Horst Otten

Sanierung unter dem Schutzschirm


Lippstadt. Mitte März hat das Lippstädter Unternehmen Horst Otten, Hersteller von Matratzen und Lattenrosten, beim Amtsgerich Paderborn im Zuge eines Insolvenzeröffnungsverfahrens (Az. 2 IN 102/13) einen Antrag auf Eigenverwaltung gemäß § 270 der Insolvenzordnung gestellt. Dem Antrag wurde am gleichen Tag mit Beschluss des Amtsgerichts Paderborn stattgegeben. Mit dem Lippstädter Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Köhler wurde ein sogenannter Sachwalter eingesetzt.

Das Unternehmen beschäftigt an den Standorten Lippstadt und Horn bei Erwitte rund 150 Mitarbeiter. Die so genannte Eigenverwaltung wird auch als "kleines Schutzschirmverfahren' bezeichnet, weil die Geschäftsführung die Möglichkeit hat, die Geschäfte selbst weiter zu führen. In den kommenden drei Monaten soll für das Unternehmen ein Insolvenzplan erstellt werden, über den die Gläubiger voraussichtlich Ende Juli abstimmen werden. Das Unternehmen hat bereits ein Sanierungskonzept erarbeitet, das nach Überzeugung der Geschäftsführung nur unter gerichtlichem Schutz umgesetzt werden kann.

Als Gründe für das Insolvenzverfahren nennt das Unternehmen erhebliche Umsatzverluste im Exportbereich in den vergangenen Jahren. Auch das Wegbrechen von Kunden wie Karstadt, Quelle und Neckermann sowie die allgemeine Marktschwäche im Möbelmarkt seien ein wichtiger Grund für die Illiquidität. Allein in den Geschäftsjahren 2010/11 und 2011/12 (31.05.) ging der Umsatz laut Geschäftsbericht um insgesamt rund 27 Prozent zurück. Ungeachtet der Insolvenz plant das Unternehmen weiterhin die Teilnahme an der interzum in Köln, der Zulieferermesse für die Möbelindustrie.
aus Haustex 04/13 (Wirtschaft)