Materialqualität bleibt konstant hoch. Mischfehler, wie sie beim manuellen Anrühren einzelner Säcke immer wieder auftreten können, sind bei dieser Vorgehensweise ausgeschlossen. Und dabei - das gilt es ebenfalls hervorzuheben - gibt es kaum Staubentwicklung auf der Baustelle.

FT: Wie sieht es mit dem Transport der Komponenten aus?

Fischer: Die Weberbiene lässt sich einfach in einem Pkw-Kombi befördern. Die Kartons werden entweder auf einem Anhänger oder auf einer Palette angeliefert. Die wetterfeste Verpackung erlaubt selbst bei Regen eine Lagerung im Freien. Angebrochene Behälter lassen sich problemlos zur nächsten Baustelle transportieren. Leere Kartons werden als Altpapier entsorgt.

FT: Das klingt nach einer wirklichen Erleichterung für Bodenleger-Betriebe.

Fischer: Absolut. Alles in allem ermöglicht es die Weberbiene auch kleineren Fachbetrieben, größere Flächen zu bearbeiten, die sie sich sonst nie zugetraut hätten. Mit der neuen Maschinentechnik lassen sich Spachtelarbeiten nicht nur deutlich effizienter und umweltschonender ausführen. Sie bedeutet auch eine umfassende Arbeitserleichterung.
aus FussbodenTechnik 06/12 (Wirtschaft)