Mehrwertsteuer-Erhöhung Kaum Preiserhöhungen


Köln - Aufgrund der Mehrwertsteuer-Erhöhung steht die Preisentwicklung bei allen Arten von Waren und Dienstleistungen schon seit einigen Monaten unter besonderer Beobachtung der Endverbraucher, vor allem aber der Publikumspresse.

Erste statistische Daten für das erste Halbjahr 2007 belegen, dass es in der Modebranche in der Saison Frühjahr/Sommer 2007 nur zu moderaten Preiserhöhungen gekommen ist - und zwar weit unterhalb der Mehrwertsteuer-Erhöhung von drei Prozent.

Beispiel 1: Im Preisindex für Lebenshaltung (Verbraucherpreise) ist der Wert für Bekleidung von Juni 2006 bis Juni 2007 von 96,0 auf 96,9 gestiegen, bei Haus- und Heimtextilien ist er sogar von 98,8 auf 98,5 gesunken (Basis: 2000 = 100). Zum Vergleich: Die gesamte Lebenshaltung hat sich im gleichen Zeitraum von 110,3 auf 112,3 verteuert, obwohl nicht alle erfassten Güter von der höheren Mehrwertsteuer betroffen sind.

Beispiel 2: Im Index der Einzelhandelspreise stieg der Wert für den Handel mit Bekleidung von Juni 2006 bis Juni 2007 von 97,0 auf 98,1 (Basis: 2000 = 100), im Handel mit Textilien stieg der Index von 104,1 auf 105,7. Zum Vergleich: Die gesamten Einzelhandelspreise stiegen im gleichen Zeitraum von 104,2 auf 105,8.

Fazit: Die Textil- und Modebranche hat im Jahresvergleich ihre Preise lediglich um rund einen Prozentpunkt erhöht. Das bedeutet, dass nur etwa ein Drittel der Mehrwertsteuer-Erhöhung an die Endverbraucher weitergegeben wurde. Die Textil- und Modebranche trägt damit - wie bereits in der Vergangenheit - nicht unerheblich zur Preisstabilität in Deutschland bei.
aus Haustex 09/07 (Handel)