Dunlopillo

Klangvolle Namen und neue Technologie


Alzenau. Hinter Matratzenhersteller Dunlopillo liegt ein bewegtes Jahr 2012: Das Hanauer Traditionsunternehmen verlagerte seinen Firmensitz und fasste im 14 Kilometer entfernten Alzenau Entwicklung, Produktion, Logistik und Verwaltung an einem Standort zusammen. Parallel wurde das Werk in Polen ausgebaut und die Näherei mit 40 Arbeitsplätzen dorthin verlagert. Gleichzeitig erweiterte das Unternehmen sein Portfolio in Deutschland um die Marke Simmons: Der Hersteller hochwertiger Matratzen ist Teil der französischen Cauval-Gruppe, zu der auch Dunlopillo seit 2006 gehört. Hochpreisig positioniert werden die Produkte im Möbel- sowie im Bettenfachhandel vertrieben. "Mit Simmons haben wir 2012 ein sehr gutes Jahr gehabt", erklärte Geschäftsführer Marcel Bender hierzu in Köln.

Nach den eingangs beschriebenen Maßnahmen zur Kostenreduzierung richtet Dunlopillo den Blick jetzt in die Zukunft. So wartete das Unternehmen auf der Möbelmesse mit mehreren Neuigkeiten auf. Mit der deutschen Biathletin Andrea Henkel präsentierten die Hessen dabei einen prominenten Namen: Die Doppel-Olympiasiegerin ist das Werbegesicht für die Formschaum-Technologie "beVital", die nach Unternehmensangaben gemeinsam mit der 35-jährigen Thüringerin im Dunlopillo-Schlaflabor entwickelt wurde. Als Hochleistungssportlerin sei Henkel das optimale Testimonial, betonte Marketingleiterin Emel Aygün. Ihr Claim "Die Power für den Tag hole ich mir im Schlaf" transportiere die Botschaft an den Endverbraucher, dass ein erholsamer Schlaf Voraussetzung für einen vitalen Tag sei. Mit einer Physiotherapeutin, die den Kunden vor Ort die besonderen Eigenschaften der Matratze erklärt, unterstützt Dunlopillo den Handel.

"beVital" steht dabei für eine innovative Zellstruktur, die den "E-Faktor" der neuen Technlogie garantieren soll, also eine höhere Elastizität des neuen Schaums. "Durch das besondere Herstellungsverfahren wird zusätzlich eine optimale Körperzonierung erreicht, bei der die Schulter- und Beckenzone perfekt aufeinander abgestimmt sind", erklärte Aygün. Zusätzlich sorge der Cambric-Funktionsbezug der Matratze durch seine hydrophoben Eigenschaften für ein perfektes Feuchtemanagement: "Das Funktionsgestrick als Bezug ist sehr atmungsaktiv."

Erstmals bietet Dunlopillo seit diesem Jahr in Deutschland auch Matratzen mit dem klangvollen Namen Pirelli an, die als Hightech-Produkt für höchste Ansprüche vermarktet werden. Wer dabei an Reifen und Kalender denkt, liegt nicht ganz falsch: Die Wurzeln von Pirelli Bedding liegen in dem bekannten Konzern aus Mailand. Bereits in den 80er-Jahren habe es zeitweise eine Matratzen-Lizenz in Deutschland gegeben, erklärte Dunlopillo-Geschäftsführer Gerald Malter. Der erneute Markteintritt geschehe vor dem Hintergrund der erfolgreichen Positionierung der Marke in Frankreich und Italien, wo Pirelli nach Unternehmensangaben zu den führenden Matratzenherstellern gehört.

Malter sprach von einem "technologisch sehr aufwändigen Produkt." Die so genannte Tri-Zone-Technologie soll durch ihre besonders gute Körperanpassung, optimale Stützkraft und mehr Stabilität einen hohen Komfort sowie eine gute Körperentlastung gewährleisten. Die Produktpalette umfasst neben den Matratzen auch Rahmen und Boxspring-System. "Wir starten mit vier Modellen", so Malter, wobei die Matratzen bei einem empfohlenen VK-Preis zwischen 800 und 1.000 Euro liegen. Dem Handel wurde auf der Möbelmesse auch ein passendes Shop-Konzept präsentiert, das Design, Anatomie und Sensorik der Matratzen in den Mittelpunkt rücken soll.

Als weitere Neuheit im Segment der hochpreisigen Matratzen zeigte Dunlopillo in Köln eine Weiterentwicklung seiner Aerial-Serie: "Aerial Loft" baut mit rund 26 Zentimetern Gesamthöhe auf der bisherigen Formschaum-Technologie auf. Die "Loft"-Produkte erhalten zusätzlich unterschiedliche Schaum-Auflagen und sollen sich dadurch noch besser den verschiedenen Schlaftypen anpassen. Marketing-Leiterin Emel Aygün gab sich auf der Messe optimistisch: "Bei so komfortablen Aussichten kann das Jahr eigentlich nur gut werden."
aus Haustex 03/13 (Wirtschaft)