Hocoholz: Kerngeschäft Leisten stabil, Produktionsanpassung bei Parkett

Konzentration auf Neuentwicklungen und Nischenprodukte


Hocoholz konzentriert sich auf seine Stärken und unternimmt strategische Anpassungen: Beim Kerngeschäft der Leisten sollen zahlreiche Produktneuheiten für mehr Umsatz sorgen, im Bereich Parkett sollen die seit etwa drei Jahren produzierten dreischichtigen ,Hocowoodlink-Dielen mit HDF-Träger verstärkt auf den Markt gebracht werden. Mit individualisierten Parkettoberflächen strebt Hoco zudem den Erfolg in der Nische an. Die Konzentration auf das Wesentliche hat den Hersteller außerdem bewogen, das 15mm Eiche-Dreischichtparkett nicht mehr über das niederbayerische Eggenfeldener Werk zu vermarkten, sondern direkt vom kroatischen Werk Haas-Dom aus - unter dem Namen Adriafloor.

Strategische Anpassungen gibt es im Parkettbereich. Geschäftsführer Heiko Seen: "In spätestens drei Jahren werden Dreischicht-Landhausdielen die Produktionsmenge des Zweischichtparketts erreicht haben." Grund: In der Vergangenheit war aus technischer Sicht die Verklebung von Landhausdielen noch kritisch, was aber durch die Weiterentwicklung im Bereich der Kleber heute kein Problem mehr darstellt.

Daher setze Hoco zunehmend auf noch wirtschaftlichere dreischichtige Eiche-Landhausdielen mit HDF-Träger. Sie müssen wegen kurzer Nut- und Federverbindungen vom Parkettleger geklebt werden. In naher Zukunft soll es dieses Produkt auch mit einer ,Hocotoploc-Verbindung geben. Deckschicht: 2,5 mm, HDF-Träger 6,8 mm, Gegenzug aus Fichtefurnier 1,8 mm; Gesamtdicke 11,1 mm; Lagerabmessungen: Längen 1.285 und 1.800 mm, Breite 175mm (Sondermaße auf Anfrage).

Parkettproduktion in Eggenfelden

Traditionell wird in Eggenfelden Zweischichtparkett mit Fichteträger in zwei Hauptformaten produziert: Der Profistab 490x70mm in drei Deckschichtdicken (3,6 / 4 / 5,5 mm) mit den Gesamtdicken 9,8 / 10,5 / 12mm sowie die Prestigediele im Format 1.000 bis 1.400x120mm in zwei Deckschichtdicken (3,6 / 4 mm) mit den Gesamtdicken 9,8 / 10,5mm.

Geplant ist eine sukzessive Umstellung auf höherwertiges Zweischichtparkett mit reduzierter Absatzmenge, aber deutlich gesteigerter Rendite durch individuelle Oberflächenbearbeitung in Struktur und Farbgebung. Die vorhandenen Produktionskapazitäten in Eggenfelden für Zweischichtparkett und für das dreischichtige Parkett auf HDF-Träger reichen für die angestrebte Produktionsmengen aus.

Die höhere Wertigkeit des Parketts soll durch "individualisierte" Oberflächen erreicht werden. Neu sind daher einerseits besonders strukturierte Parkettoberflächen im Zweischichtbereich. Dazu gehören aber andererseits auch neue Farben für alle Parkettprodukte insbesondere für Landhausdielen unter dem Namen ,Hocostyle. Die alten Farbtöne 2012 hatten noch starke Anteile von Laugen und Ölen, die eine sehr ansprechende Tiefenwirkung erzeugen, aber durch die natürlichen Inhaltsstoffe der Eiche in Kombination mit den eingesetzten Laugen zu nachträglichen Farbveränderungen führen. Diese Oberflächen können nur über den Verarbeiter in direkter Absprache mit dem Endkunden ausgeführt werden. Die neuen Farben basieren ausschließlich auf Öl. ,Hocostyle wird jetzt auch über die bestehenden Handelsstrukturen angeboten.

Kerngeschäft Leisten

Das Kerngeschäft von Hocoholz sind die Leisten. Davon werden 65% ummantelte Leisten und 35% Massivholzleisten gefertigt. Ummantelte Leisten werden ausschließlich als Sockelleisten ausgeführt. Bei den Massivholzleisten sind ein Drittel Sockelleisten, ein Drittel Sonderprofile und ein Drittel Tür- und Profilleisten.

Neu sind MDF-Sockelleisten, weiß lackiert. Verkaufsargumente: Es gibt keine aufkaschierte Folie, die sich bei starken Beanspruchungen lösen könnte und es werden wasserbasierter Lacke eingesetzt. Weitere Vorteile sind zusätzliche Profilierungen, beispielsweise mit Einschnitten, die mit Folie nicht ummantelt werden können, aber sich lackieren lassen.

Hoco: Partner des Handels

Hocoholz hat in der Mehrheit Handelskunden: Holzfachhandel und Holzgroßhandel (etwa 50%) sowie Bodenbelagsgroßhandel (etwa 30%). Auch Kooperationen haben für Hoco einen bedeutenden Stellenwert. Im Parkettbereich zählen außerdem Objekteure zu den Kunden. Der Anteil des Geschäfts im nicht deutschsprachigen nahen Ausland soll nach Aussage von Heiko Seen in den kommenden fünf Jahren um mindestens 30% erhöht werden. Derzeit liegt er noch unter 10%. Die Investitionsabsichten von Hocoholz im Jahr 2013 bleiben hingegen zurückhaltend. Für Hoco geht es daher insgesamt um Konsolidierung. Die Position als einer der drei führenden Hersteller im Leistenbereich wird laut Hoco weiter gefestigt werden. Im Parkettbereich gilt es, die Nischenposition neu auszurichten.


Hoco: Zahlen im Überblick

Der Jahresumsatz 2012 betrug 37Mio.EUR, 2011 waren es 33,8Mio.EUR. Im Jahr 2013 entfällt Handelsware (15mm Eiche-Dreischichtparkett aus Kroatien) in Höhe von 6Mio.EUR. Das Kerngeschäft von Hocoholz bleiben die Leisten mit einem Umsatz von rund 20Mio.EUR. Die jährliche Produktion erreicht rund 20Mio.lfm. Die Zweischichtproduktion erreichte in der Vergangenheit eine Größenordnung von 360.000 bis 400.000 m und einen Umsatz von etwa 10Mio.EUR. Hoco gehörte in Deutschland damit zu den führenden Herstellern in diesem Profi-Segment.

Seit 2009 werden in Eggenfelden ,Hocowoodlink-Dielen auf HDF-Träger produziert: Hier ist eine Produktion von 100.000 m geplant, etwa 8% des Gesamtumsatzes.


Hocoholz Hofstetter


Hocoholz Hofstetter & Co. Holzindustrie GmbH
Landshuterstraße 91
D-84307 Eggenfelden
Tel. 08721 / 7 02-0
Fax 08721 / 7 02-380
Mail: Holz@Hoco.de
Internet: www.Hoco.de


Mitarbeiterzahl: 220
Jahresumsatz: (2012) 37 Mio. EUR, (2011) 33,8 Mio. EUR
Markenname: Hoco
Muttergesellschaft: Haas Holzprodukte GmbH
Verbandsmitglied bei:
- FEP Föderation der Europäischen Parkett-Industrie
- VDP Verband der Deutschen Parkettindustrie e. V.
Operative Geschäftsführung: Heiko Seen
Vertriebsleitung: Josef Mühlbauer
Marketing: Andrea Billig
Technische Leitung: Martin Stummer
Betriebsleiter: Christoph Bäumer
aus Parkett Magazin 04/13 (Wirtschaft)