Horst Otten

Sanierungsplan angenommen


Lippstadt. Der Sanierungsplan des Lippstädter Matratzenherstellers Horst Otten ist von allen Gläubigergruppen angenommen worden. Damit ist die Zukunft des Unternehmens nach dem Insolvenzantrag im März gesichert. In Produktion und Verwaltung fallen 25 der insgesamt rund 150 Arbeitsplätze weg. Der Standort Horn wurde geschlossen, Näherei und Matratzenfertigung ins Werk Lippstadt integriert.

Rund vier Monate nach dem Antrag auf Sanierung in Eigenverantwortung blickt das Unternehmen jetzt nach vorne. "Wir haben aufs Tempo gedrückt", erklärte Geschäftsführer Bernhard Happe. Auch bei der Belegschaft habe sich nach dem ersten Schrecken ein "Vorwärtsdrang" bemerkbar gemacht und die Bereitschaft, Dinge zu verändern, so Happe.

Der Sanierungsplan sieht unter anderem vor, die Variantenvielfalt der Matratzenmodelle von 9.000 auf 300 qualitativ hochwertige Produkte zu reduzieren und bei den Lattenrosten die Preiseinstiegsmodelle aus dem Programm zu nehmen. Für die Zukunft strebt das Unternehmen nach Angaben seines Geschäftsführers einen Jahresumsatz von 12 Millionen Euro an. Die sei weniger als vorher, durch gesteigerte Effizienz könne das Unternehmen aber nun betriebswirtschaftlich eigenständig fortgeführt werden. Zudem habe der Auftragseingang in den Monaten Mai und Juni über dem des Vorjahres gelegen. Der Hersteller von Matratzen, Boxspringbetten, Lattenrosten und Produkten für die Caravan-Industrie will in Zukunft stärker auf die Entwicklung setzen und auch die Entwicklung mit Industriepartnern vorantreiben.

Otten hat seine Sanierung im so genannten kleinen Schutzschirmverfahren absolviert, dass der Geschäftsführung die Möglichkeit bietet, die Geschäfte selbst weiterzuführen. "Ich sehe das sehr positiv. Es war sehr hilfreich für Otten", erklärte Happe. Als Gründe für die Probleme nannte das Unternehmen Umsatzverluste im Exportbereich. Wesentliche Umsätze in Skandinavien, England, Dänemark und Island seien weggebrochen oder hätten sich halbiert. Im Inland haben zudem die Insolvenzen von Karstadt, Quelle und Neckermann die Schwierigkeiten erhöht.
aus Haustex 09/13 (Wirtschaft)