Ter Hürne: Interview mit Vertriebsleiter und Mitglied der Geschäftsführung Thorsten Nienhaus

"Erdige Farbtöne im Trend"


Parkett im Holzhandel: Welchen "Kinderkrankheiten" mussten Sie bei den Plenera-Terrassendielen gegensteuern?

Torsten Nienhaus: Die Phase der Kinderkrankheiten haben wir praktisch übersprungen. Plenera basiert auf der Materialinnovation Resysta, die bereits seit vielen Jahren im Markt etabliert ist. Dies bezieht sich besonders auch auf Objekte, die weltweit extremen klimatischen Bedingungen ausgesetzt sind. Als wir 2012 mit Plenera den Outdoor-Markt betreten haben, wollten wir unseren Handelspartnern und Endkunden die Sicherheit bieten, auf ein innovatives und gleichzeitig auch absolut verlässliches Produkt zu setzen. Fragestellungen, die sich eröffnen, beziehen sich meistens auf die Verlegung der Plenera-Dielen. Wie bei allen Terrassendielen ist die Einhaltung aller Abstände für eine solide Unterkonstruktion einer der wesentlichen Punkte.

PiH: Einem echten Härtetest wird das Material auf der IGS unterzogen, wie sich unsere Redaktion vor Ort überzeugen konnte. Zu welchen Erkenntnissen sind Sie gekommen?

Nienhaus: Wir selbst haben unsere Flächen auf der IGS regelmäßig begutachtet und sind sehr zufrieden mit ihrem Zustand. Trotz einer immens hohen Beanspruchung durch die Besucherströme macht das Material einen sehr guten Eindruck. Der Plenera-Weg durch den "Marsgarten" zeigt beispielsweise kaum Laufspuren.

PiH: Farbe, Oberflächenstrukturen, Verlegemuster: Welche modischen Präferenzen lassen sich aktuell bei Terrassendielen feststellen?

Nienhaus: Werksseitig vorlasierte Dielen machen etwa ein Drittel der Bestellungen aus. Die Trendfarben für Plenera sind grundsätzlich naturorientierte, erdige Holztöne mit Nuancen von hell bis gräulich. Von 16 Lasuren, die wir anbieten, haben sich also Farbnuancen herauskristallisiert, die auch bei der Innengestaltung den aktuellen Trend setzen. Breite Formate und große Einheiten spielen auch "outdoor" eine zunehmende Rolle: die Nachfrage nach dem 185er Breitenmaß ist fast gleichauf mit dem traditionellerem 125er Maß. Damit verwundert es auch nicht, dass etwa 3/4 unserer Kunden die angerauht-glatte Seite, die gebürstetem Parkett ähnelt, zur Verlegung wählen, statt der typischen Riffel-Optik. Das "draußen Wohnen" spiegelt sich stark mit den Trends im Indoor-Bereich.

PiH: Gerade Terrassenböden aus Verbundwerkstoffen mit Holz-, Bambus-, Reishülsen- oder anderen Anteilen werben damit, nicht zu quellen oder zu vergrauen. Auch der Ruf völliger Pflegefreiheit eilt den Produkten voraus. Holzexperten sehen das kritisch ...

Nienhaus: Dauerhafte Widerstandsfähigkeit gegen Witterung zeichnet Plenera gegenüber Holz und WPC aus. Der Anteil an Reishülsen hält die Feuchtigkeit ab und damit ist die Gefahr des Quellens oder Splitterns ausgeschlossen. Aufgrund der Materialeigenschaften benötigt die Plenera-Terrassendiele keine weitere Behandlung mit einem Schutzanstrich, wie dies bei Vollholz-Produkten nötig ist. Die Lasur dient der farblichen Gestaltung der Terrasse, sie kann von Zeit zu Zeit wieder aufgefrischt werden. Plenera ist zwar sehr einfach zu reinigen, aber nicht völlig pflegefrei. Stärkere Verschmutzungen an der Oberfläche sollten sofort aufgenommen werden. Je regelmäßiger die Reinigung, die mit herkömmlichen Mitteln möglich ist, desto länger natürlich auch die schöne Ausstrahlung der Oberfläche.
aus Parkett im Holzhandel 04/13 (Wirtschaft)